Das sagt der Gemeinderat zur geplanten Handball-Arena in Möhlin. Eine Spielstätte von nationaler Bedeutung, finanziert von Privaten: Vor dem möglichen grossen Wurf möchte der Gemeinderat einige Fragen geklärt haben. Die letzte ginge an den Souverän.
Ronny ...
Das sagt der Gemeinderat zur geplanten Handball-Arena in Möhlin. Eine Spielstätte von nationaler Bedeutung, finanziert von Privaten: Vor dem möglichen grossen Wurf möchte der Gemeinderat einige Fragen geklärt haben. Die letzte ginge an den Souverän.
Ronny Wittenwiler
Im August 2027 soll die Handball-Arena in Möhlin mit einem Eröffnungsturnier eingeweiht werden. So schwebt es jenen vor, die das Projekt realisieren wollen (die NFZ berichtete). In einer koordinierten Medienmitteilung liessen sich vor Wochenfrist diverse Fürsprecher zitieren, so etwa Pascal Jenny, Präsident des Schweizerischen Handballverbands, oder der Vizepräsident beim RTV Basel, Tom Ryhiner. Zu Wort kam auch Gemeindeammann Markus Fäs: Eine solche Halle würde nicht nur für den TV Möhlin, sondern auch für andere Sportvereine im Dorf zusätzliche Kapazitäten schaffen. Doch sprach Fäs auch von zahlreichen offenen Fragen, die es zu beantworten gelte. Welche sind das aus Sicht der Gemeinde?
Parkierung
Die Halle soll nördlich der Sportanlagen Steinli zu stehen kommen. Vor drei Jahren kaufte die Gemeinde das entsprechende Land mit seinen 2,8 Hektaren als strategische Reserve (für fünf Millionen Franken). Eine Abklärung bezüglich des Eigenbedarfs habe ergeben, dass sich in absehbarer Zeit wahrscheinlich ein Drittel der Fläche abtreten liesse, sagt Fäs. Infrage käme eine Abgabe im Baurecht. Noch mehr Fläche abzutreten, sei hingegen nicht möglich. «Es bräuchte also eine nachhaltige Lösung mit einer unterirdischen Parkierung.»
Finanzierung
Simon Mahrer, einer der Väter des Projekts, erklärte gegenüber dieser Zeitung: «Es war von Anfang an klar, dass wir ein solches Projekt aus privater Hand anstossen müssen, eine Finanzierung aus öffentlicher Hand wäre schwierig gewesen und das wollten wir auch nicht.» Eine finanzielle Beteiligung, weder am Bau der Halle noch an den Betriebskosten, sei für die Gemeinde tatsächlich ausgeschlossen, sagt Fäs. Man zweif le nicht, dass die Verantwortlichen das Geld für den Bau der Arena zusammenbringen. «Wir wollen aber auch ein Konzept, das aufzeigt, wie die jährlichen Betriebskosten gedeckt werden.» Auch diese Frage wolle die Gemeinde nun bilateral mit den Investoren klären. Simon Mahrer selbst erklärte das Betriebskonzept vor einer Woche zum «Pièce de Résistance»: «Das zeigt uns, was realistisch ist und was nicht.»
Das letzte Wort
Und was, wenn eine Realisierung des Projekts auch aus Sicht des Gemeinderats denkbar ist? «Dann gehen wir damit in jedem Fall vor die Gemeindeversammlung.» Also auch dann, wenn keine Umzonung erforderlich sein sollte, sagt Fäs. «Der Gemeinderat erachtet es als richtig, hierzu die Meinung der Gemeindeversammlung abzuholen.» Hier die kühnen Pläne; da die nüchterne Auslegeordnung. Drückt der Gemeinderat auf die Euphorie-Bremse? «Vielleicht kann man das seitens der Investoren so auffassen», räumt Fäs ein. «Natürlich möchten sie mit ihrer Vision vorwärts gehen, da sind Hindernisse auch Störfaktoren. Aber wir müssen diese Rolle nun mal einnehmen – es sind zu gewichtige Fragen, die es zuerst zu klären gilt.» Tempo, Seitenwechsel, und immer wieder Teambesprechung. Kommt’s am Ende zum grossen Wurf? Es steckt viel Handball in dieser Geschichte.