Ronny Wittenwiler
Vielleicht erinnern Sie sich an diese amtliche Mitteilung der Gemeinde Schupfart vor ein paar Wochen. Und die lautete so:
Kunststoffsammlung
In letzter Zeit wurden für die Kunststoffentsorgung vermehrt nicht offizielle ...
Ronny Wittenwiler
Vielleicht erinnern Sie sich an diese amtliche Mitteilung der Gemeinde Schupfart vor ein paar Wochen. Und die lautete so:
Kunststoffsammlung
In letzter Zeit wurden für die Kunststoffentsorgung vermehrt nicht offizielle Säcke verwendet. Nun hat sich herausgestellt, dass es an der Tombola des letzten Turnerabends unter anderem Plastiksäcke von ‹sammelsack.ch› zu gewinnen gab. Diese dürfen in der Schupfarter Sammelstelle nicht entsorgt werden.
Zu lesen, mit welch krimineller Energie nach dem Turnerabend offenbar halb Schupfart zu Werke gegangen ist, war auch für mich ein Schock. Und doch dürfen wir nicht bloss anklagend mit dem Finger auf die Täter zeigen. Schliesslich war es einmal mehr das süsse Gift eines Glücksspiels, das so manchen unbescholtenen Schupfarter in die Fänge falscher Säcke trieb. Und ich möchte nicht wissen, wie hoch die Tombola-Dunkelziffer im restlichen Fricktal ist.
Darum stehen wir auch als Gesellschaft in einer Mitverantwortung. Wir müssen uns fragen, wie Aufklärung und Prävention gelingen. Es geht darum, genau hinzuschauen, kritisch zu hinterfragen, zu widerstehen. Gerade auch dann, wenn wir uns mit einem ausser Kontrolle geratenen Glücksspiel nur zusätzliche Probleme aufhalsen, die man im dümmsten Fall gleich mit nach Hause trägt.
Vergangene Woche hab’ ich am Lotto-Match der Schützengesellschaft einen Staubsauger gewonnen. Auf dem Heimweg hab’ ich das Teil in den Möhlinbach geworfen.
witte@nfz.ch