Die Fricktaler Metal-Band «NoCaps»

Bei ihrer ersten Probe hätten sie niemals gedacht, dass sie schon kurze Zeit später als Band auftreten würden. «NoCaps» sind vier junge Männer aus dem Fricktal zwischen 19 und 20 Jahren, die allesamt grosse Freude an Metal-Musik haben.

Janine Tschopp

Das Publikum schreit, kreischt, singt mit und jubelt der Band zu, während die vier jungen Männer auf der Bühne ihre Songs präsentieren. Einerseits spielen sie bekannte Cover-Versionen, aber auch immer mehr eigene Lieder. «Am schönsten ist es, wenn das Publikum bei den Liedern mitsingt, die wir selber geschrieben haben», sagt Tim Schib, der für seine Band «NoCaps» schon viele Songs produziert hat.

Bei der ersten Probe entdeckt
Begonnen hat alles vor ein paar Jahren, als Tim Schib (E-Gitarre) und Seri Müller (Schlagzeug) während einer Projektwoche in Möhlin erstmals gemeinsam in der Bez-Band spielten. Dort war es, als sie ihren zukünftigen Sänger Nick Hidringer zum ersten Mal trafen. «Wir hatten dann zwei Jahre keinen Kontakt mehr mit Nick», erzählt Seri Müller. An einem Geburtstagsfest traf er Nick zufälligerweise wieder, worauf die beiden spontan beschlossen, eine Band zu gründen. In der gleichen Nacht riefen sie die beiden anderen Bandkollegen an, und sie sagten zu. So kam es im April 2021 zur Gründung der Metal Band «NoCaps».

In Seris Keller, er wohnt mit seinem Bruder und seinen Eltern in Schupfart, fand bald die erste Probe statt. Das Fenster war geöffnet, und schon wurden die Organisatoren des Schupfarter Musikfestivals «Rock the thing» auf die Band aufmerksam. Sie waren begeistert von ihrer Musik und luden sie ein, an ihrem Festival aufzutreten.

So gaben die jungen Männer bereits wenige Wochen nach ihrer ersten Probe ihre Bühnenpremiere, obwohl sie in diesem Moment noch gar nicht ans Auftreten gedacht hatten. Die «Rock the thing»-Organisatoren sind nicht nur die Entdecker der Nachwuchsband, sondern sie coachen sie auch und haben ihnen bereits viele Auftritte ermöglicht. So spielten «NoCaps» zum Beispiel in Möhlin anlässlich der Eröffnung des neuen Bez-Schulhauses, am Dorffest in Wegenstetten, am Jugendfest in Rheinfelden, an einem Lehrlingsevent in Biel und an einer Gewerbeausstellung in Aarau. «Dass es so gut funktioniert, hätten wir nie gedacht, als wir damals beschlossen haben, eine Band zu gründen», freut sich Seri Müller.

Stolz, ein Teil davon zu sein
Während die NFZ an einem Samstag einer Probe im Keller von Seris Familie beiwohnen darf, spürt man das ganz gut: Die vier Jungs machen nicht nur Musik zusammen, sondern sie mögen sich richtig gut. Sie verbringen auch ausserhalb der Bandproben Freizeit zusammen. «Ja, wir machen viel miteinander. Wir gehen an Partys, ins Kino und vieles mehr.» Auch nach den Proben, die sie oftmals am Samstagabend planen, essen sie gemeinsam – Seris Mutter kocht – und gehen anschliessend zusammen aus.
Sie sind nicht nur von der Musik fasziniert, sondern auch davon, Mitglied einer eigenen Band mit eigenen Liedern zu sein. Diesen Stolz, Teil eines Ganzen, einer jungen und schon ziemlich erfolgreichen Band zu sein, genau diesen Stolz spürt man bei allen vier Jungs ganz deutlich. Man spürt aber auch, dass die vier, die alle noch in Ausbildung sind, mit beiden Beinen auf dem Boden stehen. «Wir haben ganz neu Merchandising-Artikel», freut sich Seri und zeigt T-Shirts mit der Aufschrift ihrer Band. Bei einer kleinen Brauerei aus Zeiningen haben sie zudem vor kurzem eigenes Bier brauen lassen. «Man kann das Bier in Schupfart im Volg kaufen», erzählen sie voller Freude.

Immer mehr eigene Lieder
Nach dem Gespräch im Wohnzimmer geht es dann in den Probekeller, wo Seris riesiges Schlagzeug steht. Die vier Jungs machen sich bereit und schon bald geht es los. Beim Spielen hat man das Gefühl, dass einerseits jeder konzentriert in seiner eigenen Welt ist, die vier Musiker aber trotzdem gut aufeinander hören und zusammenspielen. Unter anderem spielen sie an diesem Abend ihr Lied «Answers», einer ihrer ersten eigenen Songs. «Mittlerweile sind etwa drei Viertel der Lieder, die wir spielen, von uns», erklärt Tim Schib. Die vier Jungs sind froh, den gleichen Musikgeschmack zu haben. Ihre Leidenschaft für Metal-Musik hat sich bei ihnen zu unterschiedlichen Zeiten entwickelt. «Mir gefiel Metal schon nach der Primarschule», erinnert sich Nick. Robin sagt: «Ich bin ein grosser Metal-Fan. Falls ich doch einmal etwas andere hören sollte, dann ist es Hip-Hop.»

Welche Zukunftsträume hat die junge Band? «Es wäre toll, wir könnten einmal als Vorband einer grossen Gruppe auf Tournee und in der ganzen Welt herumreisen», sind sich Tim Schib (Zeiningen), Seri Müller (Schupfart), Robin Stocker (Obermumpf ) und Nick Hidringer (Wallbach) einig.

Bevor es soweit ist, wird die junge Fricktaler Metal Band hoffentlich noch sehr oft in der Region zu erleben sein. Einige Auftritte, unter anderem an der nächsten «Pit Stop Party» in Zeiningen, sind bereits geplant.