«Wie sieht eine optimale Zusammenarbeit aus?»
21.11.2025 OberhofSieben Eltern von insgesamt 19 Oberhöfler Schulkindern folgten kürzlich der Einladung zum «Offenen Austausch» mit Vertreterinnen der Dorfschule und dem amtierenden Schulgemeinderat.
Das neue Format soll die Zusammenarbeit zwischen Familien und Schule fördern, ...
Sieben Eltern von insgesamt 19 Oberhöfler Schulkindern folgten kürzlich der Einladung zum «Offenen Austausch» mit Vertreterinnen der Dorfschule und dem amtierenden Schulgemeinderat.
Das neue Format soll die Zusammenarbeit zwischen Familien und Schule fördern, die Beziehungen untereinander stärken und letztlich zur erfolgreichen Weiterentwicklung und dem Fortbestand der kleinen, aber feinen Schule am Juranordfuss beitragen.
Moderiert durch eine Lehrperson, setzten sich die Eltern in einem sogenannten «Worldcafé» mit verschiedenen Aspekten der schulischen Elternarbeit auseinander. Was verstehen Eltern überhaupt unter einer guten Zusammenarbeit mit der Schule? Welche Ideen haben sie für gemeinsame Entwicklung? Welche Zukunftsvisionen haben Eltern für die Dorfschule und was läuft gut in ihren Augen?
Alle vier Hauptlehrpersonen, Schulleiterin, Schulsekretärin, Schulsozialarbeiterin und zwei Assistenzlehrpersonen unterstützten als interdisziplinäres Schulteam die Eltern bei der Strukturierung ihrer Ideen, Vorschläge und Rückmeldungen. Diese waren zahlreich und thematisch breit. So formulierten die Eltern etwa den Wunsch, noch aktiver in den Schulalltag einbezogen zu werden. Auch dörfliches Wissen, Traditionen und dorfkulturelle Inhalte sollen weiterhin als Ressource genutzt werden. Die Schule und ihre Umgebung als informelles Dorfzentrum Oberhofs soll ihre Offenheit bewahren, nicht nur gegenüber den Schulkindern und den Eltern, sondern allen Dorfbewohnern gegenüber. Erweiterte Tagesstrukturen und offene Mittagstischangebote könnten ein Standortvorteil sein, die Attraktivität der Schule für Familien steigern aber auch Menschen aus dem Dorf einbeziehen, die das Bedürfnis nach Gemeinschaft haben.
Ein guter Ort sein
Viele Eltern waren sich einig im Bewusstsein darüber, dass eine kleine Dorfschule wie Oberhof schon per se viele Vorteile bietet. Die Kommunikationswege sind kurz, alle kennen einander und die Kinder sind gut aufgehoben in einer übersichtlichen Dorf- und Schulstruktur. Hervorgehoben wurden seitens der Eltern auch die Vorteile des altersdurchmischten Lernens, die aktuell zweiklassige Schulführung, der Fokus auf den Schulgarten oder die regelmässigen gemeinschaftlichen Schulanlässe. Die Anerkennung individueller und soziokultureller Diversität von Schulkindern und Eltern soll weiterhin ernstgenommen und weiterentwickelt werden. Die Schule soll für alle Beteiligten ein guter Ort sein.
Spannend waren Ideen rund um den Einbezug von Freiwilligen zu Gunsten der Schulkinder: So könnten etwa ehemalige Schülerinnen und Schüler vermehrt in den Schulalltag oder in die dörfliche Freizeitgestaltung für Kinder mit einbezogen werden. Oder Menschen im Dorf mit freien Kapazitäten und Interesse am «Kosmos Schule» könnten Hausaufgabenhilfe anbieten.
Einig waren sich alle Beteiligten, dass das Wohlergehen der Kinder im Zentrum stehen soll und eine nahe Verbindung der Eltern mit der Schule dies fördert. Hier stellte sich im Plenum auch die Frage, wie Eltern, die eher schulfern sind, noch besser erreicht und miteinbezogen werden könnten.
So offen die Eltern ihre Bedürfnisse, Wünsche und Ideen formulierten, so offen wurde diesen seitens des Schulteams begegnet. Bis zum nächsten «Offenen Austausch» im Frühjahr 2026 werden die Lehrpersonen sich näher mit den Ergebnissen befassen und sich über ein sinnvolles «wie weiter?» Gedanken machen. (mgt)

