Unternehmer sammelt für Erdbebenopfer
20.09.2023 BrennpunktHilfe für die Menschen in Marokko
Der Rheinfelder Gastrounternehmer Araz Abram hat enge Kontakte nach Marokko. Mit einer Spendenaktion will er den Erdbebenopfern helfen.
Valentin Zumsteg
Das verheerende Erdbeben, das am 8. September Tod und Verwüstung über Marokko brachte, beschäftigt Araz Abram sehr. «Wir Menschen können nichts gegen Naturkatastrophen tun. Wir können nur zusammenhalten und einander in dieser Situation helfen», sagt der Rheinfelder Gastrounternehmer. Er kennt Marokko gut, war dort schon oft in den Ferien und hat zahlreiche Bekannte im Land.
Spenden bringt er selber nach Marokko
«Ich bin fast täglich in Kontakt und erhalte Videos sowie Nachrichten. Meinen Bekannten geht es gut, sie sind vom Erdbeben nicht direkt betroffen. Sie kennen jedoch Personen, die in Dörfern leben, die stark verwüstet sind.» Vor allem die arme Bevölkerung sei hart getroffen worden, da ihre Häuser oft nicht solide gebaut sind. «Mir ist es wichtig, die Armen zu unterstützen», erklärt Abram.
Aus diesem Grund wird er am kommenden Donnerstag, 21. September, eine Spendenaktion vor dem Rheinfelder Rathaus durchführen. Die Bewilligung hat er bereits erhalten. Von 15 bis 20 Uhr will er Kaffee und Kuchen sowie weitere Kleinigkeiten zum Essen anbieten. «Das Geld, das gespendet wird, werde ich selbst in der zweiten Oktoberwoche nach Marokko bringen. Alles wird ohne irgendwelche Abzüge bei den Hilfsbedürftigen ankommen», verspricht der Unternehmer. Besonders möchte er Kindern, deren Familien ihr Haus oder ihre Wohnung verloren haben, helfen. «Es gibt auch viele ältere Menschen, die dringend Hilfe benötigen.» Dabei soll es sich nicht um eine einmalige Aktion handeln. Abram, der sich schon lange bei Sozialprojekten engagiert, beabsichtigt jetzt, eine eigene Hilfsorganisation zu gründen. Sie soll nicht nur in Marokko tätig sein.
Etwas zurückgeben
Araz Abram stammt aus einer kurdischen Familie im Irak. 1997 kam er als Flüchtling in die Schweiz; er kennt die Not und die Schattenseiten des Lebens. «Was mich antreibt, ist meine eigene Geschichte. Ich wurde in meinem Leben oft von fremden Leuten unterstützt.» Nun wolle er etwas zurückgeben. «Dank den Menschen, welche mir damals geholfen haben, stehe ich nun da, wo ich heute bin. Ich konnte erfolgreich mein Leben aufbauen.»
Für seine geplante Hilfsorganisation hat er bereits einen Namen gefunden: «Bab u daik». «Das ist Kurdisch und bedeutet Vater und Mutter.»
Spendenaktion vor dem Rheinfelder Rathaus. Donnerstag, 21. September, von 15 bis 20 Uhr. Es gibt Kaffee, Kuchen und weitere Kleinigkeiten zum Essen.