Warten auf den Anschluss
09.05.2025 FricktalDie Grabungsarbeiten für den Bau der neuen Abwasserleitung ab der ARA Hornussen in Richtung Frick sind im Gang. Zu Verzögerungen für die Aufhebung der ARA Hornussen kommt es aus anderen Gründen.
Simone Rufli
«Unser Ziel ist es, die Leitung noch vor ...
Die Grabungsarbeiten für den Bau der neuen Abwasserleitung ab der ARA Hornussen in Richtung Frick sind im Gang. Zu Verzögerungen für die Aufhebung der ARA Hornussen kommt es aus anderen Gründen.
Simone Rufli
«Unser Ziel ist es, die Leitung noch vor dem Sommer 2025 fertigzustellen», erklärt Roger Frey, Präsident des Abwasserverbands Bözberg West (AVB). «Zum einen wegen der Fruchtfolge auf den betroffenen Feldern, zum anderen wegen der alten und daher zunehmend schadensanfälligen ARA Hornussen.» Schon länger komme es, je nach Witterungssituation, zu Übertretungen verschiedener Grenzwerte der Gewässerschutzverordnung.
Zurückhaltung beim Unterhalt
Im Hinblick auf den bevorstehenden Anschluss ans Abwassernetz des Abwasserverbands Sisslebach (AVS) und die Weiterleitung des AVB-Abwassers in die ARA Kaisten sowie in Anbetracht des Alters der Anlage, wird seit einiger Zeit beim Unterhalt und beim Ersatz von Anlageteilen der ARA Hornussen Zurückhaltung geübt.
Für Roger Frey ist deshalb auch klar: «Es ist sicher nicht optimal, dass wir nun länger warten müssen als ursprünglich geplant, bis der Schieber umgelegt werden kann und Abwasser aus den Gemeinden Böztal, Zeihen und Bözberg (Linn und Gallenkirch; d. Red.) übers Netz des Abwasserverbands Sisslebach der ARA Kaisten zugeführt wird.» Warten auf den Anschluss muss der AVB, weil der Abwasserverband Sisslebach seinerseits noch nicht über alle Baubewilligungen verfügt, die für die Erweiterungsbauten im Bereich des Leitungsnetzes des AVS nötig sind.
Mittels Spülbohrungen unter dem Autobahnzubringer bereits ermittelt ist der Anknüpfungspunkt. Der Punkt also, an dem die neue Leitung des AVB ans Abwasser-Leitungsnetz des AVS angeschlossen werden kann. Der Referenzpunkt liegt in der Nähe des Areals der Stahlton Bauteile AG zuhinterst im Gebiet Stieracker in Frick. Um zu diesem Punkt zu gelangen, muss die Leitung aus Hornussen den Staffeleggbach im Bereich der Autobahnzufahrt (Waldstück) mit einer Leitungsbrücke überqueren.
Aus ARA-Nachklärbecken werden Regenbecken
Verschmutztes Abwasser muss gereinigt werden, bevor es einem Vorfluter (Gewässer) zugeleitet werden darf. Gemäss Konzept «Abwasserreinigung Kanton Aargau» der Abteilung für Umwelt (AfU) vom Juni 2014 (es stützt sich auf die Vorgaben des Richtplans ab), sind ARAs an schwachen Vorflutern aufzuheben und ist das Abwasser an Anlagen mit geeigneten Vorf lutern anzuschliessen. «Die Sissle ist leider ein solcher schwacher Vorfluter, und die ARA in Hornussen kann daher die nötigen Grenzwerte nicht immer einhalten.» Aus diesem Grund seien die Aufhebung der ARA Hornussen und der Anschluss an die ARA Kaisten geplant. Wird die neue Leitung in Betrieb genommen, wird die ARA Hornussen aufgehoben und zurückgebaut bzw. umgebaut, so dass die zwei Nachklärbecken künftig als Regenbecken für die Gemeinde Böztal genutzt werden können.
Den Leitungsbau und den Rückbau der ARA Hornussen finanziert der Abwasserverband Bözberg West aus der eigenen Kasse be ziehungsweise aus Beiträgen der angeschlossenen Verbands - gemeinden. Die Gemeinde Böztal verantwortet und finanziert den Umbau der ARA Hornussen zum Regenrückhaltebecken. Die Kosten des AVB für den Anschluss an die ARA Kaisten belaufen sich gemäss Roger Frey auf mehrere Millionen Franken.