Autowerbung ist märchenhaft schön. Die neusten Karossen flitzen elegant und kraftvoll über leere Strassen, die sich durch unberührte Landschaften schlängeln. Mit der Realität hat dies leider so wenig zu tun wie E-Trottis mit Coolness. In der Wirklichkeit ist vor ...
Autowerbung ist märchenhaft schön. Die neusten Karossen flitzen elegant und kraftvoll über leere Strassen, die sich durch unberührte Landschaften schlängeln. Mit der Realität hat dies leider so wenig zu tun wie E-Trottis mit Coolness. In der Wirklichkeit ist vor allem Geduld gefragt. Wer diese trainieren will, der fahre abends mit dem Auto auf der Autobahn von Basel Richtung Fricktal. In der Regel kommt man nicht weit, denn schon bald verlangsamt sich der Verkehr und kommt dann fast gänzlich zum Stillstand. Woran das liegt? Vielleicht an den deutschen Grenzkontrollen, die zu langen Rückstaus führen, oder dem vielen Verkehr. Wahrscheinlich an beidem. Der Radio vermeldet derweil, was der Autofahrer schon lange sieht: «Stau zwischen der Verzweigung Augst und der Verzweigung Rheinfelden. Rechnen Sie deutlich mehr Fahrzeit ein.» Und dies nicht nur Abend für Abend, sondern häufig auch morgens, dann allerdings in umgekehrter Richtung.
Täglich grüsst das Murmeltier – und es lacht sich schlapp. Denn während die Autowerbung uns verspricht, dass wir mit dem neuen Modell dem Alltag davonfahren können, holt uns die Realität auf der A3 zuverlässig wieder ein. Mit quietschenden Bremsen und einem Hauch von Wahnsinn.
DER SALZSTREUER
salzstreuer@nfz.ch