Rücktritt hat auf geplante Handball-Arena keinen Einfluss
26.08.2025 Möhlin, SportNach acht Jahren an der Spitze beim Handballverein aus der NLB dürfte es heute Abend an der Generalversammlung zu einer Wachablösung im Präsidium kommen. Sandra Herzog übernimmt von Simon Mahrer. Auf das Projekt Handball-Arena hat es keine Auswirkungen.
Ronny ...
Nach acht Jahren an der Spitze beim Handballverein aus der NLB dürfte es heute Abend an der Generalversammlung zu einer Wachablösung im Präsidium kommen. Sandra Herzog übernimmt von Simon Mahrer. Auf das Projekt Handball-Arena hat es keine Auswirkungen.
Ronny Wittenwiler
«Für mich stimmt es absolut so», sagt Simon Mahrer zu seiner Demission als Präsident des TV Möhlin. Weshalb er das ausdrücklich betont, hat einen Grund. Unlängst erklärte Mahrer dem Verein, spätestens im nächsten Jahr und damit auf Ende der aktuellen Amtsperiode als Präsident zurücktreten zu wollen. Für heutige Verhältnisse eher unüblich – andere Vereine können ein Lied davon singen – fruchtete die Suche nach einer potenziellen Nachfolge schneller als erwartet. «Es gab zwei Varianten. Entweder ich mache als Präsident die Amtsperiode zu Ende oder es gibt einen laufenden Übergang. Dazu kommt es nun.» Sandra Herzog, bereits Mitglied im Vorstand, übernimmt von Mahrer das Präsidium, der allerdings im Vorstand verbleibt und sein Netzwerk weiterhin für das Sponsoring einbringen wird. «Sandra Herzog zeigte sich bereit, per sofort zu übernehmen. Das Amt mit einem guten Gefühl weitergeben zu können, ist mir wichtig. Und ich habe ein gutes Gefühl.» Heute Abend an der Generalversammlung schlägt der Vorstand Herzog zur Wahl als neue Präsidentin vor.
Sofort Fragen zur Handball-Arena
Mahrer ist nicht nur Präsident beim TV Möhlin, sondern auch das Gesicht für ein Grossprojekt: eine privat finanzierte Handball-Arena in Möhlin, in der einst auch Schweizer Nationalmannschaften Länderspiele austragen sollen (die NFZ berichtete). Nachdem nun in den vergangenen Tagen Mahrers Demission als TVM-Präsident durchgesickert war, kamen sofort Fragen zur geplanten Halle auf, wie er nun selbst bestätigt. «Das Hallenprojekt hat nichts mit meinem Rücktritt zu tun, und mein Rücktritt wird nichts am Projekt ändern», stellt der Noch-Präsident klar. Die am 7. Januar gegründete Aktiengesellschaft («Sportarena Nordwest Möhlin AG») setzt sich aus Privatpersonen zusammen. Mahrer ist einer der Aktionäre. «Den Sommer hindurch war es etwas ruhiger um das Projekt. Jetzt beschäftigen wir uns intensiv mit den Detailzahlen und gehen in Verhandlungen mit möglichen Mietern.» Natürlich habe das Projekt auch politische Hürden zu nehmen. Mahrer sagt aber auch: «Es sieht gut aus, wir bleiben optimistisch.»
Im Leistungshandball weiterhin erfolgreich bestehen
Der Rücktritt als Präsident hat vielmehr berufliche Gründe. «Das Amt nimmt enorm Zeit in Anspruch. Vor Corona hast du am Samstag die Spiele im Steinli besucht, bist mit den Verantwortlichen anschliessend zusammengesessen und hast alles erledigt.» Inzwischen sei die zeitliche Beanspruchung noch einmal deutlich gestiegen. Mahrer führt ein eigenes Treuhandunternehmen. Vielleicht hat er nun etwas mehr Freizeit. Was aber kaum bedeuten mag, dass er künftig weniger im Möhliner Steinli anzutreffen sein wird, um die Spiele «seines» TV Möhlin zu verfolgen. Ein Verein mit rund 500 Mitgliedern und einem Budget von knapp einer halben Million Franken. «Sponsoren und Gönner machen allein 350 000 Franken aus», sagt Mahrer. «Das ist unabdingbar, wenn wir im Leistungshandball weiter bestehen wollen. Und der TV Möhlin möchte ein solches Flaggschiff bleiben. Wir wollen hinter dem RTV Basel die Nummer zwei der Nordwestschweiz sein.»