Bei der Regionalpolizei Unteres Fricktal sind derzeit nur acht uniformierte Polizisten im Dienst, eigentlich sollten es zwölf sein. Zwei weitere Abgänge zeichnen sich ab.
Valentin Zumsteg
Was ist los bei der Regionalpolizei Unteres Fricktal? Diese Frage ...
Bei der Regionalpolizei Unteres Fricktal sind derzeit nur acht uniformierte Polizisten im Dienst, eigentlich sollten es zwölf sein. Zwei weitere Abgänge zeichnen sich ab.
Valentin Zumsteg
Was ist los bei der Regionalpolizei Unteres Fricktal? Diese Frage beschäftigt derzeit Politik und Bürger. Das Korps hat mit zahlreichen Abgängen zu kämpfen. Wie die NFZ kürzlich schrieb, sind aktuell nur acht uniformierte Polizisten im Dienst; hinzu kommt eine Aspirantin, die in ihrem zweiten Ausbildungsjahr der Repol vermehrt zur Verfügung steht. Der Sollbestand liegt – gemäss dem Rheinfelder Stadtschreiber Roger Erdin – aber bei zwölf Vollzeitstellen. Mit anderen Worten: Ein Drittel der Stellen ist nicht besetzt.
Weiterer Polizist hat gekündigt
Jetzt zeichnen sich weitere Abgänge ab. «Vor wenigen Tagen mussten wir die Kündigung eines Polizisten per Ende Jahr entgegennehmen. Ende Februar 2025 wird ein Polizist pensioniert», bestätigt Erdin entsprechende Informationen der NFZ. Schon seit Monaten werde versucht, die offenen Stellen zu besetzen. Der Markt sei aber ausgetrocknet, da in den Kantonen Basel-Landschaft und Basel-Stadt aktuell rund 120 Polizistinnen und Polizisten gesucht würden. «Die Entwicklung bereitet uns Sorgen. Das ist eine ungute Situation», so Erdin. Aus diesem Grund ist die bestehende Kooperation mit der Polizei Oberes Fricktal ausgebaut worden; diese hilft bei Patrouillen aus. «Tatsache ist, dass die Regionalpolizei Unteres Fricktal in Kooperation mit der Polizei Oberes Fricktal alle Leistungsvorgaben erfüllt. Die zusätzlichen Einsätze der Polizei Oberes Fricktal werden entschädigt», erklärt Erdin.
«Verantwortung übernehmen»
Der Regionalpolizei Unteres Fricktal gehören 15 Gemeinden an. Organisatorisch ist sie der Stadt Rheinfelden angegliedert; zuständig ist dort Vizeammann Walter Jucker (SVP). Im September haben die Möhliner Grossrätin Désirée Stutz und der Möhliner Grossrat Stephan Müller – beide ebenfalls bei der SVP – mit einer Interpellation im Kantonsparlament auf die Probleme bei der Repol Unteres Fricktal aufmerksam gemacht. Sie schreiben in ihrem Vorstoss von einer «desolaten Personallage» (die NFZ berichtete).
Die neusten Abgänge sind auch Désirée Stutz zu Ohren gekommen: «Dieser Unterbestand ist nicht etwas, was sich von heute auf morgen zugetragen hat, sondern sich seit längerem entwickelt.» Sie fordert Walter Jucker auf, «endlich Verantwortung zu übernehmen und zu handeln». Jucker wundert sich über das Vorgehen der Parteikollegin: «Für mich steht im Zentrum, dass wir unseren Auftrag mit diversen Massnahmen und starker Unterstützung benachbarter Korps erledigen können. Ich habe zahlreiche Rückmeldungen erhalten, dass der Aktivismus von Frau Stutz nicht verstanden wird.» Weiter meint er: «Im Militär haben wir gelernt, dass Dispositive, Mannschaftsstärken und Schwachpunkte niemals in der Öffentlichkeit verhandelt werden sollen. Es ist daher nicht zielführend, dass die Diskussion genau in diese Richtung läuft.» Eine schnelle Lösung des Personalproblems zeichnet sich nicht ab.