Sturm lässt die Zeit stillstehen
30.10.2025 LaufenburgBei der römisch-katholischen Kirche St. Johann in Laufenburg standen seit Freitag alle vier Turmuhren still. Drei von ihnen wurden am Dienstag wieder in Betrieb genommen. Bei jener auf der östlichen Turmseite dauert es noch. Zuerst müssen die sturmgeschädigten Zeiger wieder instand gestellt werden.
Susanne Hörth
Mit bis zu 100 km/h zog vergangenen Donnerstag Sturm «Benjamin» über die Schweiz. Im Fricktal rissen die heftigen Böen nicht nur Äste von den Bäumen oder sorgten für umgerissene Baugerüste. Der Sturm liess auch ein Symbol der Zeit in Laufenburg vorübergehend stillstehen. Auf der Ostseite des Turms der römisch-katholischen Kirche St. Johann knickte der Sturm den zwei Meter grossen Minutenzeiger ab. «Ich wurde am Freitagmorgen von mehreren Personen informiert», erklärte Kirchenpf legepräsident Roland Schnetzler gegenüber der NFZ.
Seltenes Ereignis
Er meldete das Ereignis neben der Versicherung auch umgehend der auf Kirchenturm-Technik spezialisierten Firma Muribaer AG aus dem luzernischen Büron. «Wir stellten dann via Fernwartung alle vier Turmuhren ab», so Markus Faden. Da die Gefahr bestand, dass sich der abgek n ickte Zeiger bis zu m Eintreffen der Spezialisten ganz lösen und auf den Weg herabstürzen könnte, sperrte Roland Schnetzler gleichentags den Weg unterhalb des Turms aus Sicherheitsgründen ab.
Es komme kommt nicht oft vor, dass ein Sturm an Kirchenuhrzeigern solchen Schaden anrichtet, verneint Markus Faden eine entsprechende Frage. Gleichwohl muss sich die Firma aktuell gleich mit zwei ähnlichen Fällen beschäftigen. Fadens Beru fskol lege Jerem ias Wicki hatte angefügt, dass die Böen ebenfalls im Kanton Graubünden eine Kirchenuhr beschädigten.
Demontage von innen
Eigentlich hatten sich die beiden Spezialisten darauf eingestellt, dass sie sich am Dienstagmorgen gesichert an der östlichen Seite des Kirchenturms abseilen, um von aussen die Zeiger abzumontieren. «Wir konnten jedoch vom Turminnern durch ein Fenster an die Zeiger gelangen», so Faden. Neben den Zeigern wurde auch das zugehörige Zeigerwerk ausgebaut. Alles zusammen wird nun in die Firma nach Büron gebracht. Dort wird das Zeigergerippe aus rostfreiem Material wieder neu angefertigt und neben weiteren Arbeiten das Zeigerpaar neu vergoldet. Markus Faden hofft, dass alles zusammen noch vor Weihnachten wieder in Laufenburg montiert werden kann.
Ob diese Montage dann von aussen oder von innen her geschieht, ist noch offen. Klar hingegen ist heute schon: Die Schadenssumme beträgt über 10 000 Franken.
Die zurzeit nur drei Kirchenuhren sind nach viertätiger Unterbrechung am Dienstagmorgen, kurz nach 9.30 Uhr wieder in Betrieb genommen worden. Das freut auch Roland Schnetzler, hat er in den zurückliegenden Tagen doch einige Rückmeldungen aus der Bevölkerung vernommen.


