Die Konkurrenz weggeputzt
09.06.2024 FrickSie sind eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern der Wirtschaftsmittelschule (WMS) in Aarau, haben ein Miniunternehmen gegründet und den Flecken den Kampf angesagt. Seit ein paar Tagen sind sie das beste Miniunternehmen der Schweiz. Mit dabei: Lia Loosli aus Frick.
...Sie sind eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern der Wirtschaftsmittelschule (WMS) in Aarau, haben ein Miniunternehmen gegründet und den Flecken den Kampf angesagt. Seit ein paar Tagen sind sie das beste Miniunternehmen der Schweiz. Mit dabei: Lia Loosli aus Frick.
Simone Rufli
Lia Loosli sass im Zug von Gränichen – wo sie als Turnerin des STV Herznach am Samstag an den Aargauer Vereins-Meisterschaften teilgenommen hat – nach Zürich, als sie erfuhr, dass es ihr Team dort in Zürich, im Schweizer Final-Event der besten 25 Miniunternehmen, unter die Top-8 geschafft hat. «Unglaublich», habe sie in dem Moment nur gedacht. «Einfach unglaublich. Unser Ziel war es, unter die besten 25 zu kommen und dann gehörten wir auf einmal zu den besten Acht!»
Minuten später sprintete die 17-jährige Frickerin quer durch die Zürcher Bahnhof halle, vorbei an den Ständen der Konkurrenz, hin zu ihrem Team. Was dann geschah, «das war richtig verrückt», erzählt sie und lacht: ‹Whitable›, so der Name des Miniunternehmens mit Fricktaler Beteiligung, liess die gesamte Konkurrenz hinter sich und gewann den Titel des besten Miniunternehmens der Schweiz.
Um die Jury von ihrer Geschäftsidee zu überzeugen, haben alle 25 Final-Teams während zwei Tagen ihre Produkte und Dienstleistungen an ihren Ständen verkauft, Interviews mit Fachpersonen geführt sowie Bühnenpräsentationen gehalten.
Das Unfassbare begreifen
Auch drei Tage nach dem überraschenden Erfolg und überwältigt von den vielen Eindrücken und Emotionen hat Lia Loosli daheim in Frick noch immer Mühe, das Unfassbare zu begreifen. Auch deshalb, weil zum Titel «National Company of the Year 2024» noch eine Auszeichnung (Award) hinzukam – und, das läuft nun wieder unter dem Titel «verrückt», die Tatsache, dass das Team, zu dem neben Lia Loosli noch Jasmin Hartmann, Tabea Grütter, Yven Alder, Jemina Gloor, Mattia Meier und Lorenz Schwendener gehören, nun in der ersten Juli-Woche die Schweiz am europäischen Final in Catania (Sizilien) vertreten darf.
Unterstützt, gecoacht und nach Italien begleitet werden die Schülerinnen und Schüler der WMS von Yes (Young Enterprise Switzerland). Yes bietet praxisorientierte Wirtschaftsbildungsprogramme für Schulen an, mit dem Ziel, der nächsten Generation praxisnah Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln, welche für deren persönliche und berufliche Zukunft relevant sind.
«Einfach geniessen»
Alle sieben im Team «Whitable» beenden derzeit das zweite Jahr an der WMS in Aarau. Auf dem Lehrplan der 2. Klasse: die Gründung eines Miniunternehmens, aus welchem ein konkretes Produkt hervorgeht, das vermarktet werden kann. Anfang November 2023 haben sie in der vollbesetzten Aula der Alten Kantonsschule in Aarau das Ergebnis ihrer unternehmerischen Tätigkeit – einen Fleckenentferner-Stick – vor dem Publikum und an ihrem Stand präsentiert (die NFZ berichtete). Ihre Arbeit wurde bewertet. Aus beiden Auftritten gingen sie als Sieger hervor. Mitte Januar präsentierten sie ihren Businessplan. Ob sie im dritten Schuljahr das Unternehmen weiterbetreiben werden, sie wissen es noch nicht, es ist ihr Abschlussjahr. Mit welchem Ziel sie Anfang Juli nach Italien reisen, das wissen sie genau: «Wir werden es einfach geniessen.»
«Flecken beseitigen, Erfahrungen sammeln» titelte die NFZ am 23. November 2023. Dass es gleich solche Erfahrungen werden würden… unglaublich.