XL ist vorübergehend wieder zuhause
12.12.2025 BrennpunktIm Fricker Sauriermuseum ist die Zeit vor Millionen Jahren ebenso präsent wie die Gegenwart und die Zukunft. Dafür braucht es jedoch Platz. Ein Glücksfall für das Museum ist daher die seit einigen Monaten geöffnete Saurierhalle.
Susanne Hörth
...Im Fricker Sauriermuseum ist die Zeit vor Millionen Jahren ebenso präsent wie die Gegenwart und die Zukunft. Dafür braucht es jedoch Platz. Ein Glücksfall für das Museum ist daher die seit einigen Monaten geöffnete Saurierhalle.
Susanne Hörth
«Die Saurierhalle wird laufend erweitert, es gibt immer wieder Neues zu entdecken. So sind nun auch im Fossilorama zahlreiche präparierte Objekte zusätzlich zu sehen, die zuvor im Hintergrund gelagert waren», erklärt Museumsleiterin Andrea Oettl. Sie macht deutlich, dass es für die Halle kein eigentliches Endziel gibt: «Bei jedem Schritt merkt man, was noch möglich oder wünschenswert wäre – die Arbeit wird uns also nicht so schnell ausgehen. Derzeit entsteht eine Wandillustration zum gesamten Prozess, zudem wird das Fossilorama weiter ausgebaut.»
Kurzer Rückblick
Das Fricker Sauriermuseum ist im Untergeschoss des Primarschulhauses von 1912 untergebracht. Aufgrund der beengten Verhältnisse können dort die zahlreichen Knochenfunde der Urzeitbewohner längst nicht alle gezeigt werden. Viele warten in Kisten auf ihre Präparation und anschliessende Präsentation.
Mehr Raum erhielt das Museum im September 2024: Seither stellt die Jakob Müller Group der Gemeinde eine nur wenige Meter entfernte, rund 350 Quadratmeter grosse Industriehalle kostenlos zur Verfügung. Nach einigen Monaten Umbau und Einrichtung konnte die neue Saurierhalle im März dieses Jahres als Ergänzung zum Museum eröffnet werden.
Zu den ersten Bewohnern der neuen Halle gehörte XL. Der acht Meter lange Plateosaurier kann sich hier – wenn er nicht gerade in anderen europäischen Städten zum grossen Hingucker für Fachwelt und Publikum wird – in seiner ganzen Grösse präsentieren. «XL ist seit letztem Mittwoch wieder zurück und bereits ausgestellt», freut sich Andrea Oettl. Im neuen Jahr sei auch die eine oder andere öffentliche Kurzpräsentation zu XL geplant, «bevor er voraussichtlich Mitte Mai 2026 erneut ins Ausland reist».
Ein Blick hinter die Kulissen
Die grosse Saurierhalle eignet sich bestens, um den Weg von ausgegrabenen Knochen bis hin zum fertigen Objekt zu zeigen. «Da in den nächsten ein bis drei Jahren auch zwei Präparations- und Montageprojekte für andere Museen laufen, die in der Halle vormontiert werden, lässt sich dieser Prozess besonders nah verfolgen», erklärt Oettl. Unverändert bleibt die Schaupräparation am ersten Sonntag im Museum bestehen. Dort sei der Kontakt zu den Besuchenden einfacher. «In der Halle wird im Präparatorium unregelmässig an Sonntagen gearbeitet.»
Die Eröffnung der Halle hatte auch personelle Folgen: Das Sonntagsteam wurde vergrössert, sodass am Sonntagnachmittag jeweils drei Personen im Einsatz sind und sich zwischen Museum und Halle abwechseln können. Ein weiterer Vorteil: Nun können auch grössere Gruppen im Museum begrüsst werden, da sie sich aufteilen lassen und zwei Gruppen parallel geführt werden können.
Andrea Oettl spricht zudem über weitere Pläne: «Nach wie vor ist es uns ein grosses Anliegen, endlich auch in Frick einen freistehenden Plateosaurus aus Originalmaterial zeigen zu können. Unter Umständen werden wir diesen sogar im Museum selbst und nicht in der Halle unterbringen.»

