«Wir wollen miteinander Verantwortung tragen»
02.04.2025 FrickFrick: Fachorganisationen lancieren Kick-off-Veranstaltung «Netzwerk-Alter»
«Die grosse Beteiligung und das engagierte Mitwirken der Organisationen zeigen den klaren Willen zur Zusammenarbeit», so das Fazit der Organisatoren von «Betreut in der ...
Frick: Fachorganisationen lancieren Kick-off-Veranstaltung «Netzwerk-Alter»
«Die grosse Beteiligung und das engagierte Mitwirken der Organisationen zeigen den klaren Willen zur Zusammenarbeit», so das Fazit der Organisatoren von «Betreut in der Gemeinde» nach dem produktiven Morgen.
Karin Pfister
«Aging in Place» mit guter Lebensqualität bis ins hohe Alter ermöglichen, das ist das Ziel des Projektes «Betreut in der Gemeinde, Älterwerden im Fricktal», das von den zehn Pilotgemeinden Schwaderloch, Frick, Oeschgen, Sisseln, Laufenburg, Gipf-Oberfrick, Herznach-Ueken, Densbüren, Wölflinswil und Oberhof sowie des Kantons Aargau unterstützt wird. Allen ratsuchenden Personen solle, individuell abgestimmt auf die jeweiligen Bedürfnisse, Zugang zu den passenden Angeboten ermöglicht werden, sagt Isabel Pfister vom Projekt «Betreut in der Gemeinde». Bereits realisiert wurde die Drehscheibe «Älterwerden im Fricktal», welche über einen digitalen Angebotsfinder verfügt. Weiter werden Beratungen durch das Projektteam angeboten; telefonisch, an Info-Points wie zum Beispiel dem Mittagstisch, der Kirche oder persönlich und mittels Hausbesuche. Im vergangenen Herbst wurde in Frick durch das Projektteam «Betreut in der Gemeinde» und die Pro Senectute Laufenburg der Sozialtreff durchgeführt. Die Anregung, ein zusätzliches «Netzwerk Alter» zu initiieren, stiess dort auf grosse Resonanz. Hauptziel ist die Verbesserung der Altersversorgung in der ganzen Region.
Rund zwanzig Organisationen
Am vergangenen Donnerstagmorgen fand nun die Kick-off-Veranstaltung im Alterszentrum Bruggbach in Frick statt. Daran nahmen Vertreterinnen und Vertreter von rund zwanzig Organisationen teil; darunter Spitex, Kirchen, Hospiz, Rotes Kreuz, Spital, Apotheken. «Sehr gerne möchten wir künftig auch die Ärztinnen und Ärzte mit ins Boot holen, da sie über eine wichtige Scharnierfunktion verfügen», sagte Barbara Steiger, Projektleiterin «Betreut in der Gemeinde». Sie führte zusammen mit Isabel Pfister, Projektmitarbeiterin «Betreut in der Gemeinde», durch den produktiven Morgen. In verschiedenen Arbeitsgruppen wurden eine Standortbestimmung vorgenommen und der Handlungsbedarf definiert, danach wurden die Ergebnisse zusammengetragen. «Die Erarbeitung eines Netzwerkes Alter soll auf Partizipationsbasis erfolgen, um die verschiedenen Perspektiven einzubeziehen und nachhaltige Ergebnisse zu sichern», so Barbara Steiger.
«Älterwerden soll salonfähig werden.»
«Das bereits bestehende Angebot für Seniorinnen und Senioren ist beachtlich, aber in der Bevölkerung und auch bei den Gemeinden oft noch zu wenig bekannt. Viele ältere Menschen wissen nicht, wohin sie sich mit ihren Fragen wenden müssen», so ein erstes Fazit. Auch die Gemeinden untereinander seien teilweise schlecht vernetzt, so eine weitere Wortmeldung. «Vielerorts liegen zwar viele Flyer auf, aber manche sind veraltet und wirken unübersichtlich.» Auch Visionen wurden vorgestellt: «Wir müssen weiterdenken. Es geht um den Aufbau einer Gesundheitsregion mit allen Versorgern zusammen. Im Zentrum sollen der Klient und seine Bedürfnisse stehen. Fachkompetenzen und Synergien müssen besser genutzt werden.» Angesprochen wurde auch ein nötiger Kulturwandel; in vielen Köpfen sei immer noch die Idee verhaftet, dass das Alter ein wert loser Lebensabschnitt sei. «Das Älterwerden soll salonfähig werden.»
Beabsichtigt ist, dass das Netzwerk Alter zur Verbesserung der Altersversorgung in der Region beiträgt. Die Anwesenden einigten sich darauf, dass sie sich künftig zweimal jährlich treffen und spezifische Themen unter dem Jahr in kleineren Arbeitsgruppen weiter vertieft werden.
«Wir möchten ein Miteinander und ein gemeinsames Tragen und Wirken», sagt Barbara Steiger. Sie erklärte sich bereit, dass «Älterwerden im Fricktal» sich künftig als Koordinator für die Treffen zur Verfügung stellt. «Wir übernehmen den Lead, aber es ist uns wichtig, dass jeder und jede Verantwortung trägt.» «Wir wissen zwar voneinander; wissen aber noch zu wenig, wer was genau macht», so ein weiterer Wortbeitrag aus der Versammlung zu diesem Thema. Erste konkrete Ziele wurden formuliert: besseres Kennenlernen der Organisationen untereinander, Sensibilisierung der Bevölkerung, Erarbeitung eines gemeinsamen Flyers, eine Übersicht, wer für was zuständig ist sowie eine Durchführung eines gemeinsamen Marktplatzes im Frühling 2026 sind angedacht.
Barbara Steiger und Isabel Pfister zogen im Rückblick auf die Veranstaltungen ein positives Fazit: «Die Kickoff-Veranstaltung war ein gelungener Auftakt für das ‹Netzwerk Alter›. Die grosse Beteiligung und das engagierte Mitwirken der Organisationen zeigen den klaren Willen zur Zusammenarbeit. Besonders erfreulich ist die gemeinsame Überzeugung, dass ein vernetztes Vorgehen notwendig ist und das Vertrauen, dass ‹Älterwerden im Fricktal› dabei eine zentrale Rolle spielen soll. Mit dieser Energie und Motivation kann das Netzwerk nun weiterwachsen und konkrete Schritte für die Zukunft entwickeln.»