Eine etwas andere Stallgeschichte
Tatjana Henninger ist die erste Fuhrfrau bei Feldschlösschen. Im August hat sie ihre Stelle angetreten. Auch Oliver Müller ist neu als Fuhrmann dabei. Beide sprechen von einem Traumjob.
Valentin Zumsteg
Schloss und Ross ...
Eine etwas andere Stallgeschichte
Tatjana Henninger ist die erste Fuhrfrau bei Feldschlösschen. Im August hat sie ihre Stelle angetreten. Auch Oliver Müller ist neu als Fuhrmann dabei. Beide sprechen von einem Traumjob.
Valentin Zumsteg
Schloss und Ross gehören bei Feldschlösschen zusammen: Sieben Pferde stehen derzeit im Stall der Brauerei in Rheinfelden. Hier ist der neue Arbeitsplatz von Tatjana Henninger und Oliver Müller, die im August zum Team der Fuhrleute stiessen. Die beiden sind sich einig: «Das ist ein Traumjob.»
«Kein 08/15-Job»
Tatjana Henninger ist die erste Fuhrfrau bei Feldschlösschen überhaupt. «Ich habe viele positive Reaktionen erhalten. Wenn mich die Leute mit der Kutsche sehen, freuen sie sich und sind beeindruckt», schildert die 45-Jährige, die in Möhlin lebt. Fuhrfrau zu werden, war schon lange ihr Wunsch. «Ich habe mich drei Mal beworben. Das erste Mal bereits vor 20 Jahren. Jetzt hat es geklappt», erklärt sie mit einem Lachen. Zuvor arbeitete sie während vieler Jahre bei einer Bank. Pferde sind ihr grosses Hobby, sie besitzt vier eigene Tiere. Auch Oliver Müller, der vorher als Eventmanager und im öffentlichen Dienst tätig war, hat auf den Kutschbock gewechselt. «So eine Stelle ist einzigartig. Das ist kein 08/15-Job», sagt der 55-Jährige, der mit seiner Frau in Hellikon wohnt. Die Arbeit macht ihm grosse Freude. «Ich komme jeden Tag gerne hierher. Das Fahren mit der Kutsche ist für uns Fuhrleute der Höhepunkt. Das macht aber nur einen Teil unserer Arbeitszeit aus. Der Rest sind Pferdepf lege, Stallarbeit, Putzen des Pferdegeschirrs, Umgebungsarbeiten und vieles mehr.» Die Fuhrleute pflegen und versorgen die Tiere 365 Tage im Jahr – auch an Wochenenden und Feiertagen.
«Jedes Pferd ist eine eigene Persönlichkeit»
Bei den Feldschlösschen-Pferden handelt es sich um fünf belgische und zwei süddeutsche Kaltblüter. «Die Kaltblüter strahlen eine Grundruhe aus und sind sehr überlegt. Jedes der Pferde ist eine Persönlichkeit, die wahrgenommen werden möchte», erzählt Tatjana Henninger. Die mächtigen Tiere sind die Aushängeschilder der Brauerei und fast täglich im Einsatz. In Rheinfelden erfolgen die Getränkelieferungen mit der Kutsche. Hier müssen die Fuhrleute nicht nur das Gefährt steuern, sondern auch beim Auf- und Abladen kräftig anpacken. Schweizweit bekannt sind die Brauereipferde von Feldschlösschen vor allem für ihre Auftritte mit dem Sechsspänner. Dieser ist jährlich an rund 80 bis 100 Anlässen im ganzen Land zu sehen.
Sowohl Tatjana Henninger als auch Oliver Müller verfügen schon seit Jahren über das Brevet für Kutschenfahrten. Bis sie aber mit dem Sechsspänner von Feldschlösschen fahren können, dauert es noch. Sie werden dazu intern ausgebildet. «Wir profitieren hier von erfahrenen Fuhrleuten und können noch sehr viel lernen», erklärt Oliver Müller. Für beide ist klar, dass sie mit ihrer besonderen Arbeitsstelle auf das richtige Pferd gesetzt haben.