Wenn ein kleines Dorf ums Überleben kämpft
25.05.2024 Magden, KulturFreilichttheater Magden: die Proben sind im Gang
Im August führt der Theaterverein Magden das Freilichttheater «Die listigen Weiber von Höflingen» auf. Das Ensemble befindet sich tief in den Vorbereitungen, und schon bald werden die Proben ins Gelände verlegt.
...Freilichttheater Magden: die Proben sind im Gang
Im August führt der Theaterverein Magden das Freilichttheater «Die listigen Weiber von Höflingen» auf. Das Ensemble befindet sich tief in den Vorbereitungen, und schon bald werden die Proben ins Gelände verlegt.
Janine Tschopp
«Es ist der Moment im Stück, in welchem Grundlegendes entschieden wird. Die Voten, die ihr bringt, müssen mit Herzblut kommen. Ich muss glauben, dass ihr in den Krieg ziehen wollt und entschlossen seid zu kämpfen», richtet Regisseur Roland Graf das Wort an seine Schauspielerinnen und Schauspieler. Er bereitet sie auf eine Szene vor, in welcher die Bevölkerung von Höflingen entscheidet, mit letzter Konsequenz gegen den Feind zu kämpfen, und taucht dabei tief in die Geschichte ein.
Die Geschichte handelt vom Dorf Höflingen, welches zwischen Magden und Rheinfelden lag, und während des 30-jährigen Kriegs (1618 bis 1648) von den schwedischen Belagerungstruppen angegriffen und niedergebrannt wurde. Die Höflingerinnen und Höflinger beschliessen, sich gegen den Feind zu wehren. Nebst den Schweden bedrohen zwielichtige Gestalten den Dorffrieden. Emsige Frauen versuchen mit allen Mitteln ihr Dorf zu retten. Oder bleibt am Ende doch nur die Flucht nach Rheinfelden?
Roland Graf ist nicht nur Regisseur des Stücks, sondern auch Präsident des Theatervereins Magden und OK-Präsident des Freilichtspiels «Die listigen Weiber von Höflingen». Das Stück hat der passionierte Theatermann eigens für die aktuelle Produktion geschrieben und liess sich dabei von der Geschichte, von seiner Fantasie und von Shakespeares Werk «Die lustigen Weiber von Windsor» inspirieren.
Eine Taverne wird zum Zentrum des Geschehens
Aktuell proben die 26 Schauspielerinnen und Schauspieler im Gemeindesaal in Magden. Im Juni werden die Theaterproben vom Saal ins Gelände verlegt. «Sobald es nicht mehr so nass ist, und man mähen und heuen kann», erklärt der Regisseur.
Der «Ort des Geschehens» wird die zweistöckige Taverne «Zum schwarzen Kater» mit Bar, Treppe, Tischen und Stühlen sein. Seit einiger Zeit ist Kulissenbauer Hansjörg Adler mit vielen Helferinnen und Helfern daran, diese Taverne herzustellen. Neben der Taverne wird in der «Theaterwerkstatt» auch eine grosse Barrikade gebaut. «Wir treffen uns zwei bis drei Mal pro Woche, um die Vorbereitungen für die Samstagseinsätze zu treffen. Angefangen habe ich letztes Jahr im Oktober», sagt Hansjörg Adler. Er freut sich, dass sich auch spontan immer viele Freiwillige für den Kulissenbau melden.
26 Erwachsene und 18 Kinder
Laut Roland Graf stehen bis zur Premiere noch 26 Probetage und ein Übungswochenende an. Zu den 26 Schauspielerinnen und Schauspielern kommen zu einem späteren Zeitpunkt 18 Kinder, welche als Schulklasse ebenfalls eine wichtige Rolle im Stück spielen werden. Im August dann verwandelt sich das Areal «Huetgrund» in Magden in das kleine Fricktaler Dorf, das in den Wirren des 30-jährigen Krieges um sein Überleben kämpft. Wie Roland Graf und Andy Kägi (Mitglied des siebenköpfigen Organisationskomitee) erklären, soll das Freilichttheater dann zum «Zentrum von Magden» werden. Die Verantwortlichen freuen sich auf eine spezielle «Openair-Stimmung», welche sich wie «eine Art Dorffest» anfühlen soll. Das Freilichtspiel «Deschliken 1437 – letzte Stunden eines Dorfes», das die Magdener Theaterleute vor fünf Jahren erfolgreich aufführten, wurde von 2000 Personen besucht.
theatermagden.ch
Vorverkauf ab 27. Juni
Das Freilichttheater «Die listigen Weiber von Höflingen» wird vom 16. bis 31. August 2024, jeweils mittwochs, freitags, samstags und sonntags, ab 20 Uhr, gespielt. Gastroangebot und Rahmenprogramm ab 18 Uhr auf dem Festgelände «Huetgrundhof» in Magden. Der Vorverkauf beginnt am 27. Juni (online, AKB Magden oder Stadtbüro Rheinfelden). (jtz)

