Das war vielleicht ein unerwarteter Schlag in die Magengrube: Kürzlich hat das Schweizer Radio über die Wohnsituation in unserem Land berichtet. Im sonst harmlosen Beitrag war die Rede von den Bedürfnissen und Wünschen der «Best Ager», «also Menschen zwischen 45 ...
Das war vielleicht ein unerwarteter Schlag in die Magengrube: Kürzlich hat das Schweizer Radio über die Wohnsituation in unserem Land berichtet. Im sonst harmlosen Beitrag war die Rede von den Bedürfnissen und Wünschen der «Best Ager», «also Menschen zwischen 45 und 79», wie der Sprecher sagte. Für viele Hörerinnen und Hörer im mittleren Alter dürfte das schwer zu verdauen sein, denn welcher 45-Jährige zählt sich schon zu den «Best Agern». Das tönt doch eher nach Marketing für Geriatrie-Produkte wie Windeln für Erwachsene.
Alle unter 60-Jährigen fühlen sich heute jung und dynamisch – manche sogar noch zehn oder fünfzehn Jahre länger. Was sich durchaus gut trifft, denn die Wirtschaft braucht dringend «Golden Workers». Das sind nicht Arbeiterinnen und Arbeiter, die üppig mit Goldmünzen bezahlt werden. Sondern Menschen, die nach ihrem 65. Lebensjahr weiterhin arbeiten wollen – oder müssen.
Länger arbeiten macht aber sicher Sinn, denn so hat man später mehr Geld für die schönen Dinge im Leben. Wie heisst es dazu doch so passend: Wie man sich bettet, so liegt man – im Pflegeheim.
DER SALZSTREUER
salzstreuer@nfz.ch