Wirte kritisieren Bierpreis-Erhöhung

  11.09.2025 Rheinfelden

Fassbiere und Mehrwegflaschen von Feldschlösschen werden teurer

Per 1. November erhöht die Brauerei Feldschlösschen die Preise für Fassbiere und Mehrwegflaschen. Das kommt bei Wirten nicht gut an.

Valentin Zumsteg

Der Wirteverband Basel-Stadt kritisiert die grösste Brauerei der Schweiz scharf: «Die Preispolitik von Feldschlösschen ist ein Schlag ins Gesicht des Gastgewerbes», hält Verbandspräsident Maurus Ebneter in einer Medienmitteilung fest. «Dabei sind es die Restaurants, Kneipen und Bars, die eine Marke erlebbar und bekannt machen.» Stein des Anstosses ist die angekündigte Preiserhöhung, die nach Ansicht von Ebneter zu einer Ungleichbehandlung führt: «Während die Fassbiere und Mehrwegflaschen um vier Prozent teurer werden, bleiben die Preise bei typischen Handelsgebinden wie Einwegflaschen und Dosenbieren gleich.»

«Auf dem Buckel der KMU-Wirte»
Gemäss Ebneter lag der Listenpreis des offenen Lagerbiers von Feldschlösschen 2014 bei 3,32 Franken, ab 1. November 2025 seien es 3,92 Franken pro Liter. «Das entspricht einer Preissteigerung von 18,1 Prozent innert elf Jahren. Im gleichen Zeitraum veränderte sich der Listenpreis der Halbliter-Dose des gleichen Biers um lediglich 9,7 Prozent.» Feldschlösschen führe Preiserhöhungen auf dem Buckel der KMU-Wirte durch, um damit Aktionen im Detailhandel zu finanzieren. «Die grossen Brauereien reden gern und oft von Nachhaltigkeit und Bierkultur. Letztlich fördern sie mit einer höchst unfairen Preispolitik aber die Wegwerfgesellschaft und den Take-Away-Konsum», so Ebneter.

Aus seiner Sicht ist die aktuelle Preisrunde von Feldschlösschen ein Affront. «Mit neu 3,92 Franken pro Liter steht der Fassbierpreis quer in der Landschaft.» Zwar würden Gastronomen Rückvergütungen auf den Listenpreisen erhalten, dennoch seien die riesigen Unterschiede stossend.

«Wir machen einen solchen Schritt wohlüberlegt»
Die Feldschlösschen Getränke AG will sich zu den Vorwürfen aus Basel nicht im Detail äussern: «Die Gespräche zu Preisgestaltung und Konditionen führen wir direkt mit unseren Kunden. Wir bitten daher um Verständnis, dass wir dazu keine separaten Stellungnahmen gegenüber den Medien abgeben», erklärt Mediensprecherin Gaby Gerber gegenüber der NFZ. Sie bestätigt aber, dass es eine Anpassung des Preises auf Fassbiere und Mehrwegflaschen geben wird. Als Grund nennt sie «die seit Jahren massiv gestiegenen Beschaffungs- und Herstellungskosten entlang der ganzen Wertschöpfungskette». Es gebe auf der anderen Seite aber auch Preisreduktionen, zum Beispiel für das Feldschlösschen Helvetic. Gerber: «Wir machen einen solchen Schritt wohlüberlegt. Viele haben auch Verständnis dafür.»


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