Träume wahr werden lassen
23.12.2025 RheinfeldenSehr viele Menschen in unserer Gesellschaft befinden sich glücklicherweise in einer vorteilhaften Situation.
Gedanken zu Weihnachten von NFZ-Verleger Walter Herzog.
Sehr viele Menschen in unserer Gesellschaft befinden sich glücklicherweise in einer vorteilhaften Situation. Sie haben im weltweiten Vergleich ein gutes Leben, genug zu essen und zu trinken, eine gute Ausbildung, gehen regelmässig zur Arbeit und haben ein geregeltes Einkommen. Wenn auch längstens nicht alle, so leben doch viele in guten gesellschaftlichen Bedingungen und in ausreichender Sicherheit. Dennoch gibt es bei vielen Menschen auch Gründe für Sorgen und Unzufriedenheit – und somit auch Raum für Wünsche und Träume.
Vor bald 500 Jahren herrschte in ganz Europa und auch in unserer Region eine besonders schwere Zeit. Die Pest – auch der schwarze Tod genannt – führte zu sehr vielen krankheitsbedingten Todesfällen und in der Gesellschaft zu grossen Ängsten. Der Wunsch nach Hilfe und einer Änderung der Situation war gross. Viele träumten vom Überleben der Krankheit und einem Leben in Gesundheit, mit Frieden und Sicherheit.
In dieser schwierigen Situation schlossen sich im Jahre 1541 in Rheinfelden zwölf tapfere Männer zusammen, bildeten eine Bruderschaft gegen die Pest und schworen, sich um die kranken und verstorbenen Menschen zu kümmern. Daraus entstanden ist die Sebastiani-Bruderschaft, welche mit ihrer jahrhundertealten Tradition des Brunnensingens an die Pestzeit erinnert. Sie wünschen in ihrem uralten Neujahrslied zudem allen Menschen Jahr für Jahr auch Frieden und Einigkeit, Gesundheit, Segen und Genügsamkeit.
Im Rückblick betrachtet sind der Wunsch nach Gesundheit und wohl auch weitere Träume der Menschen vor hunderten von Jahren in Erfüllung gegangen. Nicht in erster Linie wegen der Sebastiani-Bruderschaft, auch wenn diese Hilfe in der Anfangsphase für die Menschen sehr wertvoll und ermutigend war, sondern weil ganz viele unterschiedliche Personen mit ihrem Engagement dafür im Grossen wie im Kleinen einen Anteil beigesteuert haben. Sie haben mit ihrem Wirken dafür gesorgt, dass viele Träume wahr werden konnten.
Die Welt scheint im Moment ausser Rand und Band. Unnötiges Machtgebaren und sinnlose Kriegswirren bestimmen zum Teil auch unseren Alltag. Der Wunsch nach Genügsamkeit, weltweitem Frieden und Einigkeit ist mehr als angebracht. Doch unsere direkten Einflussmöglichkeiten sind beschränkt. Allerdings sind diese Tugenden wie Genügsamkeit, Einigkeit und Frieden auch im Kleinen sehr wertvoll. Und da lassen sie sich von uns steuern – wenn wir das wollen. Vieles liegt in unseren Händen.
Träume sind mehr als «Schäume»
Träume gehören zum menschlichen Leben. Sie entstehen in der Nacht, während wir schlafen, oder auch tagsüber, wenn wir uns in Gedanken verlieren und uns eine bessere Zukunft ausmalen. Doch nicht alle Träume erfüllen sich – manche vergehen so schnell, wie sie gekommen sind. Das Sprichwort «Träume sind Schäume» drückt genau diesen Gedanken aus: Träume haben oft keinen Bestand. Moderne Erkenntnisse zeigen hingegen, dass Träume wichtig sind für die emotionale Verarbeitung, die Problemlösung und die Kreativität. Sie können uns Einblicke in unser Unterbewusstsein geben. Sie sind also doch viel mehr als nur «Schäume». Es hängt entscheidend davon ab, was wir aus ihnen machen.
Haben Sie auch Träume? Sind es grosse, oder eher kleine? Sind es unterschiedliche Träume oder erinnern Sie sich immer an dieselben? Sind diese einfach zu erfüllen oder beinahe unmöglich?
Es ist Weihnachtszeit: Nichts ist unmöglich – lassen wir unsere Wünsche und Träume in Erfüllung gehen! Lassen wir ihnen freien Lauf. Erinnern wir uns intensiv an die schönen Träume und überlegen wir uns, wie sie wahr werden können – und vor allem – wie wir sie selbst wahr machen können.
Fröhliche Weihnachten.


