Der Engländer Andy Neaves wirtet seit 25 Jahren in der Rhein-Mühle in Rheinfelden. Auf das neue Jahr will der 66-Jährige etwas kürzertreten, aber weiterhin rund 50 bis 60 Prozent arbeiten. Die Geschäftsführung übernimmt Viola Buchwald, die bereits heute im ...
Der Engländer Andy Neaves wirtet seit 25 Jahren in der Rhein-Mühle in Rheinfelden. Auf das neue Jahr will der 66-Jährige etwas kürzertreten, aber weiterhin rund 50 bis 60 Prozent arbeiten. Die Geschäftsführung übernimmt Viola Buchwald, die bereits heute im Restaurant tätig ist.
Seit einem Vierteljahrhundert wirtet Andy Neaves im Restaurant Rhein-Mühle in Rheinfelden. Auf das neue Jahr tritt er kürzer – aber nur ein bisschen. Viola Buchwald übernimmt die Geschäftsführung.
Valentin Zumsteg
«Ganz auf hören? Nein, das ist kein Thema für mich», sagt Andy Neaves beim Gespräch mit der NFZ. Wir sitzen an einem Tisch im Restaurant, der Mittagsansturm ist vorüber, im Hintergrund läuft ein englischer Radiosender und spielt Weihnachtssongs. Der 66-Jährige ist ein Vollblut-Wirt, den in Rheinfelden fast jeder kennt. Seit 25 Jahren wirkt er als Pächter auf der Rhein-Mühle in der Marktgasse. «Als ich das Restaurant 1998 übernahm, hätte ich niemals gedacht, dass ich so lange bleibe.»
«Ich bin gerne Gastgeber»
Neaves möchte in Zukunft aber ein bisschen mehr Zeit für sich und seine Hobbys haben, deswegen schaltet der passionierte Harley Davidson-Fahrer auf das neue Jahr beruflich einen Gang zurück. «Ich bleibe Pächter und werde weiterhin an zwei bis drei Tagen pro Woche arbeiten. Es wird wohl ein 50- bis 60-Prozent Pensum sein», erklärt der Engländer, der seit 45 Jahren in der Schweiz lebt und in Rheinfelden eine neue Heimat gefunden hat. Voraussichtlich drei Jahre lang soll es in diesem Modus weiterlaufen. «So lange arbeitet meine Partnerin auch noch.»
Obwohl der Vater von zwei erwachsenen Söhnen schon im Pensionsalter ist, hängt er also die Kochschürze noch nicht an den Nagel. «Die Arbeit macht mir Freude. Ich bin gerne Gastgeber und unterhalte mich mit den Leuten.» Das gemütliche Restaurant, in dem sich der Gast schnell wohlfühlt, hat sich über die Jahre gut entwickelt. Mittags und vor allem abends herrscht häufig viel Betrieb. «Man muss als Wirt und Koch immer wieder Neues ausprobieren», erklärt der Gastroprofi.
«Eine zweite Heimat»
Es gibt in Rheinfelden kaum ein anderes Restaurant, das seit 25 Jahren vom gleichen Wirt geführt wird. Wenn Neaves auf das Städtchen schaut, dann stellt er eine erfreuliche Entwicklung fest. «Es gab viele Wechsel. Doch heute stehen weniger Geschäfte leer als noch vor ein paar Jahren. Rheinfelden hat sich gerade in jüngster Zeit positiv entwickelt.»
Die Rhein-Mühle läuft auch in Zukunft weiter: Viola Buchwald, die bereits heute im Restaurant arbeitet, übernimmt per 1. Januar 2024 die Geschäftsführung. «Ich freue mich, etwas Neues anzupacken. Das ist spannend», sagt die 38-Jährige, die in Rheinfelden wohnt. Sie beabsichtigt, später die Pacht des Restaurants zu übernehmen, wie sie erklärt. «Ich bin bereits daran, das Wirtepatent zu machen. Für mich ist die Rhein-Mühle eine zweite Heimat.»