«Wir brauchen jede Kraft»
25.08.2023 FricktalGrosser Besucherandrang in den Fricktaler Freibädern
Das Fricktal ist im Schwitzkasten. Für Abkühlung sorgen nebst dem Rhein auch die sechs Freibäder im Fricktal. Das fordert die Bademeister und die Kioskbetreiber stark.
Bernadette Zaniolo
...Grosser Besucherandrang in den Fricktaler Freibädern
Das Fricktal ist im Schwitzkasten. Für Abkühlung sorgen nebst dem Rhein auch die sechs Freibäder im Fricktal. Das fordert die Bademeister und die Kioskbetreiber stark.
Bernadette Zaniolo
«Bei uns ist die Hölle los. Wir sind unterbesetzt. Das ist die grösste Herausforderung», so das kurze Statement von Mona Röthlisberger von der Badi in Kaiseraugst am Dienstagnachmittag. Mehr Zeit zum Reden hatte sie nicht.
In Frick wurden am vergangenen Wochenende zwei Tage mit je zirka 2000 Badegästen verzeichnet. Spitzenreiter während der letzten Hitzeperiode war gemäss dem Betriebsleiter des Vitamare, Simon Reimann, der 9. Juli. An diesem Tag wurden in Frick 2035 Eintritte registriert. Wettertechnisch sei die Saison durchzogen gewesen. Dem kann Reimann jedoch durchaus Positives abgewinnen, denn so konnte die Hallenbadrevision durchgezogen werden. Die grösste Herausforderung sei derzeit auf der technischen Seite. Die technischen Anlagen sind am Überaltern und daher wartungsintensiv. Eine weitere Herausforderung ist zurzeit auch die personelle Situation. «Wir brauchen jede Kraft.» In Frick sorgen fünf Bademeister und vier Kassenfrauen für die Sicherheit und einen reibungslosen Betrieb. Die Bademeister betreiben viel Aufklärungsarbeit in Sachen Sicherheit und Verhalten. Reimann ist dankbar, dass bis jetzt nichts Nennenswertes vorgefallen ist. Er weist jedoch darauf hin, dass in Frick eine Schwimmlehrerin gesucht werde.
Auch in Wölf linswil ist das Bad gefragt: «Die Badisaison ist bisher gut gelaufen, besser als letztes Jahr. Besonders der schöne und warme August hat noch einmal viele Leute in die Badi gelockt, welche zuvor in den Ferien waren», freut sich Tobias Treier. Der Badmeister und Hauswart der Schule Wölflinswil lobt das Verhalten seiner Gäste. «Sie schauen aufeinander. So sind zum Beispiel auch oft Eltern am Beckenrand, welche ihre Kinder und das Badegeschehen beobachten. Das gibt allen Sicherheit.» Wölflinswil hat momentan zwischen 70 und 110 Besucher pro Tag. Wie in Frick war auch in Wölflinswil der Sonntag, 9. Juli, mit etwas über 200 Besuchern «der absolute Top-Tag.» Die Wassertemperaturen in Wölflinswil liegen momentan bei 26 Grad am Morgen und gegen 28 Grad am Abend.
«Es wird auch mehr konsumiert»
In diesem Bereich bewegen sich auch die Wassertemperaturen in der Badi in Laufenburg. Dort werden im Schnitt täglich mehr als 300 Besucher registriert. «Es wird auch mehr konsumiert», freut sich Kioskbetreiber Lukas Hochreuter. Die vielen Leute und das Littering sind für Bademeister Markus Moll die grössten Herausforderungen. Neben dem warmen Wetter ortet Tobias Treier in Wölflinswil einen weiteren Grund, weshalb mehr konsumiert wird. «Seit diesem Jahr kann am Kiosk neu mit Karte bezahlt werden. Und da im Dorf der Bancomat vorübergehend nicht in Betrieb ist, wird dies auch rege genutzt.»
Im Schwimmbad Bachtalen in Möhlin wurden innert der letzten sechs Tage 8000 Besucher gezählt. Die grösste Herausforderung ist für den Leiter des Schwimmbades, Patrick Peter, klar: «Den Tag zu überleben und keine Unfälle zu haben sowie über Nacht den Akku aufladen zu können.» Er wirft ein, dass auch den Schwimmbad-Angestellten die Hitze und die Ozonbelastung zu schaffen machen. Zuwenig Personal und eine Klientel, die sich verändert hat, mache sich bemerkbar. Der gleiche Tenor in Rheinfelden. «Die langen Arbeitstage und die körperliche Anstrengung bei 35 Grad fordern uns Bademeister stark», so Willy Vogt, Betriebsleiter der KuBa-Freizeitcenter AG. In Rheinfelden wurden am Mittwoch 1700 Eintritte registriert. Dank dieser Woche rechnet er mit einer durchschnittlichen Sommersaison.