Vielleicht eine Landesausstellung mit «Ernährung und Umwelt» in Stein

  19.01.2024 Stein

Setzt sich Svizra27 am Ende der Bewerbungsphase (2024-2026) gegen die drei Mitbewerber durch, wird die Landesausstellung unter anderem im Sisslerfeld und namentlich in Stein mit dem Thema «Ernährung und Umwelt» vertreten sein.

Der Ideenwettbewerb zu Svizra27 wurde im Juni 2020 unter anderem mit alt Bundesrätin Doris Leuthard in Rheinfelden lanciert (die NFZ berichtete). Jetzt, dreieinhalb Jahre später, legt der Verein Landesausstellung Svizra27 eine umfassende Machbarkeitsstudie vor, unter dem Motto: «Zukunft spielerisch erleben, Zukunft gemeinsam formen». Grundlage dieses Mottos ist der thematische Inhalt «Mensch – Arbeit – Zusammenhalt». Setzt sich Svizra27 am Ende der Bewerbungsphase (2024-2026) gegen die Mitbewerber von Nexpo, Muntagna und x27 durch, wird die Landesausstellung unter anderem im Sisslerfeld und namentlich in Stein mit dem Thema «Ernährung und Umwelt» vertreten sein.

Mensch, Arbeit, Zusammenhalt
Die vorliegende Machbarkeitsstudie (Erstauflage) ist das vorläufige Resultat einer insgesamt achtjährigen Erarbeitung. Dabei wurde das Projekt inhaltlich weiterentwickelt und konkretisiert. Der Name Svizra27 führt die Schweizer Vielsprachigkeit, die Kantone und den Bund zusammen. Als thematische Klammer fungiert der begriffliche Dreiklang «Mensch – Arbeit – Zusammenhalt». Dieses Motto hat alle Projektphasen bestimmt, von der ersten Idee 2015, entstanden aus Wirtschaftsverbänden, über den Ideenwettbewerb 2020, der das Thema weiter auffächerte, bis zur vorgelegten Machbarkeitsstudie.

Als Siegerprojekt wurde im November 2021 «Labor Ludens» des Teams um Claudia Meier und Fabienne Hoelzel gewählt: eine Landesausstellung als breit angelegte Zukunftswerkstatt mit bewusst dezentraler Struktur, bestehend aus neun Raumzeitkapseln und einem Forum in Basel. Die Flusslandschaften der Nordwestschweiz bilden die zentrale räumliche und gedankliche Metapher. Darin lassen sich Zukunftsentwürfe interaktiv, partizipativ und spielerisch erleben – die Besuchenden sind in die Entwicklung der Inhalte einbezogen. So will Svizra27 in ebenso lehrreicher wie unterhaltender Form die Möglichkeitsräume ausleuchten, welche die Zukunft eröffnet.

Svizra27 nähert sich der Zukunft nicht als feststehender Realität, sondern als verhandel- und formbarem Möglichkeitsraum. Ein Teilstandort soll das Sisslerfeld sein mit Stein im Zentrum und dem Thema «Ernährung und Umwelt». Die weiteren Themen und Standorte sind: «Energie und Rohstoffe» in Baden, «Demokratie und Teilhabe» in Aarau, «Sicherheit und Resilienz» in Olten (JU), «Globalisierung und Welthandel» in Grenchen (SO), «Künstliche Intelligenz und Robotik» in Saint-Ursanne (JU), «Individuum und Gemeinschaft» in Delémont (JU), «Virtualität und Weltall» in Laufen (BL), «Gesundheit und Fürsorge» in Arlesheim (BL). Wobei die Strukturen und Inhalte, ineinandergreifend, Orte und Themen, aufeinander bezogen sein sollen.

Wie sehen die Schweizerinnen und Schweizer ihre Zukunft?
Alle Ausstellungsinhalte beruhen auf wissenschaftlichen, aber auch spekulativen Projektionen, die sich in einnehmende Ausstellungserlebnisse verwandeln. Die Kernelemente wurden in den Jahren 2022 und 2023 weiter verfeinert: die neun Raumzeitkapseln in der Nordwestschweiz als interaktive bzw. immersive Ausstellungsorte, ihre Zukunftsthemen und die inhaltlichen Bezüge zu den Standorten nahmen Gestalt an. «Die Zeit ist reif für eine Landesausstellung, weil das Zusammenleben uns mehr denn je fordert – als Staat, als Gesellschaft, als Wirtschaft und als Einzelne», so Doris Leuthard, Co-Präsidentin und alt Bundesrätin. Die vorliegende Machbarkeitsstudie zeigt detailliert auf, wie der Balanceakt zwischen Komplexität und Eingängigkeit, Experiment und Unterhaltung gelingen kann und wie sich Svizra27 ausgestalten, finanzieren und realisieren lässt, inhaltlich relevant, sozial bewusst, technisch auf der Höhe der Zeit.

Die Erfolgschancen sind gut
Das Bedürfnis nach einer neuen Landesausstellung ist durch Befragungen in der Bevölkerung erhärtet. Das inhaltliche Konzept von Svizra27 findet Anklang bei Ansprechpartnern aus Wirtschaft, Politik und Kultur und ist, bei entsprechender Finanzierung, im abgesteckten Rahmen an den vorgeschlagenen Orten durchführbar.

Bündelung der Kräfte
Gemeinsam mit den anderen Projektinitiativen für eine nächste Landesausstellung, Nexpo, Muntagna und x27 (Bewerbungsphase 2024–26), hat man sich darauf verständigt, gemeinsame Massnahmen zu ergreifen mit dem Ziel, die politische Unterstützung für die nächste Landesausstellung zu stärken. Mit einer Motion, welche im Ständerat grossmehrheitlich unterstützt wurde, und in der Frühlingssession im Nationalrat behandelt wird, wird der Bundesrat beauftragt, die Rahmenbedingungen so festzulegen, dass die Durchführung einer nächsten Landesausstellung ab dem Jahr 2030 möglich ist. Dieses Verfahren soll bis spätestens Sommer 2026 (zum Ende der Bewerbungsphase) klären, wie und wo die nächste Landesausstellung durchgeführt wird. Die vier Initiativen haben zudem einen gemeinsamen externen Experten beauftragt, eine vertiefte Prüfung einer möglichen inhaltlichen Zusammenarbeit durchzuführen. Diese startete im Oktober 2023 und wird im 2. Quartal 2024 abgeschlossen sein. Ihr Ziel ist es, zu klären, inwieweit eine gemeinsame inhaltliche Ausrichtung der Projekte möglich ist. (mgt/sir)

Weitere Informationen unter www.svizra27.ch


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