Es begann mit einer stürmischen Gewitternacht im Violahof. Die Trauernden finden sich im Schloss ein, um dem Verstorbenen Lord ihren letzten Dank zu erweisen. Oder wieso sind sie wohl sonst so zahlreich erschienen?
Sina Horvath
An Bistrotischen für vier Personen ...
Es begann mit einer stürmischen Gewitternacht im Violahof. Die Trauernden finden sich im Schloss ein, um dem Verstorbenen Lord ihren letzten Dank zu erweisen. Oder wieso sind sie wohl sonst so zahlreich erschienen?
Sina Horvath
An Bistrotischen für vier Personen findet sich das Publikum zur Premiere ein. Der Gong eröffnet zum Stück «Das indische Tuch» unter der Regie von Lou Elias Bihler. Musikalisch begleitet wird das Stück von Lord Edward, dem Pianisten in der Familie Lebanon. Im Publikum und auch auf der Bühne sind junge, alte und viele Leute aus dem Dorf zu sehen.
Schwarz-Weiss
Das Theaterstück ist eine schaurig lustige Kriminalkomödie von Bernd Spehling, nach dem Roman von Edgar Wallace. Auf der Bühne sind die 50er-Jahre nicht zu verkennen. Der Bühnenbau, die Kleidung und die Masken wurden perfekt aufeinander abgestimmt, um den Stil ans Publikum zu bringen. Alles in schwarzweiss, ganz im Sinne der vergangenen Zeit. «Sogar den roten Knopf vom Telefon haben wir abgeklebt», meint Käthi Hossli, die Mr. J.R Tilling, den amerikanischen Eingeheirateten spielt. Mit vielen tollen Spezialeffekten und dem perfekten Lichtambiente wird die Aufführung umrahmt. Es ist nicht zu verkennen, dass hinter dieser Aufführung jede Menge Arbeit, Zeit und Herzblut stecken; umso schöner, dass alle Vorstellungen ausverkauft sind.
Wow-Effekt
Der Regisseur, Lou Elias Bihler, ist stolz, schon zum zweiten Mal die Regie übernehmen zu dürfen. «Die Rollen sitzen und sind genau richtig unter den Schauspielern verteilt», ist er überzeugt. «Die musikalischen Elemente sind voll mein Ding», sagt er lächelnd. Und tatsächlich passen die Sounds und Melodien wie die Faust aufs Auge. Mit viel Humor, teils Schwarzem, wird das Stück umgesetzt. Im Publikum wird angeregt diskutiert, wer der Mörder oder die Mörderin sein könnte. Und trotzdem hinterlässt die morbide Komödie zum Schluss einen Wow-Effekt.
Verteilt über acht Monate haben sich die Schauspielerinnen und Schauspieler getroffen und das Stück perfekt einstudiert. Die Blicke, Gesten und das Gesamte stimmen überein und lassen das Publikum in das Schloss in Schottland eintreten. «Wir konnten sehr von Lou’s Professionalität und seinen Ideen profitieren», meint Hossli. Und trotzdem war es ein langer Weg bis zur Premiere.