Stein rechnet mit einem Defizit
09.12.2025 SteinDas Budget 2026 schliesst mit einem Minus von 760 000 Franken ab
Die Gemeindeversammlung genehmigte ausserdem die Sanierung der Bäumliackerstrasse, den Bau von Tribünen in der Sportarena Bustelbach samt neuer Beleuchtung und Beschallung und ermöglicht den Wohnungsbau ...
Das Budget 2026 schliesst mit einem Minus von 760 000 Franken ab
Die Gemeindeversammlung genehmigte ausserdem die Sanierung der Bäumliackerstrasse, den Bau von Tribünen in der Sportarena Bustelbach samt neuer Beleuchtung und Beschallung und ermöglicht den Wohnungsbau auf dem bisherigen Parkplatz im Breitenloh.
Boris Burkhardt
Die Gemeindeversammlung Stein genehmigte am vergangenen Donnerstag ohne Diskussion das Budget 2026 mit einem Defizit von 760 000 Franken bei einem Volumen von 16,8 Millionen Franken. Damit verzeichnet die Gemeinde ein Defizit; im Jahr 2024 wies das Budget noch einen Überschuss von 560 000 Franken aus, 2025 immerhin noch von 32 000 Franken. «Das ist unschön», sagte Gemeindeammann Beat Käser. Die Gemeinde sei aber weiterhin finanziell gut aufgestellt und schuldenfrei; eine Anhebung des Steuerfusses sei deshalb nicht nötig. Dieser verbleibt bei 88 Prozent.
Die Personalkosten schlagen im Budget mit 3,4 Millionen Franken zu Buche, knapp 400 000 Franken mehr als im Budget 2025. Käser erklärte dies mit der erhöhten Besoldung des Gemeinderats und den gestiegenen Zahlungen an die Krankenkasse und die Unfallversicherung für die Gemeindeangestellten. Für die Erweiterung und Sanierung der Schulanlagen für 11,9 Millionen Franken fallen jährliche Abschreibungen in Höhe von 340 000 Franken an. Der Bereich Bildung hat mit 36 Prozent den mit Abstand grössten Anteil an den Ausgaben der Gemeinde; gegenüber 2025 sind sie um rund 900 000 Franken auf 5,7 Millionen Franken gestiegen. Die Gemeinde Stein zahlt 2026 153 000 Franken an den Finanz- und Lastenausgleich.
Die Versammlung genehmigte ausserdem einstimmig die Sanierung der Brotkorbstrasse im Bereich Bäumliackerstrasse und Schulstrasse für 1,6 Millionen Franken. Es handle sich dabei um eine der längsten Strassen im Dorfzentrum, liess Gemeinderat Vanik Kaufmann wissen, und inzwischen um ein Flickwerk an kleinen Reparaturen, voller Risse, Wasserschäden und Einsenkungen. Im Rahmen der Sanierung wird der Bordstein der Trottoirs angeschrägt; die Parkplätze bleiben erhalten, nicht zuletzt, um den Verkehr auszubremsen.
Die Bauarbeiten erfolgen laut Kaufmann in Etappen, sodass der Zugang zu den Anrainern immer möglich sein wird, und sind für eine Zeit von acht Monaten geplant.
Applaus von der Versammlung bekam Kaufmann, als er an die Eltern appellierte, den Elterntaxi-Verkehr vor der Schule zu reduzieren. Bei nur drei Stimmen dafür wurde der Antrag aus der Versammlung abgelehnt, die Brotkorbstrasse entsprechend der Bäumliackerstrasse mit Verkehrsinseln und Bäumen zu gestalten.
Mehrwert für das Stadion
Für 882 000 Franken genehmigte die Versammlung den Bau von ungedeckten Zuschauertribünen in der Sportarena Bustelbach. Gemeinderätin Bernadette Ankli sprach nicht nur im Hinblick auf das kantonale Turnfest 2028 in Stein von einem «Riesenmehrwert für das Stadion»: Die Nutzung der Sportarena habe in den vergangenen Jahren durch mehrere Sportarten zugenommen; in Zukunft würden noch die Schüler der neuen Kantonsschule hinzukommen. Insgesamt sollen die neuen Tribünen Platz für 876 Zuschauer bieten; die Südtribüne ist in acht Sektoren gegliedert; die Nordtribüne, die an das Garderobengebäude anschliesst, erhält drei Sektoren.
Gemeinsam mit dem Bau der Tribünen werden die Flutlichtbeleuchtung und die Lautsprecheranlage des Hauptspielfelds für insgesamt 373 000 Franken erneuert. Die bestehende Lichtanlage habe ihre Altersgrenze erreicht, erklärte Ankli; die aktuellen Masten könnten aus Sicherheitsgründen nicht auf LED umgerüstet werden. Die sechs bestehenden, 16 Meter hohen Kandelaber werden deshalb durch vier neue, 22 Meter hohe ersetzt. Insgesamt werden 21 neue LED-Flutlichtscheinwerfer montiert. Für die Beschallung sind 24 neue Lautsprecher vorgesehen.
Für eine Million Franken genehmigte die Versammlung bei zwei Gegenstimmen ausserdem den Kauf der 10 000 Quadratmeter grossen Nachbarparzelle des Stadions von der Novartis Pharma Stein AG. Das Grundstück wurde jahrzehntelang vom Sportclub Novartis genutzt und beinhaltet neben vier Tennisfeldern ein Clubhaus; der Sportclub wird die Anlage weiterhin nutzen. Laut Gemeindeammann Käser sei der Kaufpreis zunächst bei 2,1 Millionen Franken gelegen.
Spezialzone Breitenloh
Nach den intensiven Diskussionen über die Überbauung der aktuell als Parkplatz genutzten, 13 000 Quadratmeter grossen Spezialzone Breitenloh in den vergangenen zwei Jahren wurde die Teiländerung der Bau- und Nutzungsordnung nun ohne grössere Diskussionen grossmehrheitlich genehmigt. Aufgrund der Einwendungen nach der öffentlichen Auflage im Herbst 2024 war die Dimension von ursprünglich 96 geplanten Wohnungen auf 82 reduziert worden. Es sollen heimische Baumarten neugepf lanzt werden. Die Zustimmung der Gemeindeversammlung sei Voraussetzung, damit der Gemeinderat den Vertrag mit dem Grundstückseigentümer unterzeichnen könne, erklärte Gemeinderätin Sabine Datz.
Lediglich vier Stimmen erhielt ein Antrag aus der Versammlung, das Wasser aus dem Pumpwerk Bäumliacker mit Wasser aus anderen Quellen zu vermischen und damit zu verdünnen. Der Antragsteller behauptete nämlich, das Wasser im Bäumliacker sei verunreinigt durch krebserregende, sehr schwer abbaubare Chemikalien, sogenannte PFAS. Gemeindeammann Käser verwies jedoch auf die Auskunft des Kantons, dass die PFAS-Konzentration unter dem Grenzwert liege und die Wasserqualität unbedenklich sei.

