Reha Rheinfelden verzichtet auf einen Leistungsauftrag
27.11.2025 RheinfeldenPsychosomatische und psychosoziale Medizin
Die Reha Rheinfelden erfüllt die Bedingungen für den Leistungsauftrag betreffend psychosomatische und psychosoziale Medizin nicht mehr. Deswegen lässt sie sich davon entbinden. Dies hängt mit der Pensionierung von Professor Dr. med. Thierry Ettlin zusammen.
Valentin Zumsteg
Es gibt eine Änderung bei den Leistungsaufträgen für die Reha Rheinfelden. «Die Stiftung Reha Rheinfelden erfüllt die Voraussetzungen der fachärztlichen Spezialisierung für den ‹Leistungsauftrag SOM Rehabilitation somatoforme Störungen und chronische Schmerzen› nicht mehr», teilt der Kanton mit. Vor diesem Hintergrund hat sich die Reha Rheinfelden dazu entschlossen, auf den Leistungsauftrag SOM zu verzichten. Der Regierungsrat hat dem Antrag auf Entbindung stattgegeben.
Nur wenige Patienten betroffen
Was ist der Grund für diesen Schritt der Reha? «Der Leistungsauftrag setzt bestimmte fachärztliche Titel beziehungsweise Weiterbildungsschwerpunkte voraus. Durch personelle Veränderungen im Kader, konkret die Pensionierung von Prof. Dr. med. Thierry Ettlin, sind diese Voraussetzungen in der Reha Rheinfelden nicht mehr erfüllt», erklärt Patrik Forster, Sprecher der Reha, auf Anfrage der NFZ. Die Reha Rheinfelden habe sich daher entschieden, den Leistungsauftrag in dieser Form nicht weiterzuführen. «Betroffen ist ein sehr kleines Patientensegment. Ein Teil dieser Patientinnen und Patienten kann weiterhin unter den bestehenden Leistungsaufträgen für Neurologische und Muskuloskelettale Rehabilitation behandelt werden», schildert Forster weiter. Beispielsweise werden Personen mit Funktionellen Neurologischen Störungen (FNS) nach wie vor durch entsprechend geschultes Therapiepersonal in der Reha Rheinfelden betreut. Der Verlust dieses Leistungsauftrages hat daher gemäss Forster nur sehr geringe Auswirkungen auf den Betrieb der Reha: «Die Fallzahlen in dieser Leistungsgruppe waren in den letzten Jahren tief und zeigen einen rückläufigen Trend.» Konkret seien es im vergangenen Jahr nur 28 von insgesamt rund 2500 Patientinnen und Patienten der Reha Rheinfelden gewesen. «Die Rehaklinik Barmelweid hat das Angebot in der psychosomatischen Rehabilitation ausgebaut. Somit besteht weiterhin die Möglichkeit, betroffene Patientinnen und Patienten innerhalb des Kantons zu behandeln.»
Änderung ab Januar 2026
Dies betont auch die Regierung und weist auf die Spitalliste hin. Dort stehen weiterhin drei Rehabilitationskliniken mit dem Leistungsauftrag SOM zur Verfügung: die Klinik Barmelweid AG, die Zurzach Care AG am Standort Bad Zurzach sowie die Stiftung aarReha Schinznach. «Angesichts der insgesamt geringen Fallzahlen in dieser Leistungsgruppe können die verbleibenden Kliniken den Wegfall der Behandlungskapazität der Reha Rheinfelden kompensieren», heisst es im Regierungsbulletin. «Die Versorgung der Aargauer Bevölkerung in der Leistungsgruppe SOM bleibt somit weiterhin gewährleistet.» Die Entbindung der Stiftung Reha Rheinfelden von diesem Leistungsauftrag erfolgt per 1. Januar 2026.

