Salz – Wertvoller Rohstoff aus dem heimischen Untergrund
18.04.2024 MöhlinLokal gefördert, regional produziert, national im Einsatz: Das Salz aus dem Kanton Aargau sichert zu einem grossen Teil die Versorgung in der Schweiz.
Ob in der Suppe oder auf vereisten Strassen: Die Schweiz braucht pro Jahr bis zu 600 000 Tonnen Salz. Ein grosser ...
Lokal gefördert, regional produziert, national im Einsatz: Das Salz aus dem Kanton Aargau sichert zu einem grossen Teil die Versorgung in der Schweiz.
Ob in der Suppe oder auf vereisten Strassen: Die Schweiz braucht pro Jahr bis zu 600 000 Tonnen Salz. Ein grosser Teil dieses Salzes stammt aus dem Fricktal. Die Saline Riburg produziert bis zu 1 100 Tonnen Salz pro Tag. Abgebaut wird es derzeit im Solgebiet Bäumlihof bei Möhlin.
Kontrollierte und sichere Salzgewinnung
Seit 2008 betreiben die Schweizer Salinen im Gebiet Bäumlihof sogenannte Solfelder: An genau bestimmten Stellen wird bis in die Salzschicht gebohrt, die zwischen 250 bis 300 Meter unter der Erdoberfläche liegt. Mit einem genau kontrollierten Prozess wird das Salz unterirdisch mit Wasser aufgelöst. Die Sole, die dabei entsteht, wird durch eine unterirdische Transportleitung in die Saline Riburg gepumpt und dort verarbeitet. «Sicherheit bei der Salzgewinnung hat für die Schweizer Salinen höchste Priorität», sagt Andreas Kühni, Leiter Exploration und Gewinnung bei den Schweizer Salinen. Sowohl während des Solbetriebs als auch im Rahmen der Nachsorge für inaktive Kavernen finden umfassende Kontroll- und Monitoringmassnahmen sowie Vermessungen statt.
Salzgewinnung im Gebiet Bäumlihof
Gewonnen wird das Salz im Gebiet Bäumlihof in Etappen. Aktuell sind drei Etappen in Betrieb. Die Salzgewinnung bei der ersten Etappe ist bereits abgeschlossen, die Etappe fünf befindet sich derzeit im Bau. Sie soll im zweiten Halbjahr 2024 in Betrieb genommen werden. «In der Regel ist eine Etappe 10 bis 20 Jahre in Betrieb», sagt Andreas Kühni. Anschliessend werden die Solfelder renaturiert und die Bohrlöcher während rund 15 Jahren überwacht. Dazu haben sich die Schweizer Salinen mit ihrem umfangreichen Überwachungs- und Nachsorgekonzept verpflichtet.
Im Gebiet Bäumlihof planen die Schweizer Salinen eine weitere, sechste und letzte Etappe. Geplant sind sieben Bohrungen in einer Tiefe zwischen 250 und 280 Metern. «Wir halten die Auswirkungen auf Anwohnende und Umwelt so gering wie möglich», erklärt Kühni. Während der Bohrzeit werden Massnahmen für den Schallschutz ergriffen. Auch achten die Schweizer Salinen auf eine möglichst kurze Bauzeit und eine Minimierung des Verkehrs. Das Unternehmen hat ausserdem die Anliegen der Anwohnenden aufgenommen und diese bei der Überarbeitung der Planung berücksichtigt. Die Eingabe des Bau- und Bohrgesuchs soll Ende April 2024 erfolgen. Langfristige Planung: Nordfeld
Salz, das in der Schweiz abgebaut wird, weist eine bessere Ökobilanz aus als Salz, das importiert wird. Damit die Salzversorgung in der Schweiz langfristig gesichert werden kann, ist eine vorausschauende Planung zentral. Im Kanton Aargau liegen weitere umfangreiche Salzreserven. Dies haben seismische Messungen und Sondierbohrungen ergeben. Ein vielversprechendes Salzvorkommen, das sich für den Abbau eignet, liegt westlich von Wallbach im Gebiet Nordfeld.
Die Schweizer Salinen planen die Erschliessung des Nordfeldes, um die Salzversorgung ab 2029 sicherzustellen – zusammen mit dem Bäumlihof und den Salzfördergebieten der Salinen Schweizerhalle (BL) und Bex (VD). Die Schweizer Salinen möchten im Laufe des Jahres 2026 mit dem Bau des Solfeldes und der Transportleitung beginnen. Damit dies möglich ist, werden aktuell der Richt- und der Nutzungsplan angepasst. Bevor die Schweizer Salinen eine Bohr- und Baubewilligung beantragen können, wird voraussichtlich Mitte 2024 ein Mitwirkungsverfahren durchgeführt, zu dem die Bevölkerung eingeladen wird. Im Anschluss erfolgt eine öffentliche Auflage.
Seit 175 Jahren Salz aus dem Kanton Aargau
Eine langjährige und vertrauensvolle Partnerschaft verbindet die Schweizer Salinen mit dem Kanton Aargau. Seit rund 175 Jahren wird hier Salz gewonnen. Die Saline Riburg in Rheinfelden wurde bereits 1848 in Betrieb genommen. Und der Regierungsrat des Kantons Aargau hat im Jahr 2021 die Konzession für die Salzgewinnung bis 2075 verlängert. Weitere Informationen zur Salzgewinnung im Kanton Aargau finden Sie unter www.saline.ch
Die Saline Riburg
Die rund 30 Mitarbeitenden in Riburg sind auf die Produktion von losem Salz spezialisiert, das vor allem als Auftausalz zum Einsatz kommt. Am Standort befindet sich einer der grössten Verdampfer des Kontinents. Um das Salz zu lagern, verfügt die Saline Riburg über zwei in der Schweiz einzigartige Holzkuppelbauten, die Saldome 1 und 2. Der imposante Saldome 2 ist die grösste Holzkuppel Europas. Zusammen mit weiteren Lagerhallen bestehen somit Lagerkapazitäten für rund 250 000 Tonnen Salz.
Schweizer Salinen AG
Die Schweizer Salinen beschäftigen an ihren Standorten Riburg, Schweizerhalle sowie Bex 280 Mitarbeitende und produzieren bis zu 600 000 Tonnen Salz pro Jahr. Weitere Informationen zum Unternehmen finden Sie unter www.salz.ch
Oder werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen der Schweizer Salinen und buchen Sie eine Führung an einem der Salinen-Standorte unter www.salina-helvetica.ch