Gesiedelt wurde im heutigen Laufenburg schon 1000 vor Christus
Das Laufenburger Museum Schiff wird modernisiert. Aktuell sind bei Grabungsarbeiten im Keller unter anderem Funde aus der Bronzezeit entdeckt worden. Sie erzählen von einem Leben vor rund 3000 Jahren.
Susanne ...
Gesiedelt wurde im heutigen Laufenburg schon 1000 vor Christus
Das Laufenburger Museum Schiff wird modernisiert. Aktuell sind bei Grabungsarbeiten im Keller unter anderem Funde aus der Bronzezeit entdeckt worden. Sie erzählen von einem Leben vor rund 3000 Jahren.
Susanne Hörth
Seit Mitte Oktober mit den Arbeiten für die umfassende Modernisierung des Museums Schiff begonnen wurde, ist schon viel gegangen; in baulicher wie auch fundtechnischer Hinsicht. Projektleiter Joe Schnetzler zählt bezüglich Baus unter anderem die Ab- und Durchbrüche im Untergeschoss bis zum zweiten Obergeschoss auf. Ebenso wurden schon die alten Deckenverkleidungen, die Böden sowie die sanitären und elektrischen Leitungen zurückgebaut. Im Erdgeschoss sind bereits die neuen Leitungsrohre eingebracht und die Böden betoniert worden.
«Der Rückbau befindet sich im Endspurt», weiss auch Reto Bucher, Bereichsleiter Untersuchungen Mittelalter bei der Kantonsarchäologie. Das Museum Schiff in der Laufenburger Altstadt stammt aus dem 17. Jahrhundert und steht unter Denkmalschutz. Mitarbeitende von diesem wie auch von der Kantonsarchäologie begleiten die Modernisierung und die damit zusammenhängenden Arbeiten in enger Zusammenarbeit mit der Projektleitung der Lenzin Partner Architekten AG in Laufenburg. «Wir dokumentieren alles von bauhistorischer Bedeutung», betont Bucher. Einiges über die Geschichte der grossen Liegenschaft an der Fischergasse ist bekannt. Historikerin Edith Hunziker hat ihr in der Buchreihe «Kunstdenkmäler der Schweiz» 2019 einen umfassenden Beitrag gewidmet. Die laufenden Bauarbeiten geben weitere geschichtsträchtige Details zum Gebäude wie auch der Vergangenheit von Laufenburg preis. Zu letzterer verrät Joe Schnetzler, es sei möglich, dass die Laufenburger Geschichte neu geschrieben wird. Er nimmt damit Bezug auf eine in diesen Tagen gemachte, nicht nur für die Archäologie spannende Entdeckung.
Stadtbrand von 1479 und Bronzezeit 1000 vor Christus
«Bei Grabungsarbeiten im Keller sind wir unter Brandschutt auf eine Schicht mit Funden aus der Bronzezeit gestossen», erklärt Reto Bucher. Die Brandschuttschicht könnte eventuell vom grossen Stadtbrand 1479 stammen. Die Entdeckung mit den bronzezeitlichen Funden geht aber noch viel weiter, zirka bis 1000 vor Christus zurück. «Vor rund 3000 Jahren haben hier also schon einmal Menschen gesiedelt», so Bucher. Er bekräftigt das zudem mit dem Verweis auf die zurzeit ebenfalls stattfindende Werkleitungssanierung in der nicht weit vom Museum entfernten Marktgasse. Dort wurden ebenfalls Funde aus der Bronzezeit freigelegt.
Aktuell ist die Kantonsarchäologie noch dabei, die Entdeckungen unter dem Museum zu dokumentieren. In dessen Keller finden sich noch weitere geschichtliche Zeugen. Bei den Grabungen ist in der alten Grotte eine Steinpflästerung aus der frühen Neuzeit (17. Jahrhundert) zum Vorschein gekommen. Während sich die geschichtlichen Dokumentationen ständig erweitern, wird an der Zukunftsgeschichte des Museum laufend weitergebaut. Die Arbeiten für die Modernisierung sind auf Kurs.
(Siehe dazu Artikel auf Seite 9)