Janis Eberle aus Eiken besucht das Gymi in Basel und springt seinen Freunden im unteren Fricktal zur Seite: Seine Unterschriftensammlung für eine direkte Buslinie von Möhlin an die Kantonsschule Stein erreicht die Lokalpolitik.
Ronny Wittenwiler
Über 270 ...
Janis Eberle aus Eiken besucht das Gymi in Basel und springt seinen Freunden im unteren Fricktal zur Seite: Seine Unterschriftensammlung für eine direkte Buslinie von Möhlin an die Kantonsschule Stein erreicht die Lokalpolitik.
Ronny Wittenwiler
Über 270 Personen sind bereits auf den Zug aufgesprungen und haben für einen Postautokurs von Möhlin via Wallbach und Mumpf an die Kantonsschule in Stein unterschrieben. Ein solcher Schulbus – ohne Umweg über den Bahnhof Stein – soll zweimal morgens (8 und 9 Uhr) und zweimal nachmittags (15 und 16 Uhr) verkehren. Die Petition ins Leben gerufen hat der neunzehnjährige Janis Eberle.
Die Gründe
«Nehmen wir die Gemeinde Wallbach», sagt Eberle. «Sie hat keinen Bahnhof. Zwischen Möhlin und Stein gelegen, müssten Schülerinnen und Schüler von Wallbach zuerst mit dem Bus nach Mumpf fahren, von dort auf den Zug umsteigen, eine Station nach Stein fahren und danach wieder auf den Bus wechseln, um an die Kanti am anderen Ende des Dorfs zu gelangen.» Oder die Schülerinnen und Schüler aus dem Wegenstettertal: Für sie geht es zuerst mit dem Bus runter nach Möhlin, weiter mit dem Zug nach Stein, wieder umsteigen auf den Bus. «Die Kanti muss auch für kleinere Dörfer gut zugänglich sein», findet Eberle, er spricht von «unpraktischen und unnötigen» Umwegen und selbst dem Einwand, sowas könne jungen Erwachsenen zugemutet werden, hält er ein Argument entgegen: «Die Fahrt von Wallbach mit dem öffentlichen Verkehr an die Kanti Stein dauert dreissig Minuten. Mit dem Auto sind es sieben bis acht. Von Zeiningen sind es sogar 45 Minuten mit dem ÖV, mit dem Auto neun. So etwas schafft falsche Anreize.» Eberle hält es nicht für ausgeschlossen, dass Eltern deshalb ihre Jugendlichen mit dem Auto chauffieren und der Individualverkehr entsprechend zunehme.
Er ist nicht allein
Die Petition, die er beim Kanton einzureichen plant, hat Eberle vor etwas mehr als drei Wochen lanciert. In Eiken daheim, besucht Eberle zwar auf direktem Weg (Zug) das Gymnasium in Basel, doch erklärt er sein Handeln in dieser Sache auch mit einem Freundeskreis aus dem unteren Fricktal. «Einige meiner Kollegen stehen vor dem Übertritt an die Kanti in Stein.» Unterstützung erhält er von der Jungen FDP Brugg-Fricktal, denen er seit kurzem angehört. «Die Jungfreisinnigen hinter dieser Petition zu wissen, gibt mir die Chance, etwas zu bewirken. Allein hätte ich nie eine solche Präsenz bekommen.» Sieben Fricktaler Grossräte haben gemäss Eberle die Petition bereits unterschrieben, darunter auch Beat Käser, seines Zeichens auch Gemeindeammann von Stein. Vertreter aus Gemeinden, deren Jugendliche im Zickzackkurs an die Kanti müssten, unterstützen das Vorhaben ebenso: etwa Wallbachs Frau Gemeindeammann Marion Wegner-Hänggi sowie Eveline Güntert, Frau Gemeindeammann in Mumpf. Mittlerweile haben Eberle und seine Mitstreiter das Anliegen gar ergänzt: «Es bleibt eine Schulbus-Petition. Wir finden aber, die Linie sollte bis ins Industriegebiet Sisslerfeld führen. Das macht Sinn für die Arbeitnehmenden. Ich hoffe, dass tausend Unterschriften zusammenkommen.» Noch ist für Janis Eberle nicht Endstation.