Wer muss sich hier warm anziehen?
16.10.2024 Rheinfelden, SportZu den Favoriten zählt der EHC Rheinfelden auch diese Saison nicht. Zuerst der Ligaerhalt. Dann das Träumen.
Ronny Wittenwiler
«Wir wissen, dass wir nicht das Team sind, das am Ende um den Meistertitel mitspielen wird. Aber es ist doch klar: Wir wollen ...
Zu den Favoriten zählt der EHC Rheinfelden auch diese Saison nicht. Zuerst der Ligaerhalt. Dann das Träumen.
Ronny Wittenwiler
«Wir wissen, dass wir nicht das Team sind, das am Ende um den Meistertitel mitspielen wird. Aber es ist doch klar: Wir wollen mitspielen, um etwas zu erreichen.» Das sagte Sportchef Yannick Meier zur NFZ zwischen Spiel 1 und Spiel 2 für den EHC Rheinfelden. Meier wusste also um die 3:7-Auswärtsniederlage gegen den EHC Koppigen, gleichzeitig freute er sich auf das erste Heimspiel dieser neuen Saison 2024/2025. Wir nehmen es vorweg: Der EHC verlor am Samstag auch gegen Meinisberg mit 3:7.
Realismus herrscht vor
Doch das Gespräch mit Sportchef Yannick Meier drehte sich um das grosse Ganze. Playoffs oder gar Abstieg: Wohin wird die Reise für den Zweitligisten und einzigen Eishockeyclub im Fricktal führen? Die Frage, wer sich im Verlauf einer Eiszeit wirklich warm anziehen muss, ist gerade im Amateurbetrieb vielfach ein Kaffeesatzlesen. Der Blick zurück macht es da deutlich einfacher.
Dem EHC Rheinfelden gelang keine gute letzte Saison, das Team beendete als Drittletzter die Qualifikation (Platz 14). «Wir sind schon etwas enttäuscht», sagte damals Sportchef Meier, der allerdings auch voraussagte, dass die Saison keine einfache werden würde. Er sollte Recht behalten. Wenn nun derselbe Meier also zwischen Spiel 1 und Spiel 2 der neuen Saison sagt, der EHC Rheinfelden werde kaum das Team sein, das am Ende um den Meistertitel mitspielen werde – dann ist das wohl eher Realismus als Understatement. Die Mannschaft ist zu grossen Teilen dieselbe wie in der Saison zuvor. «Unser Ziel ist ganz klar der Ligaerhalt», sagt Meier zwar in seiner zweiten Saison als Sportchef. «Aber unser Wunsch wäre auf alle Fälle das Erreichen des Playoffs. Das wird sicher nicht einfach. Doch Eishockeyaner wollen immer Playoffs spielen.» Das ist übrigens keine Ferndiagnose. Sportchef Meyer ist auch Verteidiger – und spielt selbst in der ersten Mannschaft. Und so lässt sich vielleicht sagen mit Blick auf diese heisse Eiszeit, dass sich Gegensätze nicht ausschliessen sollen: Zuerst der Ligaerhalt. Anschliessend das Träumen. Irgendwer wird sich dann warm anziehen müssen in dieser zweiten Liga. Am liebsten die anderen. Nach dem zweiten Saisonspiel und der zweiten Niederlage vergangenen Samstag bleibt noch Luft nach oben.
Neues Duo an der Bande
In die Saison gestartet ist der EHC Rheinfelden mit einer neuen Zusammensetzung draussen an der Bande: Philipp Stäubli und Roger Küng bilden neu das Trainerduo; in der Saison zuvor war Stäubli Headcoach mit Thomas Keller als Spielertrainer an seiner Seite.
Der Modus
Zwar hatte der EHC Rheinfelden in der vergangenen Saison die Playoffs deutlich verpasst und kurz darauf gab Sportchef Meier zu Protokoll, einen allfälligen Abstieg «auf Biegen und Brechen» verhindern zu wollen. Diese Abstiegsrunde (Playouts) wurde dann aber gar nicht erst gespielt: Nachdem kurz zuvor bekanntgeworden war, dass es in der Saison 2023/2024 keinen Absteiger aus der 2. Liga geben würde, hiess der Verband einen vom EHC Mirchel gestellten Antrag gut, die Abstiegsrunde gar nicht erst zu spielen. Im Vordergrund standen sportliche und wirtschaftliche Gründe. In dieser Saison spielt der EHC Rheinfelden in einer Gruppe mit acht Teams. Es wird Playoffs geben, Playouts und am Ende einen Absteiger aus der 2. Liga. (rw)