Sisslerfeld-Groove auch für die Landwirte
20.10.2023 SteinRegierungsrat Dieter Egli zu Gast am Sisslerfeld-Forum
Konkrete Informationen – ab Dezember wird zwischen Stein und Frick eine neue Buslinie verkehren – aber auch Wünsche und Impulse zur langfristigen Gestaltung des Gebietes Sisslerfeld waren Themen am 6. ...
Regierungsrat Dieter Egli zu Gast am Sisslerfeld-Forum
Konkrete Informationen – ab Dezember wird zwischen Stein und Frick eine neue Buslinie verkehren – aber auch Wünsche und Impulse zur langfristigen Gestaltung des Gebietes Sisslerfeld waren Themen am 6. Bevölkerungsforum in Stein.
Karin Pfister
«Es ist euer Sisslerfeld. Es geht nicht um einzelne Aspekte, sondern um die Gesamtentwicklung des Gebietes.» Mit diesen Worten begrüsste Regierungsrat Dieter Egli die zahlreich erschienen Teilnehmerinnen und Teilnehmer am sechsten Bevölkerungsforum im Saalbau Stein. Er sei öfters im Fricktal, aber zum ersten Mal am Bevölkerungsforum zu Gast, so Egli auf Nachfrage. «Ich möchte den Menschen zeigen, wer die Gesichter des Kantons sind.»
Auf dem Programm standen Informationen und Diskussionen zu den Bereichen Gebietsentwicklung allgemein, Regionaler Sachplan, Kommunaler Gesamtplan Verkehr sowie Fahrplanverbesserungen und die Landwirtschaft der Zukunft.
Anwesend waren neben Vertretern von Kanton und Gemeinden auch Vertreter von Bachem sowie der Firma Kontextplan AG. Letztere war für die Organisation und Moderation des Abends verantwortlich. Nach den allgemeinen Informationen konnten alle Beteiligten ihre Fragen auf einen Zettel schreiben, diese wurden nach Bereichen sortiert und im Plenum diskutiert.
Richard Zickermann, Gesamtprojektleitung, möchte im neuen Jahr auch die Landwirte mit ins Sisslerfeld-Boot holen. «Bis jetzt haben wir fast immer nur übers Industrieland gesprochen.» Das Sisslerfeld verfüge über rund 60 Hektaren Landwirtschaftszone, diese Fläche solle nicht vermindert werden. Aufgeteilt ist der Boden auf rund 200 Grundeigentümer, bewirtschaftet wird das Land von 40 Pächtern. «Wir möchten diese Anfang 2024 einladen und das Gespräch suchen. Die Landwirte sollen vom Groove, der im Sisslerfeld herrscht, auch profitieren dürfen.»
Der regionale Sachplan, der kantonale Nutzungsplan sowie der kommunale Gesamtplan Verkehr liegen momentan zur Beurteilung beim Kanton; Anfang des neuen Jahres sollen die öffentlichen Mitwirkungsverfahren starten.
Neue Buslinie
Konkretes gab es aus dem Bereich Verkehr zu berichten. Conrad Naef vom Kanton stellte die geplante Neuerung beim Fahrplanwechsel im kommenden Dezember vor. «Das Angebot wird ausgebaut. Zwischen Stein, dem Sisslerfeld und Frick wird es eine neue Buslinie geben.» Diese verkehre vorerst nur zu den Hauptverkehrszeiten. Wegen der Stausituation bei der Brücke werden die Bushaltestellen in Stein neu organisiert, die Haltestelle Coop werde nicht mehr bedient. «Die Haltestelle wird nicht zurückgebaut. Wenn sich zeigt, dass das neue Konzept nicht funktioniert, werden wir nochmals über die Bücher gehen.»
Auf Interesse stiessen die angedachten langfristigen Änderungen. «Es wird eine Linie über die Südspange geben, um Bachem und Kantonsschule zu erschliessen.» Ebenfalls von allen Beteiligten gewünscht, werde eine grenzüberschreitende Verbindung. Die sogenannte Langsam-Brücke für öffentlichen Verkehr und Velos sowie Fussgänger werden auch von deutscher Seite unterstützt.
Nach dem Informationsteil konnten die Anwesenden ihre Fragen, Ideen und Anliegen auf einen Zettel notieren. Dabei zeigte sich, dass vor allem die Verkehrssituation an der Steiner Rheinbrücke und die Knotenpunkte in Eiken viele bewegt. Fertige Lösungen wurde keine präsentiert. «Vieles ist angedacht, aber noch nicht spruchreif», so die Verantwortlichen.
Die Wünsche und Ideen, welche die Einwohnerinnen und Einwohner weiter anbrachten, reichten von «Auch das Kleingewerbe soll im Sisslerfeld Platz haben», über «Öffentliche Parks im Industrieareal sind erwünscht» über «Werden Dachflächen für Solaranlagen oder Nahrungsanbau genutzt» bis zur «Hat die Gondelüberführung über den Rhein eine Chance?».
Nach dem offiziellen Teil konnten Bevölkerung und Kantonsvertreterinnen und Vertreter noch bei einem Apéro weiterdiskutieren. Dieter Egli zog ein positives Fazit. «Es ist schön, dass so viele Interessierte gekommen sind. Es ist wichtig, dass es einen Dialog zwischen allen Beteiligten gibt.»