Die kommenden Rheinfelder Stadtratswahlen werden spannend. Ammann Franco Mazzi und Vizeammann Walter Jucker kandidieren nicht mehr. Claudia Rohrer will Frau Ammann werden; auch Dominik Burkhardt ist interessiert.
Valentin Zumsteg
Kommt er noch einmal oder nicht? Das war die ...
Die kommenden Rheinfelder Stadtratswahlen werden spannend. Ammann Franco Mazzi und Vizeammann Walter Jucker kandidieren nicht mehr. Claudia Rohrer will Frau Ammann werden; auch Dominik Burkhardt ist interessiert.
Valentin Zumsteg
Kommt er noch einmal oder nicht? Das war die Frage, die in den vergangenen Wochen und Monaten viele politisch Interessierte in Rheinfelden beschäftigte. Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Franco Mazzi (FDP), der seit 2003 Stadtrat und seit 2006 Stadtammann ist, tritt bei den Gesamterneuerungswahlen am 15. Juni nicht mehr an. Das geht aus einer Medienmitteilung hervor, welche die Stadt gestern verschickt hat. Darin legen alle Stadträtinnen und Stadträte die Karten auf den Tisch. «Ich kam zum Schluss, dass fünf Legislaturperioden als Stadtammann und sechs als Stadtrat genug sind», sagt der 65-jährige Mazzi. Es werde ihm aber nicht leichtfallen, das Amt abzugeben, denn die Arbeit bereite ihm sehr viel Freude, auch wenn sie nicht immer einfach sei.
Claudia Rohrer möchte Nachfolge von Mazzi antreten
Schon länger bekannt ist, dass Walter Jucker (SVP) nicht mehr kandidieren wird. Er gehört dem Stadtrat seit 2014 an und ist seit 2018 Vizeammann. Er begründet den Verzicht auf eine erneute Kandidatur mit seinem Alter. «Ende 2025 werde ich 71 Jahre alt. Ich bin heute noch voller Elan. Ob ich dies für weitere vier Jahre sein würde, weiss ich nicht», so Jucker. Auch er betont, dass ihm dieser Schritt nicht leichtfällt: «Ich mache die Arbeit gerne.» Die SVP schickt als neuen Kandidaten Urs Schnyder ins Rennen (die NFZ berichtete), den Sohn des ehemaligen Stadtammanns Hansruedi Schnyder. Mit dem Ausscheiden von Mazzi und Jucker verliert der Stadtrat zwei politische Schwergewichte.
Die übrigen drei bisherigen Mitglieder des Stadtrats – Susanna Schlittler (FDP), Claudia Rohrer (SP) und Dominik Burkhardt (GLP) – kandidieren erneut. Claudia Rohrer (SP), die seit 2022 Stadträtin ist, möchte Frau Stadtammann werden: «Wenn ich als Stadträtin wieder gewählt werde, trete ich bei der Stadtammann-Wahl an», sagt die 57-Jährige gegenüber der NFZ. «Ich würde sehr gerne dieses anspruchsvolle Amt von Franco Mazzi übernehmen. Ich liebe diese Stadt und ich glaube, dass Rheinfelden offen für eine Frau als Stadtammann ist», sagt Rohrer. Ihr Mandat als Grossrätin möchte sie im Falle einer Wahl behalten, aber sie würde ihren Beruf als Rechtsanwältin aufgeben.
Auch Dominik Burkhardt, seit 2018 Stadtrat, ist grundsätzlich an einer Kandidatur als Ammann – oder allenfalls Vizeammann – interessiert, wie er gegenüber der NFZ ausführt. «Ich glaube, ich bringe gute Voraussetzungen mit. Ich habe in den vergangenen sieben Jahren viel gelernt», erklärt der 48-jährige Ökonom und Unternehmensberater. Susanna Schlittler, die ebenfalls seit 2018 Stadträtin ist, schliesst für sich eine Kandidatur als Frau Stadtammann aus. «Alles andere ist offen, das kommt auf die Konstellation an», sagt die 65-Jährige auf die Frage, ob Vizeammann für sie ein Thema wäre.
Ammann und Vizeammann werden separat gewählt
Der erste Wahlgang der Stadtratswah len f ü r d ie A mtsper iode 2026/29 wird am 15. Juni durchgeführt, ein allenfalls notwendiger zweiter Wahlgang ist auf den 10. August 2025 angesetzt. «Die vergleichsweise frühe Wahl hat ei nen Gru nd: Die Gemei ndeordnung der Stadt Rheinfelden schreibt vor, dass Stadtammann und Vizeammann nach der Wahl der Stadträte in separaten Urnengängen gewählt werden. Zuerst muss also der Stadtrat gewählt werden, ehe aus dessen Mitte Stadtammann und Vizeammann zu wählen sind», heisst es in der Mitteilung der Stadt. Der erste Urnengang für die Wahl von Stadtammann und Vizeammann ist auf den 28. September angesetzt, ein allenfalls notwendiger zweiter Wahlgang auf den 30. November.