Investition von 7,8 Millionen Franken
Die Wärmeverbund Rheinfelden AG und Feldschlösschen erstellen eine Holzschnitzelfeuerung zur Dampfproduktion. Die Anlage bildet einen zentralen Bestandteil einer erneuerbaren Wärmeversorgung der Brauerei sowie indirekt der Stadt ...
Investition von 7,8 Millionen Franken
Die Wärmeverbund Rheinfelden AG und Feldschlösschen erstellen eine Holzschnitzelfeuerung zur Dampfproduktion. Die Anlage bildet einen zentralen Bestandteil einer erneuerbaren Wärmeversorgung der Brauerei sowie indirekt der Stadt Rheinfelden.
Bereits heute deckt Feldschlösschen rund 70 Prozent seines Wärmebedarfs durch eigene erneuerbare Energiequellen. Der Wärmeverbund Rheinfelden Mitte, der durch die Wärmeverbund Rheinfelden AG betrieben wird, nutzt seit 2014 die von Feldschlösschen nicht nutzbare Abwärme zur Wärmeversorgung von Gebäuden in Rheinfelden. Nun gehen die beiden Partner den nächsten gemeinsamen Schritt: Geplant ist der Bau einer Holzschnitzelfeuerung für die Dampfproduktion mit einer Leistung von 2,3 Megawatt (MW). Es handelt sich um eine Contracting-Anlage. Primäres Ziel der geplanten Anlage ist nicht ein Kapazitätsausbau, sondern ein ökologischer Umbau der bestehenden Energieversorgung, wie es in einer Medienmitteilung heisst.
Die Wärmeverbund Rheinfelden AG übernimmt als Bauherrin die Investition in eine neue Anlage auf dem Feldschlösschen-Areal, während Feldschlösschen in die Anpassung des Gebäudes sowie in die notwendige Einbindung in die Infrastruktur – etwa die Umlegung der bestehenden Gasleitung – investiert. Der Wärmeverbund Rheinfelden Mitte bezieht neben Abwärme auch Heisswasser von Feldschlösschen, als Redundanz und Spitzenlastabdeckung. Das Heisswasser wird aus dem Dampf erzeugt und wird zukünftig einen hohen Anteil an erneuerbarer Energie enthalten, was heute noch nicht der Fall ist. «Das Projekt stellt zudem eine bessere Preisstabilität sicher, erhöht die regionale Wertschöpfung und reduziert die Abhängigkeit von Gas. So entsteht ein nachhaltiger Ersatz für fossile Spitzenlastabdeckung», sagt Christian Müller, Geschäftsführer der Wärmeverbund Rheinfelden AG.
«Mit der neuen Anlage können wir unseren Erdgasbezug fast vollständig ersetzen. Das erhöht die Gesamtenergieeffizienz und spart wertvolle Ressourcen», erklärt Thomas Janssen, Leiter nachhaltige Entwicklung bei Feldschlösschen. Das Projekt, das im vergangenen Jahr in enger Zusammenarbeit entwickelt wurde, stellte hohe technische und gestalterische Anforderungen: Die Verantwortlichen der Wärmeverbund Rheinfelden AG bzw. der AEW Energie AG als Mitaktionärin, brachten ihre Erfahrungen im Bau und Betrieb holzbefeuerter Kesselanlagen ein, das Team von Feldschlösschen das Know-how zur Dampferzeugung. Die neue Anlage wird im historischen Kesselhaus eingebaut. Für den Betrieb wird ein zusätzlicher Kamin errichtet, der sich harmonisch in das Gesamtbild des Schlossareals einfügen soll. Die regionalen Holzschnitzel werden künftig durch die Ortsbürgergemeinde Rheinfelden geliefert, in einem unterirdischen Silosystem gelagert und automatisch der Feuerung zugeführt – unsichtbar und platzsparend.
Baustart erfolgt
Die Kosten für die neue Anlage sind mit 7,8 Millionen Franken veranschlagt. Nachdem die Bauprojektphase abgeschlossen ist und die Baubewilligung vorliegt, erfolgte der Baustart gestern Montag. Die Inbetriebnahme ist im ersten Quartal 2026 geplant.
Das eingesetzte Holz stammt aus der unmittelbaren Umgebung. Der Forstbetrieb Rheinfelden wird die Holzhackschnitzelversorgung basierend auf nachhaltig zertifizierter Waldnutzung aus dem Umkreis von max. 25 km sicherstellen. Die neue Anlage ist so konzipiert, dass eine optimale Verwertung der Energie durch Wärmerückgewinnung aus dem Abgas und optimale Verbrennung erfolgt. Indem Holz für den Hochtemperaturprozess zur Dampferzeugung genutzt wird und die Anlage in das Gesamtkonzept zur Wärmeversorgung der Brauerei Feldschlösschen und des Wärmeverbundes Rheinfelden Mitte nahtlos integriert wird, werden die Ressourcen optimal eingesetzt. (mgt/nfz)