Ringen ist seine Leidenschaft
22.06.2025 PersönlichTim Schreiber liebt den Sport
Der Wegenstetter Tim Schreiber hat sich dem Ringen verschrieben. Er bestreitet Wettkämpfe in der Schweiz und in ganz Europa. Zur Vorbereitung nimmt er viel Aufwand in Kauf. Aber seine Erfolge entschädigen ihn dafür.
Hans Zemp
...Tim Schreiber liebt den Sport
Der Wegenstetter Tim Schreiber hat sich dem Ringen verschrieben. Er bestreitet Wettkämpfe in der Schweiz und in ganz Europa. Zur Vorbereitung nimmt er viel Aufwand in Kauf. Aber seine Erfolge entschädigen ihn dafür.
Hans Zemp
Der 17-jährige Tim Schreiber setzte schon als Kind alles daran, Erfahrungen im Sport zu sammeln. Die Freude am sportlichen Tun hat er nicht gestohlen. Sowohl bei seinen Eltern als auch bei seiner älteren Schwester Lena konnte er die grosse Freude an der Bewegung miterleben. Schon als Fünfjährigen traf man Tim in Möhlin bei Rolf Treier im Schwingkeller an. Vollends geweckt wurde sein Interesse für das Schwingen dann im Sommertraining 2014 in Gipf-Oberfrick. Bereits als Sechsjähriger erkämpfte er sich bei seinem ersten Wettkampf in Tegerfelden das Eichenzweigli. Zweiggewinne folgten ab dann mit grosser Regelmässigkeit, Spitzenränge waren keine Seltenheit. Den klubeigenen Abendschwinget konnte er in seinen Alterskategorien zweimal gewinnen. Dem Schwingsport blieb Tim Schreiber bis 2022 treu.
Schon früh erwachte bei Tim Schreiber auch das Interesse am Nationalturnen. Anfänglich trainierte er in Zuzgen, später in Maisprach. Während acht Jahren durchlief er die Kategorien von Piccolo bis Leistungsklasse 1 – immer sehr erfolgreich. Seinen bisher grössten Erfolg in dieser Sportart feierte er mit dem Sieg am Eidgenössischen Turnfest in Aarau vor sechs Jahren. Im Ringen, Sägemehlringen und Schwingen sammelte er in dieser Zeit eifrig Eichenlaub. Fünfzig dieser Auszeichnungen holte er als Nationalturner und Sägemehlringer, ebenfalls fünfzig als Jungschwinger.
In der gleichen Zeit machte Tim Schreiber noch einen Abstecher zum Handball. Bereits im Alter von acht Jahren spielt er beim TV Möhlin. Diese Sportart quittierte er im Jahr 2021.
Das Ringen auf der Matte
Neugierig war Tim Schreiber auch auf das Mattenringen. Mit diesem hat er im Jahr 2019 angefangen. Schon zwei Jahre später erfolgte der Schritt zum Spitzensportler. Die beiden Trainer Michael Bucher und Reto Gisler erkannten Tims Talent und freuten sich über die erzielten, guten Resultate. Sein grosses sportliches Engagement wäre ohne die Unterstützung seiner Lehrerinnen und Lehrer undenkbar gewesen. Indem sie ihm genug Zeit für die Ausübung seines Sportes einräumten, halfen sie Tim Schreiber, sein Talent zu nutzen und sich zu verbessern.
Fragt man Tim Schreiber, warum er ausgerechnet das Ringen favorisiert, meint er, dass diese Sportart seinen körperlichen Voraussetzung am besten entspreche und er seinen Ansprüchen in diesem Sport am besten gerecht werde. Bei der Ringerstaffel Freiamt fand er die besten Trainingsbedingungen, darum passt es für ihn trotz des weiten Weges. Heute trainiert der junge Zweikämpfer das Greco-Ringen, weil seine Knie im Freistilringen nicht mehr mitmachten. Der Wechsel gelang und das freut ihn umso mehr.
Zweikampf und Technik
Auf die Frage, was für ihn das Spezielle ist am Ringen, meint der junge Wegenstetter, er liebe den Zweikampf und «man muss die Technik beherrschen». Schön ist für ihn auch, dass man «in der Welt herum kommt». So bestreitet er nicht nur in der Schweiz Turniere, er stand schon in Deutschland, Nordmazedonien, Frankreich, Österreich, in den Niederlanden, aber auch in Estland, Rumänien, Kroatien, Serbien, Italien und Finnland auf der Matte. Bei solchen Turnieren lerne man Leute kennen und man erhalte Einblick in die verschiedenen Arten, wie gerungen wird. Dies erweitere sein Können. Immer wieder kann er schöne Erfolge feiern, international gewann er bereits sechs Medaillen. Hinzu kommen drei Schweizermeister-Titel sowie drei weitere Medaillen und auch mit der Mannschaft feierte er grosse Erfolge.
Zu seinen schönsten Erlebnissen gehört für Tim Schreiber das Ringen mit der Mannschaft um die Titel in der Meisterschaft. Die Stimmung dort sei jeweils enorm, das Volk pushe die Athleten förmlich. Es gebe generell sehr viele schöne Erlebnisse.
Die Berechtigung zu Starts an internationalen Grossanlässen erhält man, wenn man international eine Medaille holt, an UWW-Wettkämpfen (United Word Wrestling) einen Rang unter den ersten fünf erreicht hat und Schweizermeister ist, diese Voraussetzungen müssen jährlich wieder erfüllt werden. In diesem Jahr holte sich Tim Schreiber im Greco-Ringen den Titel des Schweizermeisters bis 57 Kilo. An den Europameisterschaften reichte es ihm für den 21. Rang, das Weiterkommen verpasste er ärgerlich knapp.
Der weite Weg ins Training
«Das Training kommt nicht zu mir, ich muss hingehen», sagt Tim Schreiber. Und das Freiamt liegt nicht vor der Haustüre: Die 65 Kilometer nach Aristau hätten ihn aber noch nie belastet. Die Fahrten konnten immer organisiert werden. Der weite Weg lohne auch deshalb, weil die Betreuung und Förderung im Center der Ringerstaffel Freiamt gut seien. Trainingsbedingungen und Trainingspartner würden passen. Eltern, Schwester, Verwandtschaft sowie Trainingskameraden stehen ihm bei den Trainingsfahrten zur Seite. «Man unterstützt sich.» Der Zusammenhalt unter den Ringern aber auch der Zuspruch vom Publikum seien gut. «Das motiviert.»
Pro Woche hat Tim Schreiber sieben bis acht Trainingseinheiten, fünf davon sind auf der Matte, zwei bis drei sind Kraft- und Ausdauertrainings. Die Regeneration kommt auch nicht zu kurz.
Als nächstes visiert Schreiber einen guten Start in der nächsten Altersklasse, den guten Abschluss in der Mannschaftsmeisterschaft im Herbst und eine WM-Teilnahme in Athen an.
Beruf, Hobbies und Freizeit
In der kargen Freizeit schätzt Tim Schreiber das Zusammensein mit Kollegen und die Pflege dieses Umfeldes. Das Skifahren komme schon etwas zu kurz, meint er augenzwinkernd.
Sport und Berufslehre vertragen sich bei ihm recht gut. Das grosszügige Entgegenkommen im Lehrbetrieb und eine gute Koordination machen all dies möglich. Auch wenn die Berufsschule manchmal «etwas stressig» ist. Er lernt seinen Wunschberuf Zeichner Fachrichtung Architektur in einem grossen Architekturbüro in Frick. Auch dort stellt man ihm den nötigen Freiraum für seinen Sport zur Verfügung und kommt seinen sportlichen Ambitionen entgegen.
Als generelles Ziel formuliert der junge Sportler: «Gesund bleiben und dem Sport weiter frönen können.»