Willkommene Hilfe in Serekunda
06.10.2023 RheinfeldenEinsatzbericht über das Projekt «Jump» in Gambia
Ein afrikanisches Sprichwort sagt: «Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.» Tibor Horvath präsentierte dazu passend das ...
Einsatzbericht über das Projekt «Jump» in Gambia
Ein afrikanisches Sprichwort sagt: «Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.» Tibor Horvath präsentierte dazu passend das Hilfsprojekt «Jump».
Der Verein SfS – SeniorInnen für SeniorInnen – Rheinfelden hat die Vereinsmitglieder und die Bevölkerung kürzlich zu einem Vortrag von Dr. med. Tibor Horvàth eingeladen. Seit mehr als 10 Jahren unterstützt der gemeinnützige Verein «Drive to Help e.V.» die ASB Health Clinic Serekunda in Gambia, Westafrika. ASB steht für «Arbeiter Samariter Bund» und ist eine der vier grossen deutschen Hilfsorganisationen. Der ASB leistet in mehr als 30 Ländern weltweit Unterstützung.
Im Jahr 2019 wurde das OP-Projekt «Jump» mit unfall- und allgemeinchirurgischem Schwerpunkt gestartet. In diesem Jahr geht das Team zum vierten Mal im November und Dezember unter der Leitung von Daniel Trötschler – Chefarzt Chirurgie Spital Zweisimmen – und Sebastian Starke – Allgemeinmedizin Praxis Kollnau – mit einem Team von 10 Personen nach Serekunda, Gambia. Das Team besteht aus Chirurgen, Anästhesisten und Pflegefachpersonen aus den Bereichen Notfall-, Anästhesie- und Operationspflege. Der Rheinfelder Arzt Tibor Horvàth ist seit 2019 immer dabei.
Etwas Wertvolles zurückgeben
Was bewegt Menschen zwei bis drei Wochen in ein fremdes Land zu gehen und dort freiwillig Dienst zu leisten und auch alle Reisekosten selbst zu tragen? Es ist die ursprünglichste Berufung der Helfenden, etwas zurückzugeben, was einem im Leben Gutes widerfahren ist.
Gambia ist ein kleines Land in Westafrika. Die grösste Ortschaft ist Serekunda und in dem Gebiet leben ca. 420 000 Menschen. Tibor Horvàth zeigte verschiedene Fotos vom Leben in Gambia und zum Spital, die ASB Health Clinic Serekunda, wo in den letzten Jahren dank den Spenden ein grosser Fortschritt erzielt werden konnte. Besonders erwähnenswert ist der Ausbau der Geburtshilfe, die Vergrösserung des Operationsbereiches und die Verbesserung des stationären Bereiches. Zwischenzeitlich konnte eine ganze OP-Ausstattung, die hier bei uns ausgedient hatte, dort komplett wieder reaktiviert werden und eine grosse Verbesserung der operativen Möglichkeiten gewährleisten. Zusätzlich gibt es jetzt auch eine Dentalpraxis, die sich über Arbeitsmangel nicht beklagen kann. In diesem Spital werden sowohl Kinder als auch Erwachsene behandelt. Da es keine Kinderbetten hat, werden zwei Kinder in ein Erwachsenenbett gelegt und können sich erholen.
In der Zeit, wenn das ausländische Team vor Ort ist, werden rund 100 Patienten vom Team in drei Tagen angeschaut und ca. 60 Operationen in 2,5 Wochen durchgeführt. Mehr liegt nicht drin, da jede Operation je nach Schweregrad entsprechend lange dauert. Leider kann nicht allen Hilfesuchenden die erwartete Hilfe geboten werden. Es sind teilweise so komplizierte Operationen notwendig, die ohne entsprechende Nachsorge abgelehnt werden müssen. Wichtig ist auch, dass die Behandlungen, die durchgeführt werden, erfolgreich verlaufen. Medizinmänner und Schamanen haben einen nicht zu übersehenden Einfluss.
Neben den Behandlungen wird das einheimische Personal mit neuen Techniken vertraut gemacht und in neuen Behandlungsmöglichkeiten geschult. Es ist eine Weiterbildungsmöglichkeit, um den Hilfesuchenden noch besser helfen zu können.
Am Ende des sehr beeindruckenden Vortrages zeigten sich die Teilnehmenden sehr grosszügig und der Verein SfS hat die Summe auf einen runden Betrag aufgerundet. Das Geld wird vor Ort für sehr viel Hilfe und Unterstützung sorgen. (mgt)