Gemeinderat von Wölflinswil will 4,5 Millionen investieren
Die Turnhalle «Huebmet» erfüllt die heutigen Anforderungen schon seit langem nicht mehr. Am letzten Donnerstag informierte der Gemeinderat über seine Pläne, sowohl die alte Halle zu sanieren als ...
Gemeinderat von Wölflinswil will 4,5 Millionen investieren
Die Turnhalle «Huebmet» erfüllt die heutigen Anforderungen schon seit langem nicht mehr. Am letzten Donnerstag informierte der Gemeinderat über seine Pläne, sowohl die alte Halle zu sanieren als auch eine zusätzliche Turnhalle neu zu bauen.
Simone Rufli
2034 sollen 1200 Menschen in Wölflinswil wohnen, 200 mehr als heute. Die Turnhalle mit Baujahr 1971 aber platzt schon heute aus allen Nähten, die Nebenräume weisen Schäden und Mängel auf, die Anlage insgesamt ist veraltet und entspricht längst nicht mehr den heutigen Standards. Handlungsbedarf ist angesagt. In Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Böller hat eine breit zusammengesetzte Arbeitsgruppe bestehend aus Mitgliedern von Vereinen, Schule, Tagesstruktur, Energiekommission, Hauswartung und Gemeinderat bei der Entwicklung von drei unterschiedlichen Varianten mitgewirkt: Sanierung der bestehenden Turnhalle für 2,4 Millionen Franken. Vergrösserung der bestehenden Halle für 3,8 Millionen Franken. Bau einer neuen Halle inklusive Sanierung der bestehenden Halle und Bau weiterer Räumlichkeiten für Tagesstrukturen und Vereine für 4,5 Millionen Franken – mit dem Vorteil auch, dass Bad und Turnhalle, die unmittelbar nebeneinander liegen, Synergien nutzen könnten (gemeinsame WC-Anlage, Garderobenräume, Duschen).
Kein Unterbruch im Sportbetrieb
Unter Berücksichtigung aller Fakten bringe der Bau einer zusätzlichen Halle in Verbindung mit der Sanierung der bestehenden Halle den grössten Nutzen, so Gemeindeammann Giuliano Sabato.
Es gebe nicht nur bessere Trainingsbedingungen für die drei turnenden Dorfvereine sowie eine attraktive Infrastruktur für die Kinder und Jugendlichen im Dorf. «Der Sportunterricht kann auch während der Bauphase stattfinden, weil die alte Halle genutzt werden kann, bis die neue steht.» Bei den anderen Varianten käme es zwangsläufig zu einem Unterbruch im Sportbetrieb, «und es wäre schwierig, in den umliegenden Gemeinden Ersatzräume zu finden», erklärte Sabato. Architekt Marc Böller präsentierte die Varianten.
Finanziell tragbar
Zwei Hallen bedeuten nicht nur höhere Investitions-, sondern auch höhere Betriebskosten. «Finanziell ist das für Wölflinswil tragbar», so Giuliano Sabato. Er verwies auf den Umstand, dass in den vergangenen Monaten finanzielle Verpflichtungen aus dem Finanzplan herausgefallen sind. Mit der Folge, dass nun auch die teuerste Variante (Neubau und Sanierung der alten Halle) das Investitionsvolumen der Gemeinde für die nächsten zehn Jahre nur gerade um 100 000 Franken auf 6,1 Millionen Franken erhöhe. Die Pro-Kopf-Verschuldung werde im Jahr 2028 mit 4500 Franken den Höchststand erreichen, zum Ende der Berechnungsperiode im Jahr 2034 aber bereits wieder auf 2700 Franken gesunken sein.
Antrag im November, Baustart im 2026
Der Gemeinderat will vorwärts machen und bereits im November dieses Jahres die Variante mit dem Neubau und der Sanierung der bestehenden Halle mit Kosten in der Höhe von 4,5 Millionen Franken vor die Gemeindeversammlung bringen. Läuft alles nach Plan, soll der Baustart nach der Turnshow im Jahr 2026 erfolgen. Nach der Präsentation w urde angereg t diskutiert und aus dem Publikum kam der Vorschlag, beide Hallen mit einer Photovoltaik-Anlage zu bestücken, und zwar mit Geld aus der gut gefüllten Kasse der Ortsbürger. Das sei wesentlich sinnvoller als eine Windanlage auf Burg, so der Votant.
Bei Bedarf zusätzliche Infos
Sollte sich erweisen, dass zusätzlicher Informationsbedarf besteht – der 11. Juli mitten in den Schulferien war sicher nicht für alle ideal – so werde der Gemeinderat im Herbst noch einmal zu einem Infoanlass einladen, betonte Giuliano Sabato.