Teilstücke der Fricktaler Autobahn mit Solarpanels überdachen, Strom gewinnen – dafür hat die Gemeinde Frick im März bei einer spezialisierten Firma eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Ausgeführt wurde der Auftrag bis heute nicht und Versuche, den ...
Teilstücke der Fricktaler Autobahn mit Solarpanels überdachen, Strom gewinnen – dafür hat die Gemeinde Frick im März bei einer spezialisierten Firma eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Ausgeführt wurde der Auftrag bis heute nicht und Versuche, den Projektleiter zu kontaktieren, scheitern.
Simone Rufli
«Wir können uns nicht erklären, woran es liegt», sagt Fricks Gemeindeschreiber Michael Widmer. «Es ist schade, dass der Projektleiter sich nicht erklärt.» Der Projektleiter, das ist Laurent Jospin von der Firma Servipier AG. Und die Frage, die Widmer umtreibt, lautet: «Warum ist er für uns nicht mehr erreichbar?»
Firma mit Erfahrung
Im November 2024 ist die Gemeinde Frick mit einer Vision unter dem Titel «Solarautobahn Fricktal» an die Zuger Firma herangetreten – unterstützt von der örtlichen IG Lärm. Im Wissen darum, dass die Servipier AG bereits über Erfahrung in der Planung von Solarüberdachungen im hochkomplexen Umfeld von Autobahnen mit den unzähligen Vorschriften und Sicherheitsvorgaben verfügt. Gemeinsam kam man überein, eine Machbarkeitsstudie durchzuführen. Die Studie sollte zeigen, ob das Projekt «Solarautobahn Fricktal» auf Abschnitten der Autobahn A3 überhaupt möglich und umsetzbar ist. Erst danach sollte, je nach Resultat, die Planung in Angriff genommen werden. Das Studiengebiet wurde aus Kostengründen für den Anfang auf vier Anrainergemeinden eingegrenzt; Böztal, Eiken, Oeschgen und Frick wollten sich zusammen mit der kantonalen Abteilung Energie (ihr Anteil 15 000 Franken) den Pauschalbetrag von 35 000 Franken teilen. Den Gesamtbetrag hat die Fricker Einwohnergemeinde-Versammlung im November 2024 im Rahmen des Budgets 2025 genehmigt.
Noch kein Geld geflossen
Im Februar 2025 ging denn auch von der Servipier AG eine konkrete Offerte für die Machbarkeitsstudie auf der Gemeindeverwaltung in Frick ein und noch im März stand «Solarautobahn Fricktal» für ein zukunftsweisendes Projekt (vgl. NFZ vom 13. März). Er könne noch nicht gleich mit der Studie beginnen, erklärte Projektleiter Laurent Jospin damals im Interview in der NFZ, das Unternehmen sei noch etwa sechs Wochen lang mit einem grossen Immobilienprojekt in Lausanne beschäftigt. Dreieinhalb Monate später ist die Studie noch immer nicht in Angriff genommen, wie Fricks Gemeindeschreiber Michael Widmer auf Anfrage bestätigt. Versuche, mit Laurent Jospin in Kontakt zu treten, würden ergebnislos verlaufen. Der Projektleiter reagiere weder auf Telefonanrufe noch auf schriftliches Nachfragen. Auch auf wiederholte Kontaktversuche der NFZ reagierte Laurent Jospin nicht.
Immerhin: «Es ist nichts verloren, wir haben noch kein Geld bezahlt», betont Michael Widmer. Über die Gründe des Kontaktabbruchs – mangelnde Rentabilität, Deckelung der Einspeisevergütung, veränderte Rahmenbedingungen – könne nur spekuliert werden.