Die anstehende Rheinfelder Zonenplanrevision führt dazu, dass verschiedene Investoren mit ihren Vorhaben zögern. Das Planungswerk kommt frühestens Ende 2026 an die Gemeindeversammlung.
Valentin Zumsteg
Es ist einigen aufmerksamen Beobachtern aufgefallen: In den ...
Die anstehende Rheinfelder Zonenplanrevision führt dazu, dass verschiedene Investoren mit ihren Vorhaben zögern. Das Planungswerk kommt frühestens Ende 2026 an die Gemeindeversammlung.
Valentin Zumsteg
Es ist einigen aufmerksamen Beobachtern aufgefallen: In den letzten Monaten scheinen in Rheinfelden weniger Baugesuche veröffentlicht zu werden, vor allem weniger für Grossprojekte. Der Rheinfelder Stadtschreiber Roger Erdin bestätigt diese Wahrnehmung, relativiert aber auch: «Gemäss der Baugesuch-Statistik lag die Bausumme 2024 unter dem Vorjahr aber in etwa im Durchschnitt der fünf vorangegangenen Jahre.» 2024 zählte Rheinfelden 120 Baugesuche mit einer Bausumme von rund 62 Millionen Franken. Im Jahr davor waren es 126 Baugesuche mit einer Bausumme von rund 72 Millionen Franken. «Den tiefsten Wert der letzten zehn Jahre registrierten wir 2022, als wir 131 Baugesuche mit einer Bausumme von rund 19 Millionen Franken auswiesen», schildert Erdin.
Investitionsstau
Die Zahl der Baugesuche und die Bausummen unterliegen grossen Schwankungen. «Ein einzelnes Baugesuch, wie etwa jenes für die Gesamtsanierung der Überbauung Dianapark im Jahr 2021, kann die statistische Bausumme signifikant erhöhen. 2021 betrug diese rund 130 Millionen Franken. Gleiches dürfte in naher Zukunft eintreten, wenn die Firma Realstone SA das Baugesuch für die Überbauung auf dem Bahnhofsaal-Areal einreichen wird», erklärt der Stadtschreiber.
Seit einigen Jahren läuft in Rheinfelden die Revision des Zonenplans. Dies hat Einf luss auf die aktuelle Bautätigkeit: «Die anstehende Zonenplanrevision führt mit Sicherheit dazu, dass verschiedene Investoren mit ihren Vorhaben zögern, beziehungsweise die Möglichkeiten abwarten wollen, welche die revidierte Bau- und Nutzungsordnung gegebenenfalls bietet», so Erdin. Die abwartende Haltung einzelner Investoren dürfte zu einem gewissen Investitionsstau und damit zu einer höheren baulichen Entwicklung nach der Genehmigung der neuen Nutzungsplanung führen, wie er weiter ausführt. «Den gleichen Effekt haben wir nach der letzten Zonenplanrevision beobachtet.»
«Ausserordentlich aufwändig»
Die Totalrevision der Nutzungsplanung sei «ausserordentlich aufwändig» und bezüglich Terminierung mit vielen Unsicherheiten verbunden. «Aktuell gehe ich davon aus, dass eine Beschlussfassung in der Gemeindeversammlung nicht vor Ende 2026, eher 2027 möglich sein wird.»
In den vergangenen Jahren ist die Einwohnerzahl in Rheinfelden kaum gestiegen, 2024 betrug das Plus lediglich 0,2 Prozent. Erdin: «Für das laufende und das kommende Jahr dürfen wir von einer stabilen bis leicht wachsenden Bevölkerungszahl ausgehen. Nach der Totalsanierung des Dianaparks kommen im Sommer 2025 120 Wohnungen auf den Markt. Im Frühjahr 2026 sind dann nochmals 116 Wohnungen bezugsbereit.»