Wald wieder vernässen
20.11.2025 AargauUm die Holzproduktion zu steigern und die Bewirtschaftung zu erleichtern, wurden im 19. und 20. Jahrhundert im Kanton Aargau etwa 2400 Hektaren feuchte Wälder durch den Bau von Gräben drainiert. Rund ein Viertel hätte hohes Potenzial für Wiedervernässungsprojekte.
Durch die Drainage wurde das anfallende Regenwasser schnell aus den jeweiligen Waldgebieten abgeleitet. In der Folge sind diese Wälder deutlich trockener geworden. Eine Möglichkeit, Feuchtgebiete zu schaffen, ist die entwässernde Wirkung dieser Gräben zu verringern oder rückgängig zu machen. Eine neue Studie zeigt nun, dass rund ein Viertel, also etwa 640 Hektaren der damals entwässerten Wälder im Kanton Aargau, ein hohes Potenzial für die Real isieru ng von Wieder vernässungsprojekten haben.
Der Grosse Rat hat im September 2024 mit der Genehmigung der sechsten Etappe des Naturschutzprogramms Wald einen Auftrag zur Schaffung von 120 Hektaren neuen Feuchtgebieten bis 2031 erteilt. Die Wiederherstellung dieser Lebensräume hat positive Effekte auf die Artenvielfalt, die Neubildung von Grundwasser und den Hochwasserschutz.
Bis 2060 sollen insgesamt 1000 Hektaren Feuchtgebiete in den drei Landschaftsräumen Landw irtschaft, Siedlung und Wald realisiert werden. Als Zwischenziel bis 2040 sollen 750 Hektaren Feuchtgebiete geschaffen werden: 300 Hektaren im Wald, 280 Hektaren im Landwirtschaftsgebiet und 170 Hektaren im Siedlungsgebiet. Neben Wiedervernässungen sollen Amphibienbiotope angelegt, Auenwaldreservate und Quellen gesichert sowie Bäche ausgedolt werden. Auch das Gebiet «Hard» bei Sisseln könnte sich dazu eignen. Die Fläche beträgt ca. 300 Hektaren, der Wald ist ziemlich flach und teilweise entwässert. Das Vernässungspotenzial wird entsprechend als gross beurteilt. (nfz)

