Schnell, fokussiert und belastbar
14.02.2025 Möhlin, SportDie Liberas von Volley Möhlin übernehmen gerne Verantwortung
Seit dieser Saison sind mit Yvonne Beck und Ilenia Porriciello zwei neue Annahme- und Verteidigungsspezialistinnen (Liberas) am Werk. Sie sind schnell, fokussiert und behalten auch in hitzigen Situationen einen ...
Die Liberas von Volley Möhlin übernehmen gerne Verantwortung
Seit dieser Saison sind mit Yvonne Beck und Ilenia Porriciello zwei neue Annahme- und Verteidigungsspezialistinnen (Liberas) am Werk. Sie sind schnell, fokussiert und behalten auch in hitzigen Situationen einen kühlen Kopf. Ihrem Können und Einsatz ist es unter anderem zu verdanken, dass Volley Möhlin eines der Spitzenteams in der 1. Liga Damen stellt.
Regula Rügge
Am vergangenen Sonntag stand das Spiel gegen die Tabellennachbarinnen vom FC Luzern auswärts auf dem Programm. Die Möhlinerinnen starteten stark und gewannen den ersten Satz. Im zweiten Umgang hatten sie mit dem hohen Block des FC Luzern zu kämpfen, brachten zu wenig Angriffe ins gegnerische Feld und mussten sich geschlagen geben. Zum Glück fand Volley Möhlin im dritten Satz Alternativen, um den Block zu umgehen und erreichte als erste 25 Punkte. Leider schlichen sich im vierten Satz vermehrt Servicefehler ein. Damit schenkten sie den Innerschweizerinnen wichtige Punkte und am Ende den Satzsieg. Das Tiebreak verlief äusserst ausgeglichen. Beide Teams kämpften um jeden Ball, aber am Ende durften die Fricktalerinnen den Sieg mit nach Hause nehmen.
Yvonne Beck wie auch Ilenia Porriciello sind die erste Saison in der 1. Liga als Liberas im Einsatz und sind auf dem Feld mit einer anderen T-Shirtfarbe gekennzeichnet. Beide lieben es, eine wichtige Rolle in der Feldverteidigung zu spielen, bei der sie ihre Schnelligkeit und ihr taktisches Verständnis unter Beweis stellen können. In der Serviceannahme ist ihr Ziel, den Ball präzis ans Netz zu bringen, damit die Zuspielerin alle Angriffsvarianten offen hat. Sie übernehmen gerne Verantwortung auf dem Feld und sind zur Stelle, wenn die Spielmacherin den ersten Angriff verteidigen muss und sie selbst mit einem Zuspiel die Angreiferinnen einsetzen können.
Von Annahme-Aussen zur Libera
Yvonne Beck war vergangene Sai son noch auf der Position Annahme-Aussen im Team dabei. «Ich hatte Probleme mit der Schlagschulter», erklärt die 27-Jährige. «Ein schmerzfreies Trainieren war nicht mehr möglich. Mein Wunsch war, weiterhin in dieser Mannschaft und auf diesem Niveau zu spielen. Deshalb bin ich froh, dass ich die Mannschaft nun als Libera unterstützen kann – auch wenn ich das Angreifen und das Blocken vermisse.» Ihr Glück war, dass beide letztjährigen Liberas das Team verlassen hatten und sie diese Aufgabe übernehmen konnte. Mit der zweiten neuen Libera Ilenia Porricello versteht sie sich gut: «Wir ergänzen uns und motivieren uns gegenseitig. Es ist schön zu wissen, dass wenn es der einen Libera mal nicht läuft, die zweite in die Presche springen kann. Wir sind keine Konkurrentinnen, sondern sehen uns als Team und puschen uns gegenseitig. Die Spielzeit ist sehr ausgeglichen. Es kommt immer auf die Trainingspräsenz und die -leitung an, wer beim Spiel beginnen darf. Die Liberas werden für die Mittelblockerinnen eingewechselt, sobald diese in der Rotation nicht mehr vorne am Netz sind. An den ständigen Wechsel aufs Feld und wieder zurück habe ich mich sehr schnell gewöhnt.»
Eine 17-Jährige mit klaren Zielen
Ilenia Porriciello hat im Alter von sechs Jahren beim VBC Stein angefangen Volleyball zu spielen und sich auf verschiedenen Spielpositionen bis in die 4. Liga-Damen-Mannschaft hochgearbeitet. «Ich wusste schon sehr früh, dass ich auf nationalem Niveau spielen möchte. Darum habe ich mich vor einem Jahr entschieden, meinen Stammverein zu verlassen und ein Probetraining bei Möhlin in der 1. Liga zu besuchen. Mir war bewusst, dass es mit meiner Körpergrösse schwierig werden würde, in höheren Ligen zum Einsatz zu kommen. Im gemeinsamen Gespräch mit der Trainerin Monique Lindemann kamen wir zum Schluss, dass ich auf der Position der Libera auch meine Fähigkeiten zeigen kann und Spielanteile bekommen werde.
Als grösste Herausforderung nennt das Nachwuchs-Talent die Annahme. Sie musste sich erst an solch druckvolle Services und Smashs auf nationalem Parkett gewöhnen. Mit dem mentalen Druck kann die junge Libera schon sehr gut umgehen. «Klar habe ich Phasen, wo ich mir viele Gedanken über meine erbrachte Leistung mache. Dann hilft es mir, wenn ich mit anderen darüber spreche. Läuft es während dem Spiel gerade nicht rund, nutze ich die paar Minuten neben dem Feld, um durchzuatmen und mich dann auf den nächsten Ball zu fokussieren».
Wer die beiden Annahme- und Verteidigungskünstlerinnen in Aktion sehen möchte, sollte am kommenden Samstag, 15. Februar um 16 Uhr, im Steinli beim Anpfiff zum Kantons-Derby gegen den NNV BTV Aarau dabei sein. Die Spielerinnen hoffen auf lautstarke Unterstützung der Zuschauenden.
Das Team von Headcoach Monique Lindemann belegt aktuell den vierten Rang.