Weniger Lastwagen, weniger Verkehr, mehr Sicherheit
19.12.2023 FricktalPolitischer Vorstoss zur Staffeleggroute
Mehr Verkehrsberuhigung und ganz besonders mehr Sicherheit für Fussgängerinnen und Fussgänger auf der Staffeleggroute fordern vier Fricktaler Grossrätinnen und Grossräte in einer Interpellation. Auf acht Fragen wollen sie ...
Politischer Vorstoss zur Staffeleggroute
Mehr Verkehrsberuhigung und ganz besonders mehr Sicherheit für Fussgängerinnen und Fussgänger auf der Staffeleggroute fordern vier Fricktaler Grossrätinnen und Grossräte in einer Interpellation. Auf acht Fragen wollen sie vom Regierungsrat konkrete Antworten.
Die Staffeleggstrasse hat als Verbindung zwischen der Region oberes Fricktal und dem Raum Aarau eine wichtige Bedeutung für den Verkehr. Entsprechend hoch ist auch das tägliche Verkehrsaufkommen. Eine durch den Kanton Aargau in Auftrag gegebene Verkehrszählung im Jahre 2022 zeigte bis zu 12500 Fahrzeuge täglich, davon rund 700 Lastwagen auf. Eine Abnahme ist nicht in Sicht, im Gegenteil. Der durch die Staffeleggtal-Dörfer rollende Verkehr und damit einhergehende regelmässig gefährliche Situationen führen schon seit Jahren immer wieder zu Diskussionen. Auf der politischen Seite wurden bereits mehrere Vorstösse zur Entlastung der Gemeinden entlang der Staffeleggstrasse eingereicht. Bisher aber nur mit mässigem Erfolg. Der tragische Unfall Ende November, bei dem eine Fussgängerin in Herznach beim Fussgängerstreifen zu Tode kam, sorgt erneut für Unmut hinsichtlich der nach Meinung vieler Personen ungenügenden Verkehrssicherheit.
Handeln ist dringend notwendig, sind sich die vier Fricktaler Grossräte Colette Basler (SP, Zeihen), Rolf Schmid (SP, Frick), Daniele Mezzi (Mitte, Laufenburg) und Gertrud Häseli (Grüne, Wittnau) einig. Sie haben deshalb einen Vorstoss eingereicht. Sie fordern vom Regierungsrat Antworten auf insgesamt acht Fragen betreffend der Verkehrsproblematik auf der Fricktaler Seite der Staffeleggroute. Es geht den Interpellanten mit Sprecherin Colette Basler um den Lastwagen- wie auch Langsamverkehr und insbesondere auch um mehr Sicherheit für Fussgängerinnen und Fussgänger.
Weniger Lastwagen
Dass dank früherer Gespräche Coop keine Nachtfahrten mehr zwischen 22 und 5 Uhr über die Stafelegg macht und damit 30 Lastwagen weniger pro Nacht auf dieser Strecke unterwegs sind, wird im Vorstoss positiv erwähnt. Gleichzeitig wollen die Interpellanten vom Regierungsrat erfahren, was, was er unternimmt, damit auch andere Grossverteiler nachziehen. Weil die Staffelegg eine Spezialroute von nationaler Bedeutung ist, kann sie nicht generell für den Schwerverkehr gesperrt werden. «Könnte sich der Regierungsrat in diesem Zusammenhang den Erlass von Teilfahrverboten vorstellen, indem für den Schwerverkehr ein allgemeines Fahrverbot erlassen würde, wobei zugleich die Spezialtransporte und gegebenenfalls weitere Einzelfahrten, die nicht eingeschränkt werden dürfen, davon ausgenommen würden?», möchten die vier Fricktaler Grossratsmitglieder erfahren. Ebenso greifen sie das Tempo 30 auf. Mit einer solchen Geschwindigkeitslimite durch die Dörfer entlang der Staffeleggroute könnte der Lastwagenverkehr reduziert und gleichzeitig die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden erhöht werden, sind sich die Interpellanten sicher.
Der dichte Verkehr sorgt immer wieder für Gefahrenmomente zwischen Fussgängerinnen, Fussgängern und Velofahrenden. Hierzu wird der Regierungsrat gebeten, aufzuzeigen, wie viele Vorfälle diesbezüglich seit der Eröffnung des Staffeleggzubringers bekannt wurden. Und weiter: «Wir bitten um eine Aufschlüsselung von beinahe Unfällen, Unfällen mit Verletzten und tödlichen Unfällen zwischen Langsamverkehr und motorisiertem Verkehr.»
Aufgeworfen wird auch die Frage nach sicheren Strassenquerungen für Fussgängerinnen und Fussgänger. Überführungen könnten zur Sicherheit beitragen. Bei stark frequentierten Fussgängerstreifen seien zudem eine gute Ausleuchtung und Markierung dringend von Nöten. Ganz konkret eingegangen wird auf die Gefahrensituationen in Herznach. «In Stosszeiten müssen hier viele Pendlerinnen und Pendler das Postauto wechseln und die stark befahrene Strasse queren. Die Zustände bei der Bushaltestelle und auch beim Fussgängerstreifen auf der Höhe des Volg sind unhaltbar. Diese Situationen müssen so schnell wie möglich entschärft werden.» Die Fricktaler Grossrätinnen und Grossräte wollen wissen, was der Regierungsrat in dieser Sache unternimmt, ob eine Unter- oder Überführung in Herznach geplant ist und gleichzeitig auch, ob beleuchtete Fussgängerstreifen in allen Gemeinden auf dem Plan stehen. (sh)