Mehrere Reklamationen an die Gemeindeverwaltung Kaiseraugst
Rund um Silvester ist in der Kaiseraugster Siedlung Liebrüti und im übrigen Gemeindegebiet viel Feuerwerk gezündet worden. Die Anwohner äussern sich verärgert und wenden sich an die Gemeinde – ...
Mehrere Reklamationen an die Gemeindeverwaltung Kaiseraugst
Rund um Silvester ist in der Kaiseraugster Siedlung Liebrüti und im übrigen Gemeindegebiet viel Feuerwerk gezündet worden. Die Anwohner äussern sich verärgert und wenden sich an die Gemeinde – nicht zum ersten Mal.
Valentin Zumsteg
«Es reicht», heisst es in einem Schreiben, das von mehreren Bürgerinnen und Bürgern an die Gemeindeverwaltung Kaiseraugst geschickt worden ist. In diesem Jahr sei es besonders schlimm gewesen. «Die alljährliche sinnlose und sehr laute Knallerei in Kaiseraugst, welche uns täglich, zur jeder Tages- und Nachtzeit, x-Tage vor und nach Silvester und neu auch während der besinnlichen Weihnachtszeit begleitet, will die Mehrheit der Einwohnenden nicht mehr dulden», halten sie fest. «Wir haben die Nase voll – auch von all dem Unrat, der nach diesen Tagen überall herumliegt und mit unseren Steuergeldern, durch Gemeindeangestellte, entsorgt werden muss.» Es sei für die Tiere der pure Stress, ob im Haus oder in der freien Natur. «Es wird überall gezündet, sogar im Wald und am Waldrand. Die Sicherheitsbestimmungen werden überhaupt nicht mehr ernst genommen.»
«Die Grenze des Normalen überschritten»
Auf der Facebook-Seite «Kaiseraugst lebt» machen zahlreiche Einwohnerinnen und Einwohner ihrem Ärger Luft: Eine Anwohnerin hält fest, dass in der Silvesternacht in der Liebrüti bis um 5 Uhr früh Feuerwerk gezündet worden sei; und am nächsten Tag gleich wieder. «Es hat leider die Grenze des Normalen überschritten, den ganzen Dezember gab es fast jeden Tag Böllerlärm und heute Morgen um 7 Uhr knallte es wieder, wo bleibt da der Respekt gegenüber anderen?», schreibt jemand. «Eine Minderheit terrorisiert mit ihrem ‹Spass› die Natur, die Tiere und die Mehrheit der anständigen Menschen», lautet ein anderer Kommentar. Und: «Wirklich kopflos, was da an Silvester abgeht».
«So kann es nicht weitergehen»
Viele Kaiseraugsterinnen und Kaiseraugster hoffen, dass sie mit dem Schreiben an die Gemeinde etwas erreichen können. «So kann es nicht weitergehen. Die Bevölkerung wehrt sich nun dagegen», erklärt ein Kaiseraugster gegenüber der NFZ. Er möchte aber nicht namentlich erwähnt werden. Das Schlimme sei, findet er, dass die Sicherheitsbestimmungen nicht eingehalten würden. «In der Liebrüti werden mitten in der Siedlung und neben den Gebäuden Feuerwerke gezündet.» Das sei gefährlich.
«Bei vergangenen Meldungen an die Gemeinde wurden wir immer nur vertröstet und auf das Polizeireglement der Gemeinden im Einzugsgebiet der Regionalpolizei hingewiesen», erklärt er weiter. Doch dieses Reglement werde seit Jahren nicht durchgesetzt und sei schwammig formuliert. «Auch die Hausverwaltungen der Liebrüti, Varioserv und Wincasa, haben kein Interesse, uns zu schützen.»
Gestern Freitag war auf der Gemeindeverwaltung niemand für eine Stellungnahme erreichbar.