Und wieder rappelt’s in der Kiste

  31.12.2025 Möhlin

Diese Frauen organisieren die zweite Fasnachtskleider-Börse: Wer hat noch nicht, wer will nochmal? Gesucht werden wieder Fasnachtsklamotten, die neuen Besitzern eine närrische Freude ins Gesicht zaubern.

Ronny Wittenwiler

 Damit hatte Sandra Ledermann nicht gerechnet: 350 (!) Kostüme, Einzel- und Mehrteiler. Vorbeigebracht ins christkatholische Kirchgemeindehaus hatten die Kleider Personen, die dem Aufruf von Ledermann gefolgt waren und ihren Fasnachts-Fundus «plünderten». Die Idee dahinter: Statt solche Kleider zu horten oder sie gar wegzuwerfen, einfach an andere weitergeben. Schön aufgereiht und nummeriert, ab Stange, warteten sie auf neue Besitzerinnen und Besitzer, auf Kind und Kegel.

Und dann, tatsächlich: Über zweihundertfünfzig Personen kamen vorbei und suchten sich ein Kostüm für die kommende Fasnacht aus. Die erste Fasnachtskleider-Börse vergangenen Februar in Möhlin – ein Knüller. Und deshalb gibt es nun noch vor dem Silvesterknaller etwas für die Agenda.

Eine zweite Runde
Am Samstag, 17. Januar, kommt es zur Neuauf lage. «Da die Fasnacht 2026 früh beginnt, müssen wir uns schon jetzt vorbereiten», sagt Sandra Ledermann. Von 9 bis 15 Uhr können an jenem 17. Januar wieder alle ein Fasnachtskleid zu moderaten Preisen erstehen (1 bis maximal 50 Franken).

Damit die Aktien der Börse erneut durch die Decke gehen, sind genauso die «Zulieferer» gefragt. Gesucht sind Fasnachtskleider, die sich zur Weitergabe eignen. «Die Ware kann ab sofort bei uns angemeldet werden», sagt Ledermann, die sich gut daran erinnert, wie sie vor einem Jahr ihren eigenen Fundus aus mehreren Jahrzehnten Fasnacht «geplündert» hatte. «Ich habe jetzt tatsächlich noch das eine oder andere gefunden. Doch sind wir wirklich auf die Leute angewiesen, die nun ihre Keller und Estriche nach Fasnachtskleidern durchforsten.» Zwischen Weihnachten und Neujahr sei ohnehin eine gute Zeit, um loszulassen, meint Sandra Ledermann mit einem Lachen.

Ganz einfach also: Es braucht jene, die Fasnachtskleider verkaufen, und jene, die sie kaufen – oder am besten jene, die gleich beides tun. Stellt sich die Frage, weshalb Ledermann und ihre Kolleginnen erneut die Klamottenkiste für die kommende Fasnacht öffnen? Vielleicht, weil Vorfreude die schönste Freude ist. Und der Erlös – nach Rückerstattung der verkauften Kostüme an die ursprünglichen Besitzer und nach Deckung der Unkosten – kommt erst noch in wunderbare Hände. «Er geht dieses Jahr an die Stiftung Kinderhilfe Sternschnuppe», sagt Ledermann.

Noch so ein guter Grund, die eigene Klamottenkiste zu öffnen – und dann ab damit an die Börse.


2. Fasnachtskleider-Börse, christkatholisches Kirchgemeindehaus (Kanzleistrasse 4): Annahme der Ware am Freitag, 16. Januar, 14–17 Uhr; Verkauf am Samstag, 17. Januar, 9–15 Uhr. Anmeldung der Ware und sämtliche Infos zum Ablauf ab sofort bis 9. Januar bei Heidi Kym (Tel. 079 326 88 16) oder Sandra Ledermann (Tel. 079 480 21 01)

 


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