Rheinfelden wächst nur noch langsam
09.03.2024 RheinfeldenStadtammann Franco Mazzi zu Gast beim Gewerbeverein
Die Stadt Rheinfelden legte im vergangenen Jahr um 80 Einwohnerinnen und Einwohner zu. Im langjährigen Schnitt ist das ein unterdurchschnittliches Wachstum. Stadtammann Franco Mazzi referierte am Montagabend beim Gewerbeverein über die Stadtentwicklung.
Valentin Zumsteg
«In den vergangenen Jahren hat sich das Bevölkerungswachstum in Rheinfelden tendenziell verlangsamt», erklärte Franco Mazzi am Montagabend im Park-Hotel. Der Gewerbeverein hatte seine Mitglieder zu einer Informationsveranstaltung mit dem Stadtammann eingeladen. Der Anlass stiess auf Interesse, rund 50 Gewerbetreibende fanden sich ein.
Unterdurchschnittliches Wachstum
Wie der Ammann ausführte, stieg die Bevölkerungszahl im vergangenen Jahr um 80 Personen auf 13 771 Einwohnerinnen und Einwohner. Das ist ein Wachstum von 0,58 Prozent. Damit liegt der Wert deutlich unter dem Schnitt von jährlich 0,93 Prozent für die Jahre 2013 bis 2023. Vor allem in den Jahren 2014, 2015 und 2016 sind wesentlich höhere Wachstumszahlen von jährlich bis zu 2,7 Prozent ausgewiesen worden. «Rheinfelden wächst aber immer noch, in anderen Gemeinden ist das nicht mehr der Fall», erklärte Mazzi. Er sprach für 2023 von einem «moderaten Wachstum». Seit 2013 hat Rheinfelden um 1170 Einwohner zugelegt.
Ein Wachstum kann das Zähringerstädtchen auch bei den Arbeitsstätten ausweisen: Ihre Anzahl stieg von 2011 bis 2021 um über 20 Prozent auf 969 (neuere Zahlen gibt es noch nicht). Bei den Beschäftigten ist im gleichen Zeitraum ein Plus von 25 Prozent zu verzeichnen. 2021 arbeiteten 8494 Personen in Rheinfelden, 2011 waren es erst 6747.
Interessant ist ein Blick auf die geplante Bautätigkeit. 2023 gingen insgesamt 126 Baugesuche ein, das sind fünf weniger als im Jahr zuvor. Hingegen stieg die geplante Bausumme von 19 auf 73 Millionen Franken, das ist ein überdurchschnittlicher Wert. «Die Bausumme 2023 ist trotz weniger Gesuche höher als im Vorjahr. Es gab viele grosse und kostenintensive Projekte, die 2023 eingereicht wurden», erklärte Mazzi.
55 Hektaren freies Bauland
Er ging auch auf die Gemeindefläche von Rheinfelden ein. Diese umfasst 1612 Hektaren, davon sind 804 Hektaren Wald und 463 Hektaren Kulturland. «Es stimmt also nicht, dass bald alles überbaut ist», so Mazzi. Die Bauzone misst 345 Hektaren, davon sind 55,38 Hektaren oder 16 Prozent noch frei. Auch in den kommenden Monaten und Jahren sind zahlreiche grössere und kleinere Bau- und Sanierungsprojekte geplant. Mazzi sprach von einer Summe von über 60 Millionen Franken, die allein von privater Hand demnächst investiert werden soll. Da wird es auch für die Gewerbetreibenden einiges zu tun geben.