Die Strecke Basel-Konstanz führt auch über Schweizer Gebiet
Der Landkreis Waldshut und neun Anliegergemeinden investieren 18 Millionen Euro für die Elektrifizierung und Modernisierung der Eisenbahnstrecke Basel (Badischer Bahnhof) und dem Grenzbahnhof Erzingen. Sie leisten ...
Die Strecke Basel-Konstanz führt auch über Schweizer Gebiet
Der Landkreis Waldshut und neun Anliegergemeinden investieren 18 Millionen Euro für die Elektrifizierung und Modernisierung der Eisenbahnstrecke Basel (Badischer Bahnhof) und dem Grenzbahnhof Erzingen. Sie leisten damit einen wichtigen Schritt zur Realisierung des über 300 Millionen Euro teuren Projektes.
Alfred Zimmermann
BASEL/KONSTANZ. Die Eisenbahnstrecke Basel-Konstanz führt über deutsches und schweizerisches Gebiet. Seit 2012 werden verschiedene Teilstücke elektrifiziert. Die Schweiz nahm 2023 den zweigleisig ausgebauten und elektrifizierten Abschnitt zwischen Erzingen und Schaffhausen in Betrieb. Auf dem deutschen Gebiet zwischen Basel und Erzingen werden jetzt wichtige Entscheide gefällt. Der Planungsvertrag wurde 2017 abgeschlossen und der Finanzierungsvertrag folgte 2019. Mit der Vereinbarung zwischen Landkreis und den neun beteiligten Anliegergemeinden ist ein weiterer wichtiger Schritt in trockenen Tüchern. Es fehlt noch der Realisierugsvertrag mit der Deutschen Bahn.
Region wird an Attraktivität gewinnen
Durch den Ausbau und die Elektrifizierung erfährt die Hochrheinbahn einen grossen Quantensprung und einen wichtigen Schritt zu einem klimafreundlichen Verkehr. Landrat Martin Kistler ist überzeugt, dass die Region bedeutend an Attraktivität gewinnen wird. Die Arbeiten werden aufgrund der aktuellen Planung 2025 aufgenommen werden. Die 75 Kilometer lange Strecke soll bis Ende 2027 den Betrieb mit Strom betriebenen Lokomotiven aufnehmen. Das Einsetzen von längeren und leistungsfähigeren Zügen erfordert den Umbau aller Bahnsteiganlagen. Die Barrieren an der Strecke werden verschwinden. In Rheinfelden-Warmbach, Bad Säckingen-Wallbach und Waldshut-West werden neue Haltepunkte eingerichtet. Damit Zugkreuzungen im weiterhin eingleisigen Abschnitt zwischen Erzingen und Waldshut möglich sind, werden die Gleisanlagen in Lauchringen und Tiengen ausgebaut. Waldshut wird zum zentralen Anschlussknoten auch für Reisen in die Schweiz werden.
Die Schweiz beteiligt sich an der Finanzierung
Der Bund wird den grössten Teil dieses Infrastrukturprojektes übernehmen. Weil die Hochrheinbahn in den Kantonen Basel-Stadt und Schaffhausen über Schweizer Gebiet verläuft, ist auch die Schweizer Seite an den Kosten beteiligt. Die Finanzierungsfrage wird somit etwas komplizierter und muss noch ausgehandelt werden. Mit insgesamt 4,3 Millionen Euro beteiligen sich Wehr, Bad-Säckingen, Murg, Laufenburg, Albbruck, Dogern, Waldshut-Tiengen, Lauchringen und Klettgau. Je nach Bauwerken müssen Waldshut-Tiengen zusätzlich 2,5 Millionen, Laufenburg 1,8 Millionen und Bad-Säckingen 0,4 Millionen beisteuern.
Fahren die Züge ab 2027 wirklich elektrisch?
Die definitive Aufteilung der Kosten soll in der nächsten Woche vorliegen. Der Realisierungsvertrag mit der Deutschen Bundesbahn wird im Dezember 2023 abgeschlossen werden. Die Vereinbarung über die Kostenbeteiligung zwischen den Landkreisen Lörrach und Waldshut steht noch aus. Ebenso die Beteiligung der im Landkreis Lörrach liegenden Stadt Rheinfelden und den Gemeinden Grenzach-Wyhlen und Schwörstadt an den Kosten für den Stationsausbau liegt noch nicht vor. Beides soll jedoch rechtzeitig vor der angestrebten Unterzeichnung des Realisierungs- und Finanzierungsvertrages mit der Deutschen Bahn geregelt sein.