Rettungsanker für letzte Beiz im Dorf
15.09.2023 GansingenInitiative Bürger setzen sich für das Gansinger «Landhus» ein
Die heutigen Eigentümer möchten die Liegenschaft «Landhus» in Gansingen verkaufen. Damit das letzte Restaurant im Dorf erhalten bleibt, sollen Interessierte aus dem Dorf und der Umgebung ...
Initiative Bürger setzen sich für das Gansinger «Landhus» ein
Die heutigen Eigentümer möchten die Liegenschaft «Landhus» in Gansingen verkaufen. Damit das letzte Restaurant im Dorf erhalten bleibt, sollen Interessierte aus dem Dorf und der Umgebung durch Aktienzeichnung ein Mitspracherecht erhalten.
Bernadette Zaniolo
«Sind Sie interessiert, dass mit dem Landhus das letzte übriggebliebene Restaurant in Gansingen erhalten bleibt?», heisst es auf einem Flugblatt, das diese Woche in die Haushaltungen von Gansingen gelangte. Dahinter stehen initiative Bewohner wie Viktor Erdin. Grund für den Aufruf ist, dass die heutige Eigentümerschaft die Liegenschaft «Landhus» bis spätestens Ende 2026 verkaufen möchte. «Das Landhus ist ein Treffpunkt für Handwerker sowie ältere und jüngere Personen aus Gansingen und dem Tal», sagt Erdin im Gespräch mit der NFZ. «Damit das Gebäude nicht auf dem freien Markt veräussert werden muss, wird eine Lösung angestrebt, welche den Erhalt des Restaurants langfristig sicherstellt», so heisst es auf dem Flugblatt weiter. Deshalb haben einige Gansinger in Absprache mit der Eigentümerschaft eine Interessengemeinschaft gebildet, deren Ansprechpartner ist Viktor Erdin; er ist im Gansinger Ortsteil Büren aufgewachsen und wohnt seit ein paar Jahren in unmittelbarer Nähe des Restaurants. Das erklärte Ziel der Initianten zur Rettung der letzten Dorfbeiz ist, Interessierte aus dem Dorf und der Umgebung (Privatpersonen, Vereine, Unternehmungen) zu finden, die bereit sind, die bestehende Aktiengesellschaft zu übernehmen. Die Mindestbeteiligung beträgt 5000 Franken.
«Jetzt hat jeder die Chance»
«Jetzt hat jeder die Chance, Aktien zu zeichnen. Uns ist wichtig, eine möglichst grosse Zielgruppe anzusprechen», erklärt Erdin. Und die Initianten halten fest: «Gansingen ist eine attraktive Gemeinde mit vielen engagierten Personen und Vereinen.» Sie sind überzeugt, dass in Gansingen durch das Verschwinden der letzten Beiz im Dorf ganz viel verloren gehen würde. Deshalb ihr Aufruf: «Wer Interesse am Erhalt des Restaurants Landhus in Gansingen hat, kann sich bis Ende Oktober 2023 bei der IG Landhus melden.» Die Leute werden anschliessend zu einem Info-Anlass eingeladen. An diesem Anlass werden genauere Angaben folgen.
Im Obergeschoss der Landhus-Liegenschaft – dass angrenzende Gebäude der ehemaligen Bäckerei gehört nicht dazu – befindet sich auch eine 4 ½-Zimmer-Wohnung. Diese wird derzeit und bis auf Weiteres vom Wirtepaar Robert Hersche und seiner Frau Teresita bewohnt. Sie sind die Pächter des Restaurants, nachdem Marlies und Felix Boutellier nach jahrelanger Wirtetätigkeit 2016 in den Ruhestand traten. Die Liegenschaft umfasst zudem eine Baulandreserve zwischen dem «Landhus» und der ehemaligen Sägerei.
Beizensterben
Im Gansinger «Löwen» hat es sich seit Ende 2015 ausgebrüllt. Die Liegenschaft wurde zu Wohnraum umgenutzt. Vor zwei Jahren gingen auch die Lichter in der Bürer Pinte, sprich in der «Gartenlaube», aus; dies ebenfalls aufgrund der Pensionierung der langjährigen Wirtin. Dort sollen künftig Wohnungen entstehen.
Wer Interesse am Erhalt des Restaurants Landhus hat, kann sich bis Ende Oktober 2023 unter folgender Emailadresse melden: IGLandhus@bluewin.ch