Oberstufe Frick durch die kantonale Schulaufsicht gerügt

  09.10.2025 Frick

Aufgrund von Hinweisen aus der Bevölkerung führte die kantonale Schulaufsicht eine Überprüfung der Organisation der Oberstufe Frick durch. Dazu erfolgte ein Schulbesuch vor Ort wie auch ein Gespräch mit der Schulführung. Die kantonalen Vorgaben werden grundsätzlich erfüllt, ein paar «Auffälligkeiten» gibt es.

«Die Schülerinnen und Schüler sind in Klassen und Leistungsstufen gegliedert und in den Lernateliers bestehen nachvollziehbare Strukturen», hält die kantonale Schulaufsicht in einer am Dienstag publizierten Medienmitteilung des Fricker Gemeinderats fest. «Selbstorganisierte Arbeitsphasen sind eingebettet in ein pädagogisches Gesamtkonzept mit klaren Aufträgen, Wochenplanungen und regelmässigen Lerncoachings.» Weiter habe die kantonale Schulaufsicht festgestellt, dass in Einzelfällen Fächer durch nicht vollständig ausgebildete Lehrpersonen unterrichtet werden. Dazu stellt die Schulaufsicht fest: «Dies ist auf den schweizweiten Fachkräftemangel zurückzuführen und in vielen Aargauer Schulen zu beobachten.»

Erfahrungsnoten eher zu hoch
Die Schulaufsicht habe der Leistungsentwicklung besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Dabei wurde festgestellt, dass die ausgewerteten statistischen Daten allenfalls auf eine nicht optimale Vorbereitung der Jugendlichen beim Übertritt an weiterführende Schulen hinweisen könnten. «Auffällig ist, dass vergleichsweise viele Schülerinnen und Schüler mit hohen Erfahrungsnoten übertreten, wobei ihre Leistungen im ersten Semester der weiterführenden Schulen teilweise tiefer liegen. Daraus könnte der Schluss gezogen werden, dass die Erfahrungsnoten an der Fricker Oberstufe eher zu hoch angesetzt sein könnten.»

Man werde darauf reagieren und zu einer «etwas strengeren Benotung» zurückkehren, erklärte der im August neu eingesetzte Fricker Gesamtschulleiter Daniel Deiss auf Anfrage der NFZ. «Grundsätzlich sind wir aber der Meinung, dass es manchmal besser ist, wenn man einem Jugendlichen eine Chance gibt, selbst wenn später eine Korrektur nötig sein sollte.» Für Schul-Gemeinderätin Susanne Gmünder Bamert bestätigen die Feststellungen der Schulaufsicht das Ergebnis von vor zwei Jahren: «Wir bewegen uns klar im gesetzlich vorgegebenen Rahmen.» Dafür, dass die Schulaufsicht die Entwicklung im Rahmen ihrer regulären Aufsichtstätigkeit aufmerksam weiterverfolgen wird, hat Daniel Deiss vollstes Verständnis: «Wir entsprechen nicht dem Aargauer-Standard, aber ich stehe voll und ganz hinter dem Projekt, denn es führt dazu, dass die Jugendlichen gut auf das Erwachsenwerden, auf Studier- und Lehrfähigkeit vorbereitet werden. Und in diesem Punkt hat uns die Schulaufsicht nicht widersprochen.»

Anpassungen beim Zusatzangebot
Die Schulaufsicht beurteilte ergänzend das kürzlich neu geschaffene Zusatzangebot «LA+». Dabei handelt es sich um ein freiwilliges Angebot, zu dem sich die Schülerinnen und Schüler, die es nutzten, bisher fest verpf lichtet haben. Diese Verbindlichkeit sehe das Bildungsangebot des Kantons nicht vor, weshalb diese auf das kommende Schuljahr hin aufgehoben werde. «LA+» als Angebot bleibe aber bestehen, so Daniel Deiss. Die Lehrpersonen bieten dieses im Rahmen eines freiwilligen zusätzlichen Engagements innerhalb ihrer regulären Arbeitszeit an. (mgt/sir)


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