Tempo 30 in Möhlin erhält neuen Schub

  19.06.2025 Möhlin

Tempo 30 in Möhlin erhält neuen Schub

«Das Bedürfnis nach ruhigerem Verkehr ist da», schreibt die Gemeinde

Die Resultate einer Bevölkerungsumfrage bringen Tempo 30 zurück auf die Agenda – und womöglich bald in die Quartiere.

Ronny Wittenwiler

 «Tempo 30 in den Quartieren wird begrüsst», schreibt die Gemeinde Möhlin einleitend in einer Mitteilung. Der Reihe nach.

Am liebsten im eigenen Quartier
Eine Online-Umfrage, gerichtet an alle in Möhlin gemeldeten Personen ab dem zwölften Altersjahr, sollte den Puls zum Thema «Verkehrssicherheit in Möhlin» fühlen (die NFZ berichtete). Nun liegen die Antworten von rund 3000 Personen vor – das ist eine Rücklaufquote von rund einem Drittel. Die Mehrheit der Umfrage-Teilnehmenden wohnt in einem von sechs Quartieren, welche für die Erhebung von der Gemeinde als Möhlin («Ost», «West», «Süd»), Riburg («Ost» und «West») sowie «Breiti» definiert wurden. «Von ihnen begrüssen zwischen 56 und 70 Prozent die Einführung von Tempo 30 im eigenen Quartier», teilt die Gemeinde mit. Auch mit Blick auf andere Quartiere – gemeint ist: nicht das eigene aus diesen sechs – würde sich eine Mehrheit nicht gegen die Einführung von Tempo 30 stellen, schreibt die Gemeinde in ihrer Mitteilung. Wobei ein Blick auf die Grafik allerdings auch zeigt: es gibt hierzu auch die Unentschlossenen (keine Meinung).

Eine auffällige Diskrepanz zwischen Anwohnern und Nicht-Anwohnern zeigt sich entlang der Verkehrsachsen Riburger-, Salinenund Haldenstrasse. Ein Beispiel: Für die Haldenstrasse wünschen sich Anwohner Tempo 30 (63 Prozent), während Nicht-Anwohner fast genauso deutlich dagegen sind (58 Prozent). Man sehe diese Unterschiede und nehme sie ernst, sagt Gemeindeammann Markus Fäs. «Wir verstehen aber auch, dass die Erwartungen an die Hauptachsen andere sind. Es ist jetzt unsere Aufgabe, eine stimmige und belast bare Gesamtlösung zu finden.» Kein Thema, auch das habe die Auswertung ergeben, seien Begegnungszonen mit Tempo 20, eine Einigkeit, die sich über alle Gruppen und Quartiere hinweg zeige.

Warum Tempo 30?
Am häufigsten sei die Verkehrssicherheit als Grund für Tempo 30 genannt worden. Die «Schulwegsicherheit» sei ein grosses Thema, vor allem bei Familien mit kleineren Kindern. Der Eindruck, gerade der Fussverkehr würde durch hohe Geschwindigkeiten der Autos gefährdet, ziehe sich allerdings durch alle Teilnehmergruppen, heisst es weiter. «Dem gegenüber steht die Einschätzung einer Minderheit, die heutige Geschwindigkeit sei überall angemessen.»

So geht es weiter
Die Gemeinde hält fest: «Auf Basis einer grundsätzlichen Zustimmung zur Verkehrsberuhigung in Quartieren wird ein Konzept und eine Kostenschätzung für die Umsetzung ausgearbeitet. Dabei wird die definierte Einteilung in Quartiere beibehalten: In den Wohnquartieren Riburg Ost und West, Breiti, Möhlin Ost, West und Süd liegt der Fokus auf Tempo 30, entlang der Hauptachsen und im Zentrum werden punktuelle Massnahmen geprüft. Konzept und Kostenschätzung für Tempo 30 sollen im November im Rahmen eines Verpflichtungskredits der Wintergemeinde vorgelegt werden.» In einem nächsten Schritt würden zudem auf den verbleibenden Tempo-50-Stras sen besonders sensible Punkte – zum Beispiel die Bahnhofstrasse auf der Höhe der Schul häuser Obermatt – definiert. Spezielle Massnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit sollen dann dort zum Tragen kommen.

Am 27. Oktober ist eine Informationsveranstaltung für die Bevölkerung geplant.


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