Die Grottenanlage im Böztaler Ortsteil Hornussen zählt zu den schützenswerten historischen Gärten des Kantons Aargau und für viele ist sie ein Ort der Ruhe und Kraft. Letzte Woche jährte sich ihre Einweihung zum 120. Mal.
Vreni Weber
Unweit der ...
Die Grottenanlage im Böztaler Ortsteil Hornussen zählt zu den schützenswerten historischen Gärten des Kantons Aargau und für viele ist sie ein Ort der Ruhe und Kraft. Letzte Woche jährte sich ihre Einweihung zum 120. Mal.
Vreni Weber
Unweit der Kirche Hornussen erreicht man nach einem kurzen, steilen Fussmarsch die im schattigen Wald eingebettete Lourdesgrotte. Diese fasziniert nicht nur als Glaubensmotiv, sondern auch als Ruhe- und Kraft-Ort. An Maria Himmelfahrt lädt der Lourdesgrotten-Verein Hornussen anlässlich des 120-Jahr-Jubiläums zu einem Festtags-Gottesdienst ein.
Ein ruhevoller Kraftort
Die Geschichte der Lourdesgrotte Hornussen beginnt vor über 120 Jahren. Nachdem die Landeigentümer das karge Land unentgeltlich abgetreten hatten, bauten einige Männer auf Initiative von Emilie Keller die Grotte nach dem Vorbild des Originals in den französischen Pyrenäen nach. Bäume mussten gefällt, der Felsen gesprengt und mit Schaufeln und Pickeln harte Arbeit geleistet werden. Diejenigen, welche sich nicht an der Fronarbeit beteiligten, gaben von ihrem Ersparten etwas ab. Die Grotte, mit der aus Einsiedeln stammenden Madonnenstatue, wurde mit Tuffsteinen aus Oberzeihen aufgebaut und konnte schlussendlich am 30. Juli 1905 feierlich eingeweiht werden.
Heute zählt die Grottenanlage zu den schützenswerten historischen Gärten des Kantons Aargau. Eigentümer der Grotte ist der Lourdesgrotten-Verein Hornussen. Zur Grotte gehören 221 Aren Wald. In Fronarbeit sorgen die Vereinsmitglieder für Pflege und Unterhalt. Die vierzehn Kreuzwegsta-tionen des Künstlers Beat Gasser entlang dem Weg werden durch Familien, welche im Verein Mitglied sind, gepflegt. Auch wenn die Besucherzahlen zugenommen haben, ist die Grotte ein ruhevoller Kraftort geblieben. Im Mai finden jeden Sonntag um 19.30 Uhr Maiandachten und am 15. August, an Maria Himmelfahrt, morgens um 10.00 Uhr, ein Festtagsgottesdienst mit Segnung der mitgebrachten Blumen und Kräuter statt.
Für alle, welche die ‹richtige› Grotte in Lourdes, in welcher dem Hirtenmädchen Bernadette Soubirous 1858 Maria erschienen sein soll, noch nie gesehen und diese einzigartige Atmosphäre noch nie erlebt haben, ein Grund mehr, die Einladung des Lourdesgrotten-Vereins Hornussen anzunehmen, denn der feierliche Gottesdienst berührt mit Ruhe und Kraft.
Festprogramm vom 15. August
10.00 Uhr Wortgottesdienst mit Diakon Niklaus Baumgartner, musikalische Gestaltung mit Tore Eketorp, Kirchenchorleiter Hornussen, kurzer Rückblick auf die 120 Jahre Lourdesgrotte Hornussen durch den Präsidenten Markus Schmid. Anschliessend gemütliches Beisammensein bei der Grotte. Die Fricktal-Böhmische Blaskapelle Hornussen unter der Leitung von Peter Weiss spielt zum Apéro.
Bei schlechtem Wetter findet die Andacht in der Hornusser Kirche statt und der Apéro wird im Pfarreiheim abgehalten. (vw)