Knappes Nein zur Bahnhofszone in Kaiseraugst
Die Kaiseraugsterinnen und Kaiseraugster haben am Sonntag die Schaffung einer neuen Bahnhofszone mit 597 Nein zu 577 Ja abgelehnt. Damit bleibt das Areal der Thommen AG in der Arbeitszone, so wie sich dies das Unternehmen gewünscht ...
Knappes Nein zur Bahnhofszone in Kaiseraugst
Die Kaiseraugsterinnen und Kaiseraugster haben am Sonntag die Schaffung einer neuen Bahnhofszone mit 597 Nein zu 577 Ja abgelehnt. Damit bleibt das Areal der Thommen AG in der Arbeitszone, so wie sich dies das Unternehmen gewünscht hat.
Valentin Zumsteg
Das war knapp: Nur 20 Stimmen machten am Sonntag in der Referendumsabstimmung den Unterschied. Mit 597 Nein zu 577 Ja sprachen sich die Kaiseraugster Stimmbürgerinnen und Stimmbürger gegen die Schaffung einer neuen Bahnhofszone aus. Die Stimmbeteiligung lag bei 35,6 Prozent. Damit wird das Areal der Recycling-Firma Thommen sowie umliegende Parzellen nicht in eine Zone, in der das Wohnen im Vordergrund stehen soll, umgelegt. Das Unternehmen hatte sich mehrfach gegen eine solche Umzonung ausgesprochen und auch rechtliche Schritte in Aussicht gestellt.
«Ich bin überrascht»
Der Kaiseraugster Vizepräsident Markus Zumbach hat mit einem anderen Ausgang der Abstimmung gerechnet. «Ich bin überrascht», sagt er gegenüber der NFZ. Der Entscheid zeige aber auch die Verbundenheit vieler Kaiseraugsterinnen und Kaiseraugster mit der Firma Thommen, die seit Jahrzehnten an ihrem heutigen Standort tätig ist. «Mit dem Entscheid vom Sonntag ist der Druck auf die Firma aber nicht weg. Denn die Lärmprobleme bleiben», so Zumbach. Er betont aber – wie schon an der Gemeindeversammlung im vergangenen November – dass der Gemeinderat kein Interesse daran habe, die Firma aus Kaiseraugst zu vertreiben. «Wir wollen weiterhin Hand für eine gute Lösung in Kaiseraugst bieten.»
Bereits an der Einwohnergemeinde-Versammlung im November 2024 hatten sich die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger mit 96 Nein zu 90 Ja gegen eine Umzonung ausgesprochen. Weil der Entscheid damals sehr knapp ausfiel, ergriffen die vier Ortsparteien FDP, GLP, SP und SVP erfolgreich das Referendum. Deswegen kam das Geschäft nochmals vor das Stimmvolk. Mit dem Entscheid vom Sonntag bleibt das Firmenareal in der heutigen Arbeitszone, die Schaffung einer Bahnhofszone ist in den kommenden Jahren vom Tisch.