Keine Gratis-Tücher mehr – das sorgt für Diskussionen
17.10.2025 BrennpunktÄnderung in der Rheinfelder Wellness-Welt Sole uno: Die Besucherinnen und Besucher müssen künftig ihre Badetücher selbst mitbringen – oder kostenpflichtig ausleihen. Die Reaktionen fallen geteilt aus.
Valentin Zumsteg
«Wir haben uns diesen ...
Änderung in der Rheinfelder Wellness-Welt Sole uno: Die Besucherinnen und Besucher müssen künftig ihre Badetücher selbst mitbringen – oder kostenpflichtig ausleihen. Die Reaktionen fallen geteilt aus.
Valentin Zumsteg
«Wir haben uns diesen Entscheid nicht leicht gemacht», sagt Sven Malinowski gegenüber der NFZ. Er ist Geschäftsführer der Bad Rheinfelden AG, die unter anderem das Sole uno in Rheinfelden betreibt. Dort gehört zur Tradition, dass die Besucherinnen und Besucher Badeund Saunatücher gratis nutzen können. Damit ist nun aber bald Schluss, denn das Gästeverhalten hat sich in den letzten Jahren verändert.
Im Durchschnitt vier Tücher pro Gast
Jährlich zählt die Rheinfelder Wellness-Welt 500 000 Gäste. Diese nutzen mittlerweile rund zwei Millionen Bade- und Saunatücher. «Der hohe Verbrauch von durchschnittlich vier Tüchern pro Gast führt unserer Meinung nach zu einem unverhältnismässig grossen Wäschevolumen, beansprucht viele Ressourcen und belastet die Umwelt», erklärt Malinowski. Ziel sei es, den Ressourcenverbrauch zukünftig zu reduzieren und die Aufenthaltsqualität im Sole uno zu stärken.
«In den vergangenen Jahren haben wir leider die Erfahrung machen müssen, dass immer mehr Tücher in den Erholungs- und Umkleidebereichen achtlos liegen gelassen werden», so Malinowski. Das störe den Gesamteindruck und damit auch die erholsame Atmosphäre. Deswegen wird ab dem 1. Dezember 2025 die kostenlose Abgabe von Bade- und Saunatüchern eingestellt. Die Gäste sollen künftig ihr eigenes Tuch mitbringen. Bei Bedarf können Tücher für 4.50 Franken pro Stück ausgeliehen werden. Malinowski ist überzeugt, dass dadurch die meisten Gäste nicht mehr vier Tücher pro Badebesuch brauchen werden. Gleichzeitig betont er, dass es sich nicht um eine Sparmassnahme handelt, um den Gewinn zu steigern. In vergleichbaren Betrieben sei es schon seit langem üblich, dass keine Tücher abgegeben werden.
Mit Rückgang der Besucherzahlen wird nicht gerechnet
In den sozialen Medien sorgt die Ankündigung für Diskussionen. «Die Leute sind selber schuld, die Tücher liegen teilweise überall rum; in der Dusche, der Garderobe sogar in der Toilette», schreibt jemand auf Facebook. «Voll in Ordnung, war zwar nett, aber eigentlich komplett überf lüssig und für eine Therme nicht wirklich üblich», lautet ein weiterer Kommentar. Andere kritisieren den Schritt und fordern eine Reduktion des Eintrittspreises. Jemand droht mit Boykott.
«Die Reaktionen, die wir bisher erhalten haben, sind gemischt. Es gibt viele Gäste, die Verständnis zeigen, andere bedauern den Schritt.
Das verstehen wir», sagt Malinowski. Er rechnet nicht damit, dass die Besucherzahlen wegen der Massnahme zurückgehen werden. Eine Senkung des Eintrittspreises ist jedenfalls kein Thema, wie Malinowski erklärt: «Unsere Preise sind angemessen – auch im Vergleich mit anderen Anbietern. Trotz Kostensteigerung gab es seit Anfang 2023 keine Erhöhung.»