Schlussfeier im Kindergarten Ängerli
In der letzten Schulwoche verabschiedete Gabriela Klemm vom Ängerli-Kindergarten in Möhlin ihre «Grossen» und überraschte die Eltern mit einer Kunstvernissage der Kinder.
Wer meint, man müsse in den grossen ...
Schlussfeier im Kindergarten Ängerli
In der letzten Schulwoche verabschiedete Gabriela Klemm vom Ängerli-Kindergarten in Möhlin ihre «Grossen» und überraschte die Eltern mit einer Kunstvernissage der Kinder.
Wer meint, man müsse in den grossen Kulturstädten der Welt ins Museum, um Werke von Joan MirÓ oder Piet Mondriaan zu bestaunen, der hat die Kunstaustellung im Ängerli-Kindergarten in Möhlin noch nicht gesehen. Die Lehrerin Gabriela Klemm, die dort seit 32 Jahren unterrichtet, hat sich als letztes Thema des Jahres mit ihren Kindern die Werke und Arbeitstechniken verschiedener Künstler vorgenommen. In der letzten Schulwoche durften dann die Eltern die Werke ihrer Sprösslinge im Rahmen einer Vernissage bestaunen. Nebst den Künstlern wie MirÓ, Hundertwasser, Niki de Saint Phalle, die die Kinder bearbeitet haben, lernten sie auch unterschiedliche Arbeitstechniken kennen: Stempeldruck mit Korken oder Wattestäbchen, Malen mit Pinsel und Farbstiften, Fingerspuren auf Kleister, Mandalakunst, Malen nach Musikstücken, Skulpturen mit Modelliermasse und vieles mehr. Die Ergebnisse können sich wirklich sehen lassen.
Doch wie kommt man auf die Idee, so ein komplexes und umfangreiches Thema mit so jungen Kindern anzupacken und was waren die Herausforderungen? «Bevor wir mit den Künstlern begonnen haben, haben wir unterschiedliche Maltechniken kennengelernt und haben uns dabei nach dem Lehrplan gerichtet», berichtet Gabriela Klemm. «Danach habe ich Künstler ausgewählt, mit denen die Kinder einen Anschluss finden, die gewissermassen ‹kindlich› malen, wie MirÓ mit seinen verspielten Symbolen oder Hundertwasser mit seinen bunten Häusern. Interessant für die Farblehre war auch Piet Mondriaan, der bei den Grundfarben bleibt.» Die vielen bunten Farben, Themen wie Häuser und Farbfelder und die unterschiedlichen Techniken hätten die Kinder richtig motiviert, mit Eifer und Elan die Pinsel zu schwingen und sich immer wieder von Neuem an ein neues Projekt zu wagen. Gelegentlich hätte es aber auch viel Unterstützung vonseiten der Lehrpersonen und auch Geduld bei Kindern und den Lehrerinnen gebraucht, damit die Werke gelangen. Wichtig bei diesem Projekt war, dass es gut organisiert, strukturiert und begleitet war, um weder die Kinder zu überfordern, noch dass die Kreativität ausufert und sich die Kinder am Ende selbst nebenbei zu Kunstwerken gestalteten.
Anfang Juli war es so weit und die Eltern konnten die Vernissage im Ängerli bestaunen. «Unglaublich, was sie geleistet haben», hiess es von der einen Mutter, während sich einige weitere Eltern in Kunstbetrachtung übten und die Kinder stolz ihre Werke präsentierten. Gabriela Klemm kann das Projekt auf jeden Fall auch Eltern sowie ihren Kolleginnen und Kollegen weiterempfehlen. Das nächste Mal würde sie aber mehr Zeit einplanen, da sie noch viele Ideen im Kopf habe, die sie gerne umsetzen würde. «Ich würde wahrscheinlich mehr auf die Kunstbetrachtung eingehen, weitere Künstler dazunehmen und ein paar Werkarbeiten hinzufügen.»
Am letzten Schultag durften die kleinen Künstlerinnen und Künstler ihre Werke schliesslich mit nach Hause nehmen. Und wer weiss, vielleicht entsteht in dem einen oder anderen Haus über die Sommerferien eine weitere kunterbunte Kunstausstellung. (mgt)